Erster Weltmeistertitel für Cobra – Kannon Zabojnik schreibt Geschichte

Kannon Zabojnik gewinnt JWC 2025 in Romagne auf einer Cobra CX65

Kannon Zabojnik gewinnt JWC 2025 in Romagne auf einer Cobra CX65. / Foto: Infront

Mit einem starken Auftritt in der 65ccm-Klasse der FIM Junioren Motocross-Weltmeisterschaft 2025 im französischen Romagné hat Kannon Zabojnik Motorsportgeschichte geschrieben. Der junge US-Amerikaner sicherte dem Hersteller Cobra Motorcycles den ersten internationalen WM-Titel – unter schwierigen Bedingungen und gegen starke internationale Konkurrenz.

„Es fühlt sich großartig an, diesen Titel mit all den hart arbeitenden Leuten in Michigan zu teilen, die unsere Rennbikes bauen“, sagte Zabojnik in einem mit uns geführten Interview. „Ich bin stolz, Team USA und das Cobra-Elite-Team vertreten zu dürfen.“

Schwierige Bedingungen in Romagné

Die Strecke in Nordfrankreich präsentierte sich mit tiefen Rillen, glattem Schlamm und ständig wechselnden Linien – eine echte Herausforderung für alle Teilnehmer. Zabojnik behielt jedoch die Nerven. „Ich musste darauf achten, nicht über das Limit hinaus zu fahren. Es ist leicht, sich mitreißen zu lassen und dadurch Fehler zu machen. Und ganz wichtig: Auf keinen Fall stürzen.“

Ein brenzliger Moment ließ sich dennoch nicht vermeiden. In den letzten Runden kam es zu einer Kollision mit Jesko Loberenz. „Ehrlich gesagt: Ich war total im Panikmodus“, gibt er offen zu. Trotz der Aufregung blieb er auf dem Bike – und brachte den Sieg ins Ziel.

Europadebüt mit starker Ansage

Es war Zabojniks erster Renneinsatz in Europa – entsprechend unvorbereitet ging er in das Wochenende. „Da ich zuvor nie in Europa gefahren bin, kannte ich meine Gegner vor dem Qualifying überhaupt nicht“, erklärt er. Doch schon nach dem Zeittraining war für ihn klar: „Ich hatte ein gutes Gefühl für Lauf 1 – mit meiner Cobra und dem PR2-Fahrwerk.“

Interessanterweise stellte Teamkollege Levi Geis seine CX65 auf Platz 3 ab. Dass Cobra damit nun auch auf internationaler Bühne triumphiert, ist ein Meilenstein für den US-Hersteller. Seit der Gründung im Jahr 1993 hat die Marke mehr als 300 nationale Titel eingefahren. Der WM-Sieg in Romagné ist nun der erste große internationale Erfolg – und vielleicht ein Vorgeschmack auf mehr.

Dabei ist Cobra Motorcycles in der Nachwuchsförderung kein unbeschriebenes Blatt: Viele der heutigen Topstars im Motocross begannen ihre Karriere auf einem Bike aus dem Hause Cobra. Namen wie Davi Millsaps, Blake Baggett, Trey Canard, Eli Tomac, Zach Osborne, Cooper Webb, Adam Cianciarulo, Ryan Dungey oder Mike Alessi – sie alle feierten in jungen Jahren erste Rennsiege auf einem Mini-Bike von Cobra.

Von Ohio nach Michigan – Cobra als Komplettanbieter

Ursprünglich hatte Cobra seinen Sitz in der Region um Youngstown, Ohio. 2006 folgte mit einem neuen Managementteam der Umzug nach Hillsdale, Michigan. Dort wurde eine moderne Produktionsstätte eröffnet, die bis heute das Herzstück der Marke bildet. In der Fabrik sind sämtliche Unternehmensbereiche unter einem Dach vereint: von Engineering, Forschung und Entwicklung über die Geschäftsführung bis hin zu CNC-Fertigung, Schweißerei und Endmontage. Das komplette Bike – von der Idee bis zur fertigen Rennmaschine – entsteht in Michigan.

Cobra nun auch in Europa präsent

Mit Zabojniks Weltmeistertitel rückt Cobra nun auch auf dem europäischen Markt in den Fokus. Seit Anfang 2025 ist der Hersteller mit einer offiziellen Niederlassung vertreten: Über Cobra Moto Europe mit Sitz in Kroatien können junge Fahrer und deren Familien jetzt auch in Europa direkt Bikes und Support beziehen – ein Schritt, der nicht nur für Cobra, sondern auch für die europäische Nachwuchsszene neue Perspektiven eröffnet, weg von der österreichischen Dominanz.