Ducati testet Desmo250 MX – ADAC MX Masters keine Option

Alessandro Lupino auf der Ducati Desmo250 MX

Alessandro Lupino auf der Ducati Desmo250 MX. / Foto: Ducati

Ein neues Kapitel für Ducati im Motocross-Sport: Erstmals wird die Desmo250 MX außerhalb Italiens im Renneinsatz zu sehen sein. Am 28. Juni steht das Finale der französischen Elite MX2 Meisterschaft auf dem Programm – und mittendrin: Alessandro Lupino. Der erfahrene Italiener geht für das Beddini Racing Ducati Factory MX2 Team in Rauville La Place an den Start. Ein Standortwechsel mit Signalwirkung, denn hinter dem Auftritt steckt weit mehr als ein reines Gastspiel.

Test unter Wettkampfbedingungen

Die Zielsetzung ist klar: Entwicklungsarbeit unter realen Rennbedingungen. Die Desmo250 MX, ein Projekt aus dem Herzen Borgo Panigales, wurde erst vor wenigen Monaten vorgestellt – und sorgt bereits für Schlagzeilen. Drei Podiumsplätze in der italienischen MX Pro Prestige Meisterschaft sprechen eine deutliche Sprache. Lupino, mit 34 Jahren der erfahrene Leitwolf im Ducati-Offroad-Projekt, liegt aktuell auf dem zweiten Rang der Gesamtwertung.

„Wir müssen die Maschine im Wettbewerb bewegen, um wichtige Erkenntnisse zu sammeln“, betont Lupino. „Und dafür ist ein Top-Rennen wie dieses perfekt.“ Seine Stimme verrät: Hier spricht einer, der nicht nur testen, sondern auch gewinnen will.

Ein Blick über die Landesgrenze – und zurück

Frankreich ist ein logischer Schritt. Die MX2-Klasse des Championnats de France gilt als stark besetzt, technisch anspruchsvoll – ein echter Gradmesser. Doch eigentlich hatte man im Ducati-Lager noch ganz andere Pläne: Auch ein Einsatz in der prestigeträchtigen ADAC MX Masters-Serie wurde geprüft. Ein reizvoller Gedanke. Große Bühne, starke Konkurrenz, markenaffines Publikum.

ADAC MX Masters? Ein Traum, der an Zahlen scheitert

Doch der Traum zerschellte an einer nüchternen Zahl: 21. So alt darf ein Fahrer in der MX2-Klasse der ADAC-Serie maximal sein. Testpilot Lupino, mit 34 Lenzen längst ein Routinier des Motocross-Sports, ist damit außen vor. Eine Regel, die junge Talente fördern soll – und routinierten Marken-Testern wie Ducati einen Strich durch die Rechnung macht.

Rennsport-Romantik trifft Realität

Schade eigentlich. Denn wer hätte sich dem Reiz entziehen können? Eine Ducati, röhrend im deutschen Geläuf, Lupino im Zweikampf mit Europas Besten – das hätte Bilder geliefert. Emotionen. Geschichten.

Doch Ducati denkt langfristig. Der Auftritt in Frankreich ist ein Etappenziel auf dem Weg zu etwas Größerem. Die Desmo250 MX steht erst am Anfang ihres Weges – und wenn die Entwicklung weiter so rasant voranschreitet, könnte es bald neue Optionen geben.