Dennis Ullrich: „Kein Vorteil für 2-Takter in Dortmund“
Sarholz-Pilot Dennis Ullrich feierte 2024 sein Comeback in der Racing-Szene. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand der 31-Jährige von Rennen zu Rennen immer besser in seinen Rhythmus. Am Ende der Saison zeigte er stabile Leistungen und konnte einige seiner Konkurrenten ärgern. Der Gesamtrang 11 unterstreicht, dass sein Comeback ein Erfolg war und er trotz langer Pause nichts von seinem Können eingebüßt hat.
Doch nicht nur auf der Motocross-Strecke, auch im Supercross will Ullrich nun wieder auf sich aufmerksam. Sein letzter großer Sieg liegt zwar 10 Jahre zurück, doch Motorsportfans erinnern sich noch lebhaft daran: Mit der 250er-Zweitakt-KTM gegen die 450er ist es eben einfach sexy. Allein die Erinnerung daran könnte für den 31-Jährigen Motivation genug gewesen sein, um dieses Jahr beim 40. Supercross Dortmund an den Start zu gehen.
Wir hatten das Glück, Dennis Ullrich bei einer seiner letzten Supercross-Trainingseinheiten 2024 in Mattstedt zu treffen. Zwischendrin nahm er sich die Zeit für ein kurzes Interview. Dabei gewährte er spannende Einblicke in seine Rückkehr auf die Strecke, seine Motivation und seine Pläne für die kommende Saison.
Dennis, nach deinem Outdoor-Comeback und den Fortschritten in dieser Saison: Was hat dich motiviert, nach so langer Supercross-Pause wieder in Dortmund anzutreten?
„Nach meinem Comeback ist alles wie eine Zugabe. Dortmund wird für mich keine reine Spaßveranstaltung, aber ich habe vor, Spaß zu haben. Supercross macht mir schon immer mega viel Spaß, und diesen griffigen Boden liebe ich einfach“, erzählte Ullrich und klärt weiter auf: „Dortmund hat keine riesigen Rhythmussektionen. Die Strecke ist sehr kurvenlastig und bietet mehr Linien; das spielt mir mehr in die Karten. Es haben ein paar Dinge zusammengespielt, die dafür gesorgt haben, dass ich mir das Event zutrauen kann. Zumindest nicht so, dass ich eine Einjahres-Vorbereitung dafür brauchte. Ich bin schon ein paar Mal in Dortmund ohne eine riesige Vorbereitung gestartet, da bin ich zuversichtlich. Es sind drei Tage Rennen, da kann ich dazulernen und meinen Rhythmus finden. Ich freue mich jedenfalls drauf.“
2013 gelang „Ulle“ ein sensationeller Erfolg, als er mit dem Zweitakter gewann. Warum also nicht nochmal mit dem Smoker?
„Mein Sieg und die Zeit mit dem Zweitakter sind 10 Jahre her, und mittlerweile haben sich die Strecken verändert. Es gibt fast keine Anlieger mehr, und da kann ich die Vorteile des Zweitakters einfach nicht mehr ausnutzen. In der Rhythm-Section und im Waschbrett hast du mit ihm einen Nachteil. Das Waschbrett wird immer höher, weshalb die Strecken dem Zweitakter nicht mehr ganz so entgegenkommen. Ich habe auch noch ein Fitness-Defizit, fühle mich nicht so fit wie früher, und Zweitaktfahren ist viel anstrengender. Auch wenn es geil ist und Spaß macht, ist es für das Rennen einfach nicht realistisch.“
Nach Dortmund geht es allmählich in die Outdoor-Saison. Wie steht es um die Planung bei den MX Masters?
„Es gibt noch keinen konkreten Plan, und ich werde mal gucken, was sich so in den nächsten Wochen und Monaten ergibt. Es werden bei den Masters immer mehr Sandrennen. Mittlerweile sind es fünf Sandrennen und drei Hartbodenrennen. Früher gab es deutlich mehr Hartbodenstrecken und nur zwei oder drei Sandrennen. Das spielt mir nicht besonders in die Karten, weil meine Fitness durch meine gesundheitlichen Probleme in den letzten Jahren nicht mehr bei 100 % ist. Für den Sand muss man fit wie ein Turnschuh sein, und da es mir auch nicht leicht von der Hand geht, sondern eher ein Kampf ist, weiß ich den Plan für nächstes Jahr noch nicht.“
Ob beim Supercross Dortmund oder auf den Strecken der ADAC MX Masters – „Ulle“ bleibt einer der Fahrer, die man nie abschreiben sollte. Auch wenn die Zukunft noch ungewiss ist, eines ist sicher: Dennis Ullrich hat seinen Platz am Stargatter nicht verloren, und die Fans dürfen gespannt sein, welche Kapitel er seiner Karriere noch hinzufügt.