Comeback – Nasenpflaster feiern Rückkehr im Motocross

Jeffrey Herlings setzt auf das klassische Nasenpflaster. / Foto: Ralph Marzahn
Ein Trend aus den 90ern ist zurück – und das aus gutem Grund. Ursprünglich als Hilfsmittel gegen Schnarchen entwickelt, schafften Nasenpflaster dank prominenter Unterstützung ihren Durchbruch im Leistungssport. NFL-Legenden wie Jerry Rice trugen die dezenten Klebestreifen auf dem Nasenrücken – mit der Idee: Pflaster drauf, mehr Luft rein.
Was heute für viele nur nach einem stylischen Accessoire aussieht, hat im Motocross durchaus eine funktionale Bedeutung. Immer mehr Fahrerinnen und Fahrer setzen bei Rennen wieder auf die kleinen Klebestreifen über dem Nasenrücken – aus Performance-Gründen.
Kleiner Streifen, große Wirkung?
Nasenpflaster – auch als „Breathe Right“-Pflaster bekannt – sollen die Nasenflügel leicht anheben und so die Nasenatmung verbessern. Das mag auf den ersten Blick nach einem Placebo klingen, doch im Motocross, wo körperliche Belastung, Atemkontrolle und Ausdauer entscheidend sind, zählt jedes Detail.
Bei langen Rennen oder hohen Temperaturen kann eine erleichterte Nasenatmung tatsächlich von Vorteil sein. So berichten Fahrer, dass sie mit Nasenpflastern ruhiger und effizienter atmen – besonders in intensiven Rennsituationen wie beim Start oder in engen Zweikämpfen.
Auch die Top-Stars greifen wieder zu
Dass das Thema längst nicht nur bei Nachwuchsfahrern oder Hobbyracern ankommt, zeigt ein Blick ins Fahrerlager der Weltelite: Selbst ein Routinier wie Jeffrey Herlings setzt inzwischen wieder auf die klassischen Nasenpflaster – ein klares Zeichen, dass der Effekt auch auf höchstem Niveau geschätzt wird.
Währenddessen experimentiert Jeremy Seewer immer wieder mit einer Art Weiterentwicklung des Konzepts: Er verwendet ein spezielles Nasenband mit Bügelmechanismus, das die Nase noch stärker öffnet und so die Atmung zusätzlich erleichtern soll. Auch optisch hebt sich dieses System vom klassischen Nasenpflaster ab – ein Mix aus Hightech und Individualität.
Kein Wundermittel, aber eine Hilfe
Natürlich: Ein Nasenpflaster macht niemanden schneller, wenn Technik, Fitness oder Rennintelligenz fehlen. Aber in einer Sportart, in der es oft um Zehntelsekunden geht und jeder kleine Vorteil zählt, greifen Profis wie Nachwuchsfahrer gern auf jede mögliche Unterstützung zurück.
Altbewährt und wieder gefragt
Ob reines Performance-Tool oder stylisches Statement – die Nasenpflaster sind zurück auf der Strecke. Und sie zeigen: Im Motocross kehren nicht nur Retro-Designs zurück, sondern auch altbewährte Hilfsmittel, die einst aus gutem Grund beliebt waren.