Cedric Soubeyras – Der SX Stuttgart Titelverteidiger im Interview
In diesem Jahr wird Cedric Soubeyras bei der 39. Auflage des Supercross Stuttgart als Titelverteidiger in der SX1 Klasse an das Startgatter rollen. Neu für ihn ist in diesem Jahr das Team, denn nach 14 Jahren fährt der 34-Jährige zum ersten Mal für das Pfeil Kawasaki Team. Lest in diesem Interview wie Cedric Soubeyras die Saison 2023 erlebt hat, sich als Titelverteidiger fühlt und wie der Familienzuwachs Einfluss auf sein Leben nimmt.
Hallo Cedric, 2022 konntest Du als „König von Stuttgart“ den Auftakt der deutschen SX-Saison gewinnen. Wie fühlt es sich an, in gut zwei Wochen als Titelverteidiger nach Stuttgart zurückzukehren?
Ich war in der Vergangenheit auch schon König, aber ich konnte den Titel nie hintereinander holen. Dieses Jahr ist es also eine Herausforderung. Ich mag das Stuttgart, es war mein erstes deutsches Supercross im Jahr 2009.
Ich glaube, Du wirst zum ersten Mal in Deutschland auf einer Kawasaki an den Start gehen. Wie gefällt Dir die neue KX450F?
Ich fahre Kawasaki in der WSX für BUD-Racing und fühle mich wohl auf der KXF. Ich fahre am Wochenende vor Stuttgart ein Rennen in Abu Dhabi auf einer Kawasaki, also sollte ich mich in Stuttgart gut auf dem Motorrad fühlen.
Mit Pfeil Kawasaki fährst Du für ein Team, das für Dich völlig neu ist. Was erwartest Du für die beiden deutschen SX-Rennen mit ihnen?
Als ich zum ersten Mal nach Deutschland kam, hatte ich das Gefühl, dass Pfeil das Team ist, das man braucht, um hier Rennen zu gewinnen. Die Motorräder sind die schönsten, immer mit Top-Fahrern. Ich weiß nicht, was ich in Bezug auf das Verhältnis erwarten kann, aber ich bin wirklich glücklich, dieses Jahr für sie zu fahren und werde mein Bestes geben, um ihnen das zu geben, was sie wollen.
Du bist vor kurzem Vater geworden. Inwieweit nimmt das Einfluss auf Dein Leben als Supercross Profi?
Das Leben hat sich ein wenig verändert, aber meine Motivation ist intakt. Ich trainiere immer noch so hart und fahre genauso gerne Dirtbikes wie früher. Ich würde in Stuttgart gerne gut abschneiden und auf dem Podium stehen, um Deutschland meinen Kleinen zu zeigen.
Sophia Incutto, Mutter Deines Sohnes, ist Deutsche. Wie hast Du sie damals kennengelernt?
Instagram! Es war kein Treffen auf einer Afterparty oder so. Ich habe einfach angefangen, mit ihr zu schreiben, ohne wirklich zu wissen, dass sie Deutsche ist (lacht). Aber nach ein paar Monaten stellten wir fest, dass sie 2010 in Tensfeld das 15-Sekunden-Schild hochhielt, als ich für KTM bei den ADAC MX Masters fuhr. Wir haben uns also schon 6 Jahre vorher gesehen, bevor wir zusammenkamen.
Bei den Rennen hat Sophia oft den Job des Mechanikers übernommen. Als junge Mutter wird dies wohl nicht mehr so oft vorkommen, also, wer macht Dein Bike für die Rennen nun fertig?
Sie war gut darin, aber ich habe das Gefühl, dass sie eine noch bessere Mutter ist, deshalb kümmert sie sich lieber um Liam. In Frankreich habe ich meinen eigenen Mechaniker in meiner eigenen Struktur MM85. Hier in Deutschland weiß ich noch nicht, wer mein Mechaniker sein wird, aber wenn er für Pfeil Kawasaki arbeitet, wird er sicher gut sein.
In der französischen SX-Tour liegst Du zurzeit auf Platz 4 und konntest bisher nur einen Laufsieg einfahren. Was sind Deiner Meinung nach die Gründe dafür?
Ich habe mich in der 3. Runde verletzt, als ich 1 Punkt hinter dem Führenden lag. Dann bin ich in Grenoble gestürzt und habe wieder Punkte verloren. Dieses Jahr ist die französische Meisterschaft für mich vorbei. Ich kann in dieser Saison nicht Meister werden, also werde ich versuchen, so viele Rennen wie möglich zu gewinnen, bevor das Finale stattfindet.
In Frankreich habt ihr sieben Rennen in der SX Tour, Deutschland kann nur mit zwei Rennen aufwarten. Wünschst Du mehr SX Rennen in Deutschland?
Sicherlich, als es 4 Rennen gab (mit München und Chemnitz) war es schon besser. Ich wünsche mir, dass einige neue Stadien, Supercross in ihrer Stadt einführen. Supercross verdient es, bekannt zu werden, es ist ein guter Sport, eine gute Show und es gibt gute Zweikämpfe.
Du mehrfach in den USA bei verschiedenen Supercross Rennen gestartet. Was hat Dich davon abgehalten dort Deine Karriere dort zu verfolgen?
Geld! (lacht) Ich war schon immer alleine in den USA. Sophia und ich sind durch die USA gereist und haben jede Ecke Amerikas erkundet. Wir haben das geliebt und zu 100 % gelebt. Aber es war einfach zu teuer, und ich musste mehr an unsere Zukunft denken und ein bisschen Geld sparen, für die Zeit nach dem Sport.
Wo fährst Du lieber Supercross? In der kleinen Halle wie Deutschland, Outdoor wie in Frankreich oder doch eher Rennen wie in Amerika in den ausverkauften Stadien?
Ehrlich gesagt mag ich sie alle, aber ich würde wohl sagen, dass das Paris Supercross immer DAS EINE für mich war. Ich war das erste Mal beim Paris SX, als ich 3 Jahre alt war. Diese Atmosphäre ist also wie eine Droge für mich.
Wie schätzt Du Deine Chance auf den Sieg in Stuttgart ein?
Ah ah! Das ist eine knifflige Frage. Ich bin zuversichtlich, aber nicht genug, um zu sagen, dass ich mit Sicherheit auf dem Podium stehen werde. Aber mein Ziel ist es, eine Menge Spaß und gute Starts zu haben, und der Rest kommt von alleine.
Hast Du noch abschließende Worte?
Halloooooooooo Stuuuuuggggaaarrrttttttt
Das Supercross Stuttgart hat ein Verfallsdatum – Lest hier was dazu führen kann, dass das SX Stuttgart bald der Vergangenheit angehören könnte.