Arenacross Birmingham – Vorentscheidung im Vorlauf?
Einmal mehr gab es beim vorletzten Stopp der Britischen Arenacross Tour in Birmingham einige Überraschungen.
Aus deutscher Sicht erreichte Paul Bloy das Finale bei seinem ersten Arenacross Ausflug erfreulicherweise ohne jegliche Umwege. Während seines Vorlaufs machte der Deutsche eine absolut gute Figur und konnte lange Zeit mit Justin Bogle und Thomas Do mithalten, die den Lauf vor ihm beendeten.
Kullas out
Im gleichen Vorlauf ging Harri Kullas an den Start, der letzte Woche in Aberdeen als Sieger hervorging. Der Este stürzte in Führung liegend und verließ die Halle mit einer ausgekugelten Schulter. Ein herber Rückschlag, denn der Yamaha-Pilot ging nach einigen starken Auftritten als Titelfavorit mit nur einem Punkt Rückstand hinter Jack Brunell in die Veranstaltung.
Auch Brunell struggelt
In einem weiteren Vorlauf machte es der Meisterschaftsführende Jack Brunell spannend. Er stürzte auf Platz drei liegend hart über einen Triple, blieb unverletzt, musste dann aber den Umweg über die Head2Head-Rennen nehmen, um das Finale noch zu erreichen.
Podium mit alten Bekannten
Das Finale hielt zwar etwas weniger Spannung bereit als in den Wochen zuvor, brachte aber einen neuen Sieger in der diesjährigen Saison hervor: Cedric Soubeyras, König von Dortmund, fuhr nach verhaltenem Start einen unangefochtenen Sieg ein. „Ich freue mich nochmal hier in Birmingham zu sein und den Sieg zu holen. Ich musste erst an meinem Kumpel Thomas vorbei und dann sind wir gefahren, wie oft auch im Training zu Hause, es hat wirklich Spaß gemacht.“
Sein französischer Landsmann Thomas Do folgte ihm auf Rang zwei, Dylan Woodcock wurde ungefährdet dritter, nachdem er die Veranstaltung in Aberdeen noch verletzungsbedingt ausgelassen hatte.
Paul Bloy mit starkem Debüt
Wie schon in einigen Rennen im Rahmen der deutschen SX-Veranstaltungen überzeugte Paul mit starken Starts. Im Finale ging er als Dritter in die erste Ecke und erlebte im Anschluss einige Kämpfe mit erfahrenen Fahrern wie Jack Brunell, Justin Bogle, Elliott Banks-Browne, Adam Chatfield und Ashley Greedy, um am Ende Platz neun ins Ziel zu bringen.
Meisterschaft entschieden?
Jack Brunell verpasste als vierter zwar das Podium, wurde als Meisterschaftsführender dennoch mit dem Red Plate ausgezeichnet und interviewt. „Ich war heute nicht auf dem Podium, bin aber dennoch sehr happy mit dem Ergebnis. Die Meisterschaft wird in zwei Wochen bei meinem Heimrennen in Wembley entschieden und es wird ein wahres Last-Man-Standing“, schilderte der Stark Pilot.
Sollte Harri Kullas‘ Verletzung sich als schwerwiegender herausstellen und er somit das Finale in Wembley verpassen, hat Jack Brunell den Titel bereits sicher und würde damit einen historischen Sieg auf einem E-Bike einfahren.
Teamwertung an Dirt Store Kawasaki
Dass beim Supercross alles passieren kann, spiegelt auch die Teamwertung in Birmingham wider. Das erst im Herbst gegründete Dirt Store Kawasaki Team um Tommy Searle und Mel Pocock ging als stärkstes Duo in die Arenacross Tour. Beide schieden aber schon früh in der Saison aus. So ist es schon kurios, dass mit Cedric Soubeyras und Thomas Do nun ausgerechnet zwei französische Ersatzfahrer zum ersten Mal die Teamwertung für die Grünen holen.
Am Rand notiert:
Noch letzte Woche erwähnten wir Ashley Greedy als harten Gegner. Auch Paul Bloy hatte mit ihm zu kämpfen, wobei es aber zu keinem auffälligen Manöver kam. Vielleicht mag es daran liegen, dass Greedy Kräfte sparte. Der Brite stieg nach dem Zieleinlauf umgehend ins Auto, um circa zwölf Stunden später beim legendären Strandrennen im französischen Le Touquet an den Start zu gehen. Respekt!
Wie bereits erwähnt endet die Arenacross Tour am 24. Februar in der traditionsreichen Wembley Arena im Nordwesten Londons. Erfreulicherweise werden wir Paul Bloy dort ein weiteres Mal am Gatter sehen, wie er uns letzte Woche erzählte.