WSX Südafrika: Das beste Supercross-Rennen der Saison 2025?
WSX SouthAfrica: Jason Anderson und Joey Savatgy lieferten das wohl spannendste SX-Race der Saison 2025. / Foto: SX Global
Manchmal erlebt man ein Rennen, das alles andere stehen lässt – AMA, WSX, egal. Ein Rennen, bei dem man so angespannt mitfiebert, dass man beim Draufschlagen fast seinen Tisch zerbricht. Genau das passiert, wenn ein WM-Titel in dem letzten und wohl aufregendsten Supercross-Rennen der gesamten Saison 2025 entschieden wird.
Kapstadt hat so ein Rennen geliefert. Und wie.
Anderson vs. Savatgy – ein Zweikampf, der mich so richtig abgeholt hat
Die Ausgangssituation war ohnehin ein Traum für jeden Fan: Jason Anderson, Joey Savatgy und Christian Craig – drei Fahrer, getrennt durch nur einen einzigen Punkt. Doch schon früh im Abend kristallisierte sich heraus, dass der Titel auf ein Duell hinauslaufen würde, das man so in dieser Dramatik selten sieht: Anderson gegen Savatgy.
Zwei komplett unterschiedliche Charaktere, zwei völlig verschiedene Fahrstile, aber ein gemeinsamer Nenner: absolute Entschlossenheit. Und dann kam Race 3. Das große Finale. Nicht irgendein Lauf – DER Lauf, über den man mit Freunden sprechen wird.
20.000 Fans, zwei WM-Anwärter – und ein Rennen am absoluten Limit
Savatgy erwischte den besseren Start und setzte sofort den Ton: kontrolliert, präzise, entschlossen. Anderson hingegen war ein Tornado auf zwei Rädern, wild und gleichzeitig furchtlos kalkulierend. Was folgte, war die wohl spektakulärste Demonstration von purer Rennintensität der gesamten Saison – AMA eingeschlossen.
Es war nicht die letzte Kurve, nicht ein einziges Manöver. Es war das gesamte verdammte Rennen, Runde für Runde, Überholversuch für Überholversuch, Zentimeterarbeit zwischen Triumph und Katastrophe.
Savatgy führte. Anderson jagte. Das Publikum tobte. Und niemand hätte sagen können, wer am Ende die Nase vorn haben würde. Erst wenige Runden vor Schluss setzte sich Anderson entscheidend durch. Kein Zufall, kein Glück – schlicht der Moment, in dem er die pure Entschlossenheit fand, die einen Champion ausmacht.
Savatgy konterte noch einmal, doch der Angriff war zu spät und Anderson bereits zu stabil.
Der Titel geht an den Rookie und Pipes Motorsport
Jason Anderson sicherte sich nicht nur den Laufsieg, sondern auch seinen ersten SX1-Weltmeistertitel – und das ausgerechnet in seinem Rookie-Jahr in der World Supercross Championship. Dreimal Erster am Abend, nervenstark bis zur letzten Sekunde. „Man, that’s racing!“, sagte er im Ziel, völlig erschöpft – und genau so fühlte es sich an. Pure Leidenschaft, pure Intensität, purer Sport.
Savatgy hingegen zeigte Größe: enttäuscht, aber ehrlich, reflektiert und absolut würdig eines Titelkandidaten.
Kapstadt hat geliefert – mehr als irgendein anderes Supercross-Rennen 2025
Wenn man all die Rennen dieser Saison nebeneinanderlegt – AMA inklusive – dann sticht dieses Finale heraus.
Nicht wegen eines Moments. Sondern weil das ganze Rennen ein einziger, durchgehender Höhepunkt war.
War es das beste Supercross-Rennen des Jahres 2025? Für mich: ohne Zweifel. Ja. Und zwar deutlicher, als jede Ergebnisliste vermuten lässt.
