WSX: Schwarzer Peter geht in Richtung FIM
Schon während des zweiten Grand Prix der WSX in Abu Dhabi kochten die Gemüter hoch und beruhigten sich auch bis zum heutigen Tag nicht. Was war der Grund für die teils harten Wortgefechte zwischen Fahrern und nun auch zwischen Veranstalter und der FIM.
Hauptgrund für die schon beinahe unzähligen Kommentare auf diversen Social-Media-Plattformen war die erneut harte Fahrweise von Vince Friese. Friese zeigte in seiner schon bekannten Art, dass er eher zur hartgesottenen Fraktion von Rennfahrern gehört und teilte während des Grand Prix heftig aus. Ein grenzwertiger Blockpass gegen Dean Wilson und Joey Savatgy reichte dem Honda-Piloten nicht, er teilte auch nach dem Rennen ordentlich aus. So bezeichnete er z.B. Dean Wilson als Jammerlappen und zeigte keinerlei Respekt in Richtung des Briten.
Die WSX wird auch weiterhin an Vince Friese festhalten, denn er ist gut für die Show, auch wenn zahlreiche Piloten sich über den Amerikaner beschwerten. Selber sieht man die Verantwortung bei der FIM Maßnahmen zu ergreifen, um den Fahrern das Regelbuch näherzubringen.
„Während wir diese neue FIM World Supercross Championship entwickeln, müssen der Rennsport und die Integrität sowie die Sicherheit der Fahrer an erster Stelle stehen. Als Veranstalter der Meisterschaft wollen wir harte Rennen sehen, die den Fans und Zuschauern ein unglaubliches Spektakel bieten“, so SX Global CEO Adam Bailey.
Doch was ist nun, wenn es um die Verteilung von Strafen geht? Ja, wie erwartet, greift dann das Regelwerk der FIM, die Schirmherr der FIM World Supercross Championship sind. Auch wenn die Zuschauer vor Ort und Fans vor den Bildschirmen harte Strafen von der WSX verlangen, können diese nur von der FIM ausgesprochen werden. Und so ist es dann nicht verwunderlich, dass Bailey den „schwarzen Peter“ an die FIM weitergibt.
„Wir verlassen uns auf die FIM und ihre Offiziellen, die die Regeln umsetzen und durchsetzen, um sicherzustellen, dass sowohl die Integrität als auch die Sicherheit stets gewahrt bleiben“, so Bailey in einem offiziellen Statement von SX Global.
Bailey nach, wird die WSX-Rennleitung auch weiterhin die volle Sorgfalt auf das Verhalten der Fahrer legen und sicherstellen, dass alle Fahrer beim kommenden WSX Boost Mobile Australian Grand Prix 2023 sicher und verantwortungsvoll fahren. Um die Gemüter bei den Fans etwas zu beruhigen, wurden nun die am Samstag verhängten Strafen bekannt gegeben. So wurde Vince Friese nach dem ersten Lauf, wegen gefährlichem Fahren, um zwei Positionen nach hinten versetzt.
Im dritten Lauf erwischte es Mitchell Oldenburg, der entgegen der Fahrtrichtung, in den Mechaniker-Bereich fuhr. Oldenburg wurde nach dem Rennen für dieses Vergehen, disqualifiziert. Wiederholungstäter war ebenfalls im dritten Lauf, Vince Friese, der die Strecke verließ und sich so einen Vorteil verschaffte. Für dieses Vergehen büßte der 33-Jährige erneut zwei Positionen ein. Am Ende des Tages reichte es dennoch zu Platz 3 in der Gesamtwertung.
Der auf Platz 4 gewertete Ken Roczen wurde ebenfalls zur Situation mit Friese befragt, und meinte. „Ich habe mich nicht beklagt. Aber wenn man hört, wie sauer die Leute sind auf Friese… Okay, ich habe nichts gegen enge Kämpfe und Duelle Lenker an Lenker. Aber an einem gewissen Punkt gibt es ein verdammtes Limit.“
Es bleibt also zu hoffen, dass die FIM für den Lauf in Australien gewappnet ist und die „gestressten“ Fahrer-Gemüter in den Griff bekommt.