Simon Längenfelder hat zu den Indonesien Grand Prix seine eigene Meinung

Simon Längenfelder hat zu den Indonesien Grand Prix seine eigene Meinung

Ok, wir sind ehrlich: Wir müssen ein wenig weiter zurückblicken, aber es lohnt sich.

Vor zwei Wochen fand die MXGP in Indonesien statt, und da immer wieder diskutiert wird, ob die Reise für Motocross sinnvoll ist, haben wir bei Simon Längenfelder nachgefragt, ohne dabei zu tief ins Racing einzutauchen.

Seit Jahren stehen die indonesischen GPs in der Kritik, und diese Kritik ist tatsächlich nachvollziehbar. Keine Zuschauer, schlechte Infrastruktur, hohe Kosten und Essen, das einen umbringen will. Während wir allerdings nur aus der Ferne beurteilen, wollten wir uns die Möglichkeit nicht entgehen lassen und holten einige Antworten vom aktuell Dritten der MX2-WM ein.

Hi Simon, mal ganz kurz zum Racing. Zwei GPs am gleichen Ort, allerdings durch den Richtungswechsel zwei verschiedene Strecken. Welche fandest du besser?

„Zwei GPs in Indonesien am selben Ort waren auf jeden Fall etwas Neues. Es war gut und hat Spaß gemacht. Dennoch hat mir der zweite GP mehr gefallen. Die Strecke hatte mehr Flow, war schneller, nicht so abgehackt… die Kurven haben sich da ein bisschen offener angefühlt. Das mochte ich einfach mehr.“

Abgesehen vom Rennen hattest du etwas Zeit in der Woche fürs Sightseeing. Was hast du so vom Land gesehen und was nimmst du persönlich davon mit?

„Es ist jedes Jahr ein Kulturschock, wenn man dorthin geht. Es ist einfach alles anders. Es gibt so viele Scooter, die Leute, die Mentalität, aber der Ort ist wunderschön. Lombok und Gili Islands sind wunderschön. Im Vergleich zum vergangenen Jahr gibt es dort auch deutlich mehr Touristen. Das bedeutet, dass sich alles etwas angepasst hat. Es gibt dort jetzt zum Beispiel viele italienische Restaurants, und alles passt sich dem europäischen Standard an.“

Jetlag, Luftfeuchtigkeit und Kultur. Wie anstrengend sind solche Trips und sind sie es wert?

„Ich würde auf jeden Fall sagen, dass solche Trips es wert sind. Bei den ganzen GPs in Europa bekommt man nichts vom Land mit. Man fliegt Donnerstag zum Rennen und Montag wieder weg. Flughafen und Motocrossstrecke. So haben wir endlich mal die Möglichkeit, etwas von der Welt zu sehen, und Motocross auf der ganzen Welt zu fahren ist einfach etwas Cooles. Aber anstrengend ist es trotzdem. Wir haben drei verschiedene Flüge dorthin, und es ist eine lange Reise. Aber sie ist es wert.“

Wie habt ihr das dieses Jahr mit dem Essen geregelt? In der Vergangenheit war das Essen ja teilweise GP-entscheidend. Bringt man mittlerweile sein eigenes Essen mit?

„In den Supermärkten gibt es mittlerweile auch Produkte aus Europa, zum Beispiel Nutella. Aber wir waren jeden Tag im Restaurant und hatten zum Glück keine Probleme. Wir haben immer wieder das Gleiche gegessen, um sicherzugehen, dass nichts passiert. Lombok kann man nicht mit Sumbawa (Indonesien GP 2022) vergleichen, denn hier ist alles deutlich moderner. In Lombok war es soweit in Ordnung, dass man sich keine Gedanken ums Essen machen musste.“

Natürlich fehlt bei einem solchen kurzem Erfahrungsbericht auch der Teil des Teamchefs, der die hohen Überweisungen tätigen muss. Die Zahlen sind nur spärlich kommuniziert, aber bei einem Doppel-GP muss man von etwa 100.000 € ausgehen, und so bleibt die Frage nach dem Sinn der indonesischen Grand Prix für Teamchefs vorerst ungeklärt.

Am kommenden Wochenende kehrt die MXGP nach Europa zurück und wird auf dem Traditionskurs im Tschechischen Loket die 13. Runde der diesjährigen Motocross Weltmeisterschaft austragen. Hier wird Simon Längenfelder versuchen den Rückstand auf die Spitze weiter zu verkürzen. Ebenfalls mit dabei sind die Nachwuchspiloten der Klassen EMX65, EMX85 und die Stromer der MXE, die zum großen Teil am vergangenen Wochenende noch die Junioren Weltmeisterschaft in Heerde bestritten hatten.