Wer ist eigentlich Håkon Fredriksen?

Hakon Fredriksen beim ADAC MX Masters Tensfeld 2025.
Håkon Fredriksen gehört zu den Motocross-Fahrern, die vielen bislang nur am Rande aufgefallen sein dürften – doch beim ADAC MX Masters in Tensfeld hat der Norweger ein eindrucksvolles Ausrufezeichen gesetzt. Mit einem Laufsieg gegen keinen Geringeren als Meisterschaftsführer Max Nagl zeigte er, dass er trotz aller Rückschläge der letzten Jahre nicht nur wieder fit ist, sondern auch ganz vorne mitfahren kann.
Jahre der Rückschläge, jetzt der Neuaufbau
Fredriksens Karriere war in den vergangenen Jahren geprägt von gesundheitlichen Rückschlägen, besonders während seiner Zeit in der MX2-Weltmeisterschaft. Mit seiner Statur – groß und kräftig – passte er zudem nie ideal auf das kleinere 250-ccm-Bike. 2025 entschied er sich für einen Neuanfang: ein Jahr ohne internationalen Druck, mit Rennen vor allem in Norwegen, eigener Betreuung der Motorräder und der Hilfe seines Vaters, wenn es möglich ist. Sein Ziel ist klar: wieder gesund werden, das Fahren genießen und sich sportlich Schritt für Schritt zurückarbeiten.
Tensfeld als sportlicher Befreiungsschlag
Dass er beim Masters in Tensfeld direkt glänzen würde, war nicht abzusehen. Schon im Qualifying setzte er sich mit der Bestzeit an die Spitze. Im ersten Rennen kämpfte er sich von einem Platz im Mittelfeld bis an die Spitze vor und übernahm wenige Runden vor Schluss die Führung von Nagl. Im letzten Lauf des Wochenendes fuhr er einen kontrollierten Rennen zum zweiten Sieg. Mit seinem Auftritt setzte Fredriksen auch ein Zeichen an die internationale Konkurrenz: Seine Formkurve zeigt klar nach oben.
Warum die 450er-Maschine besser passt
Fredriksen profitiert auf der 450er-Maschine von ihrer Leistung und dem linearen Drehmoment, das ihm erlaubt, in hohen Gängen zu fahren und den Motor aus niedrigen Drehzahlen zu nutzen. Körperlich bringt er ideale Voraussetzungen für das große Bike mit, was sich schon bei früheren Highlights wie dem MXoN in Assen gezeigt hat.
Ausblick: MXGP-Starts und 2026 im Blick
Für die laufende Saison plant Fredriksen Starts in der norwegischen und schwedischen Meisterschaft sowie die Teilnahme an den MXGP-Rennen in Lommel und Uddevalla. Dort will er Erfahrung sammeln, sich mit der Weltspitze messen und vor allem Spaß am Racing haben. Ein Vollzeit-Comeback auf internationaler Bühne ist für 2026 angedacht, je nachdem, welche Angebote sich ergeben. Das Umfeld um ihn herum ist klein, aber eingespielt – und soll nur bei einem wirklich passenden Angebot erweitert werden.
Arbeit an der Vielseitigkeit
Auch wenn Fredriksen im Sand traditionell stark ist, arbeitet er gezielt daran, sich auf Hartboden zu verbessern. Während er auf weichem Untergrund oft mit Kraft und Technik ausgleichen kann, ist er auf härteren Strecken stärker auf das perfekte Bike-Setup angewiesen – ein Bereich, in dem er 2025 bewusst Fortschritte macht.
Team Norway beim MXoN: Hoffnung auf ein starkes Line-up
Ein mögliches Highlight wäre ein Start mit dem norwegischen Team beim Motocross of Nations. Mit Fahrern wie Cornelius Tøndel und Kevin Horgmo wäre Norwegen stark aufgestellt und könnte an einem guten Tag sogar in Richtung der Top 5 fahren. Ob es dazu kommt, bleibt jedoch noch offen.
Alles in Allem – Ein Comeback mit Ansage
Håkon Fredriksen hat sich mit seinem Auftritt in Tensfeld nicht nur zurückgemeldet, sondern gezeigt, dass er wieder bereit ist, vorne mitzumischen. Der Norweger steht sinnbildlich für die Mischung aus Talent, Durchhaltevermögen und Leidenschaft – und könnte 2026 ein spannender Rückkehrer auf der internationalen Bühne werden. Fans sollten seinen Namen definitiv wieder auf dem Schirm haben.