Wer fährt wo? – Der 250SX-Check zur SMX-Saison 2026

Jedes Jahr aufs Neue Wer fährt wo in der SMX Saison

Jedes Jahr aufs Neue Wer fährt wo in der SMX Saison. / Foto: Feld Motorsports

Die SMX Media Days in Anaheim haben endlich ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht – oder anders gesagt: Wir wissen jetzt zumindest ungefähr, wer sich 2026 in der 250SX West und East Coast die Startgeraden teilen wird. Natürlich bleibt im Dezember immer eine Restunsicherheit, weil Verletzungen, Formkurven oder taktische Team-Entscheidungen gern nochmal alles durcheinanderwirbeln. Aber das generelle Bild? Das steht.

Und mittendrin: zwei deutsche Fahrer, die sich aufmachen, im Haifischbecken der 250SX West Coast mitzumischen.

Star Racing Yamaha: Die Westküste gehört (erstmal) wieder Hayden Deegan

Dass Hayden Deegan seinen Westtitel verteidigen will, ist kein Geheimnis. Er hat’s selbst früh genug in seinen Socials gespoilert – und Anaheim 1 ist für ihn gesetzt. Spannend wird’s allerdings, weil Max Anstie höchstwahrscheinlich direkt neben ihm ins Gate rollt. Der Brite kommt frisch aus der World Supercross Saison und sieht keinen Grund, erst am East-Auftakt einzusteigen.

Für den Osten sortiert sich das Yamaha-Lager ein bisschen anders: Michael Mosiman, Nate Thrasher und Pierce Brown haben alle angedeutet, dass sie lieber später in die Saison einsteigen. Dazu kommt Cole Davies, der nach seinem starken Rookie-Jahr die logischere Wahl für die East Coast ist.

Kurz gesagt: Der Westen bleibt Deegans Bühne – und er bekommt richtig schnelle Teamkollegen an seine Seite.

Pro Circuit Kawasaki: Viel Talent, klare Tendenzen

Pro Circuit spielt wie jedes Jahr lange mit verdeckten Karten, aber das Gefühl im SMX-Fahrerlager ist eindeutig: Levi Kitchen und Drew Adams starten im Westen. Beide bereiten sich exakt darauf vor, und es würde überraschen, wenn sich daran noch etwas ändert.

Cameron McAdoo ist gerade erst wieder auf dem Supercross-Track aufgeschlagen, Seth Hammaker sogar noch gar nicht – also bleibt beiden realistisch nur der späte Einstieg in die East Coast. In Summe passt das gut zur bisherigen Teamlogik: frühe Starter nach Westen, späte Rückkehrer in den Osten.

Honda HRC: Chance Hymas trägt die Fahne in Anaheim

Bei Honda hat die Verletzung von Jo Shimoda für ein gehöriges Loch gesorgt, aber Chance Hymas wirkt bereit, diese Lücke zu füllen. Er trainiert wieder auf heimischem Boden in Mesquite, fühlt sich wohl, wirkt fokussiert – und wird die West Coast für Honda eröffnen.

Red Bull KTM: Die Coenen-Brüder mischen es auf

Der Ausfall von Julien Beaumer zwingt KTM zum Umdenken. Gleichzeitig öffnet das den Coenen-Brüdern eine Tür. Sacha Coenen testete seit Wochen in Kalifornien und ist bereit für Anaheim 1 – auf der 250. Sein Bruder Lucas trainierte ebenfalls in den USA, allerdings mit einem 450er-Plan. Ob die Belgier die ersten Runden in den USA an das Gatter rollen steht noch in den Sternen, aber die Zeichen stehen günstig dafür – auch wenn sie zwischenzeitlich wieder in Europa trainieren.

Husqvarna Factory Racing: DiFrancesco lauert im Westen, die Youngsters im Osten

Ryder DiFrancesco ist zurück – mit frischem Speed und einer Menge Selbstbewusstsein nach intensiven Sessions mit Davi Millsaps. Alles spricht dafür, dass er in Anaheim am Gatter stehen wird. Casey Cochran und Daxton Bennick nehmen es ruhiger. Ihre Trainingsroutine deutet klar Richtung East Coast. Husqvarna verteilt die Last damit strategisch clever.

ClubMX Yamaha: Klar sortiert, aber mit viel Entwicklungspotenzial

Hunter Yoder und Maximus Vohland bleiben der West Coast treu. Für beide fühlt sich das logisch an – Kalifornien ist ihr Terrain. Coty Shock und Devin Simonson greifen später im Osten an. Das Team arbeitet derzeit noch am finalen Look und offenbar auch an einem neuen Titelsponsor. Die Struktur steht dennoch fest.

Triumph Racing: Swoll sicher, Forkner vielleicht spektakulär

Jalek Swoll wird in Anaheim an den Start gehen, auch wenn seine Vorbereitung nach der Verletzungspause etwas kürzer ausgefallen ist. Doch der große Gesprächsstoff ist Austin Forkner. Denn er testet aktuell nicht nur die Triumph-250 – sondern auch die 450. Wenn alles passt, könnte er tatsächlich auf der großen Maschine beim Saisonauftakt stehen. Wenn nicht, bleibt der East-Einsatz der Plan B.

So oder so: Triumph hat 2026 Potenzial, ein paar Storylines zu schreiben.

CDF Racing Team: Paul Bloy und Nico Koch – ein deutsches Kapitel für die 250SX West

Und dann haben wir das Team, das aus deutscher Sicht alles ein bisschen besonders macht: CDF Racing geht mit Paul Bloy und Nico Koch in die komplette 250SX West Coast. Für beide ist es ein riesiger Schritt – und einer, der in Deutschland leider viel zu selten gegangen wird. Statt sich in Europa im Kreis zu drehen, wagen sie den Sprung in die tiefste, härteste Nachwuchsklasse der Welt.

2026 wird wild – und die 250er könnte den Big Boys die Show stehlen

Die Ausgangslage ist offen, viele Fahrer stehen an der Schwelle zum Durchbruch, einige kommen frisch zurück, andere wechseln Teams oder Klassen – genau das macht die 250SX 2026 so spannend. Vielleicht sogar spannender als die 450er.

Und mit zwei Deutschen im Westen, einem hochkarätigen Mix aus Titelverteidigern, Comeback-Piloten und neuen Gesichtern verspricht die neue Saison vor allem eines: Sie wird nicht leise starten. Sie wird einschlagen.