Was war los bei Jorge Prado?
Jorge Prado erlebte beim MXGP der Türkei ein Wochenende, das sich sehen lassen konnte. Auch wenn es hätte besser laufen können, durfte sich der Spanier am Ende über seinen neunten Saisonsieg freuen.
Von Euphorie zu Frustration: Was war da los?
Nach der Zieldurchfahrt im ersten Lauf konnte man Prado kaum wiedererkennen. Wo sonst ein abgeklärter Profi sitzt, der seine Emotionen im Griff hat, sah man einen Fahrer, der sichtlich aufgebracht war. Direkt nach dem Zieleinlauf begann er, wild mit den Armen zu gestikulieren, als wollte er die gesamte Strecke zusammenfalten. Dann der Höhepunkt: Prado riss sich seine Scott-Brille vom Helm und warf sie voller Frust auf den Boden. Die Zuschauer und Fans vor den Bildschirmen waren irritiert: Was war nur los mit dem sonst so besonnenen Spanier?
Brille futsch, Nerven blank
Obwohl Prado den ersten Lauf auf dem dritten Platz beendete, lag offensichtlich etwas Schwerwiegendes in der Luft. Viele vermuteten zunächst, dass der hartnäckige Yamaha-Pilot Maxime Renaux, an dem Prado sich rundenlang die Zähne ausbiss, der Auslöser für den Ausbruch war. Doch weit gefehlt.
In der anschließenden Pressekonferenz klärte Prado die Situation auf: „Ich war total frustriert – nicht wegen Renaux, sondern wegen dieser verdammten Brille. Jedes Mal, wenn ich ihm näher kam, flog mir eine Ladung Steine direkt in die Augen. Das war wirklich zum Verzweifeln.“
Ein Brillendrama, das zum Haare raufen war
Der eigentliche Grund für Prados Ärger war seine Brille, die ihm im ersten Lauf wortwörtlich die Sicht nahm. „Das erste Rennen war echt zum Haare raufen: Meine Brillengläser haben sich verabschiedet, und ich musste die letzten 10 Minuten ohne Schutzbrille fahren. Das war richtig nervig. Ich habe alles gegeben, um Renaux zu überholen, aber es hat einfach nicht geklappt. Kein Vorbeikommen!“ berichtete Prado.
Dass ein solch kleines Detail wie eine defekte Brille eine so große Wirkung haben kann, zeigt, wie angespannt die Nerven auf der Zielgerade der Meisterschaft sind. Prado war dennoch nicht aus der Ruhe zu bringen und setzte im zweiten Lauf alles auf Sieg.
Der entscheidende zweite Lauf: Jorge Prado zeigt, was in ihm steckt
Nach der Frustbewältigung im ersten Lauf zeigte Prado im zweiten Rennen eindrucksvoll, warum er zu den besten Fahrern der Welt gehört. Er ließ sich von der misslichen Lage im ersten Lauf nicht entmutigen und legte einen blitzsauberen Start-Ziel-Sieg hin. Dieser Erfolg brachte ihm nicht nur den Gesamtsieg des Wochenendes ein, sondern auch wertvolle Punkte im Kampf um den Weltmeistertitel.
Der Titelkampf spitzt sich zu
Mit nur noch zwei verbleibenden Rennen in der Saison rückt die Spitze im Gesamtklassement immer näher zusammen. Prado konnte durch seinen Sieg den Rückstand auf den aktuellen Tabellenführer Tim Gajser auf nur noch 14 Punkte verkürzen. Es ist klar, dass der Kampf um die Weltmeisterschaft wieder voll entbrannt ist und Prado bereit ist, bis zum letzten Meter alles zu geben.
„Ich freue mich wahnsinnig auf die letzten beiden Rennen – da geht noch was,“ sagte Prado abschließend mit einem breiten Grinsen, das zeigt, dass er die Herausforderung annimmt.
Fazit: Ein Wochenende mit allen Facetten
Prados Wochenende in der Türkei war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Vom Frust über eine defekte Brille bis hin zum Triumph im zweiten Lauf – dieses Rennen hatte alles. Und eines ist sicher: Jorge Prado hat noch längst nicht genug. Der Titelkampf wird spannend, und alle Augen sind nun auf die letzten beiden Rennen der Saison gerichtet. Wer am Ende die Nase vorn haben wird, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Prado wird bis zum Schluss kämpfen – mit oder ohne Brille!