Warum Ken Roczen die AMA Supercross-Spitze übernommen hat

Die Suzuki von Ken Roczen trägt in Glendale das Red Plate

Die Suzuki von Ken Roczen trägt in Glendale das Red Plate. / Foto: HEP

Drei Rennen, zwei Podiumsplätze, das Red Plate – Ken Roczen ist derzeit der konstanteste Fahrer der AMA Supercross Saison 2025. Während viele ihn vor Saisonbeginn nicht auf dem Zettel hatten, führt er nun die Meisterschaft an. Doch wie hat er es geschafft, sich gegen die hochkarätige Konkurrenz durchzusetzen?

1. Konstanz als Schlüssel zum Erfolg

Roczen hat bisher kein Main Event gewonnen, doch seine 2-4-2-Ergebnisse aus den ersten drei Runden haben ihn an die Spitze der Gesamtwertung gebracht, die er nun mit einem Vorsprung von 3 Punkten anführt. Während andere Topfahrer, wie Chase Sexton, Jet Lawrence oder Eli Tomac, mit Stürzen oder Formschwankungen zu kämpfen hatten, lieferte der 30-jährige Deutsche durchweg starke Leistungen ab. In einer so intensiven und unberechenbaren Meisterschaft ist Konstanz oft wichtiger als Einzel-Siege – und genau das nutzt Roczen perfekt aus.

2. Eine entspannte, aber fokussierte Herangehensweise

Roczen zeigt sich 2025 mental gefestigt. Statt sich von Druck oder Titelträumen aus der Ruhe bringen zu lassen, fährt er mit einem „Rennen für Rennen“-Ansatz. Diese Lockerheit, kombiniert mit seiner Erfahrung, scheint ihm in der aktuellen Saison einen Vorteil zu verschaffen. „Mein Ziel ist einfach, Wochenende für Wochenende auf dem Podest zu stehen“, sagt er selbst – und genau das setzte er, bis auf in San Diego, um.

3. Optimierte Technik und Material

Obwohl seine Suzuki RM-Z450 als technisch veraltet gilt, hat das HEP Motorsports-Team einige entscheidende Upgrades vorgenommen:

  • Neues Werksgetriebe: Eine überarbeitete Getriebeabstufung mit verlängerten Gängen verbessert den Vortrieb und die Kontrolle.
  • Fahrwerkswechsel zu REP Suspension (KYB): Der Wechsel von Showa zu KYB hat zu mehr Stabilität und besserem Fahrgefühl geführt. Weniger Feintuning und Clicker-Änderungen bedeuten mehr Vertrauen ins Bike.
  • Dämpfer-Tuning für mehr Komfort: Nach einem Experiment mit einer neuen Stoßdämpfer-Einstellung ging Roczen für das A2-Rennen zurück auf seine Basis-Settings – mit Erfolg.

4. Erfahrung und smarte Anpassungen

Mit über einem Jahrzehnt in der US-Supercross-Szene weiß Roczen genau, wie man sich über eine ganze Saison hinweg behauptet. Statt vorschneller Änderungen verfolgt er eine kontrollierte Entwicklung, testet gezielt neue Komponenten und setzt auf ein stabiles Grund-Setup.

Ein Champion in Lauerstellung?

Ken Roczen ist vielleicht nicht der schnellste Fahrer im Feld – aber er ist der beständigste. Während Konkurrenten schwächeln, spielt er seine Stärken aus: Erfahrung, smarte Technik-Anpassungen und mentale Ruhe. Sollte er dieses Niveau halten und seine Leistung weiter optimieren, könnte 2025 sein Jahr werden.

An diesem Wochenende wird spannend! Ken Roczen geht mit der roten Startnummerntafel ins erste Triple Crown Event der Saison 2025 in Glendale. Der Anblick seiner Suzuki mit dem begehrten Red Plate dürfte nicht nur uns, sondern auch Fans auf der ganzen Welt begeistern. Jetzt heißt es: Drei Rennen, ein Ziel – die Führung verteidigen!