Warum Kawasaki und Chase Sexton einfach passt
Chase Sexton und Kawasagi zeigten sich in Hawaii zum ersten Mal gemeinsam. / Foto: Kawasaki
Der Wechsel ist längst offiziell – Chase Sexton fährt ab 2026 für Monster Energy Kawasaki. Doch diese Ankündigung war weit mehr als eine bloße Pressemitteilung oder ein kurzer Post auf Social Media. Der Launch wurde zum echten Statement: Mit einer aufwendig produzierten Kampagne, gedreht auf Hawaii, inszenierten Sexton und Kawasaki den Beginn ihrer Zusammenarbeit wie einen Neuanfang. Stilvoll, selbstbewusst und emotional – ein klares Signal, dass es hier um mehr geht als nur um einen Teamwechsel.
Ein Neuanfang mit Symbolkraft
Die ersten Bilder und Videos zeigten Sexton in einer neuen, ruhigen Umgebung – weit entfernt von der Hektik des Rennalltags. Sonne, Meer, Weite: Die Kulisse stand sinnbildlich für das, was dieser Wechsel bedeutet – Neustart, Vertrauen und kreative Freiheit. Kawasaki präsentierte sich dabei moderner, offener und emotionaler als in den vergangenen Jahren. Schon die Inszenierung vermittelte: Das ist nicht einfach ein neuer Vertrag, das ist der Beginn eines neuen Kapitels – für Fahrer und Marke gleichermaßen.
Zwei, die sich brauchen
Viele Fans und Experten sind sich einig: Kawasaki steht nach schwierigen Jahren unter Zugzwang. Nach der Trennung von Jorge Prado und gesundheitlichen Rückschlägen bei Jason Anderson fehlte zuletzt die Konstanz an der Spitze. Auch Sexton selbst sucht nach einem Neustart, nachdem er zwar Titel holte, aber nie die dauerhafte Dominanz erreichte, die ihm viele zutrauen.
Beide Seiten stehen also an einem Scheideweg – und genau deshalb passt dieses Projekt so gut. Kawasaki braucht einen Fahrer mit Führungsqualität und Titelpotenzial, Sexton braucht ein Umfeld, das ihn kompromisslos unterstützt. Oder wie es ein Fan treffend formulierte: „It has to work – there’s no other option for either of them.“
Technik und Vertrauen: Die Rückkehr zu Showa und Alurahmen
Ein entscheidender Faktor für Sextons Erfolg könnte das Motorrad selbst sein. Nach zwei Jahren auf der KTM kehrt der 25-Jährige zurück zu Showa-Fahrwerk und Aluminiumrahmen – ein Setup, das perfekt zu seinem präzisen, fließenden Fahrstil passt. Viele Experten sehen darin einen klaren Vorteil: Die aktuelle KX450 gilt als neutral, ausgewogen und sehr berechenbar – genau das, was Sexton für seine technisch anspruchsvolle Fahrweise braucht.
Anders als bei Eli Tomac, der in seiner Kawasaki-Zeit teilweise mit der Entwicklungsstrategie des Teams haderte, scheint sich das Werk diesmal offener zu zeigen. Neue Teile sollen schneller getestet werden dürfen, die Abstimmung individueller erfolgen. Kawasaki weiß, dass sie Sexton alles geben müssen – und genau das scheint jetzt auch zu geschehen.
Gemeinsame Ziele statt gegenseitigem Druck
Der Wechsel ist für beide Parteien mehr als ein Vertrag – es ist eine Art Neuanfang. Kawasaki will beweisen, dass das Team weiterhin Titel gewinnen kann, Sexton will zeigen, dass er der Fahrer ist, den viele in ihm sehen. Beide brauchen Erfolg, um Kritiker verstummen zu lassen.
Dass die Chemie stimmen könnte, zeigt sich schon jetzt: Sexton hat in einem Podcast bestätigt, dass Kawasaki ihm die Teilnahme am Motocross of Nations künftig ermöglichen wird – ein Punkt, den Hersteller zuvor oft blockierten. Das signalisiert Vertrauen und Offenheit, zwei Zutaten, die in den letzten Jahren bei „Team Green“ manchmal fehlten.
Das Gesamtpaket stimmt
Das Paket aus einem erfahrenen Werksteam, einem technisch exzellenten Motorrad und einem motivierten, ehrgeizigen Fahrer lässt nur einen Schluss zu: Dieses Duo kann funktionieren. Kawasaki hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie wissen, wie man gewinnt – von Rickey Carmichael über Ryan Villopoto bis Eli Tomac.
Sexton bringt die nötige Geschwindigkeit, das Talent und den Hunger mit, um diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Wenn er die Balance zwischen Aggression und Konstanz findet, könnte 2026 das Jahr werden, in dem Kawasaki wieder ganz oben steht – und Chase Sexton endlich die Rolle einnimmt, die viele ihm schon lange zutrauen: die des Champions, der nichts mehr beweisen muss.
Alles in allem bleibt: Kawasaki braucht Sexton. Sexton braucht Kawasaki. Beide stehen vor einem entscheidenden Jahr – und genau deshalb könnte diese Partnerschaft der Wendepunkt für beide werden. Wenn Technik, Vertrauen und Timing zusammenpassen, könnte 2026 der Beginn einer neuen grünen Ära sein.
