Valentin Guillod: Von einem, der auszog, Geld zu verdienen

Valentin Guillod sucht seit diesem Jahr sein Glück in den USA

Valentin Guillod sucht seit diesem Jahr sein Glück in den USA. / Foto: Align Media

Valentin Guillod kennt das harte Geschäft im Motocross aus erster Hand. Jahrelang kämpfte der Schweizer im MXGP-Zirkus, zeigte Speed und Einsatz – doch eines fehlte konsequent: Preisgelder. Wer in der Weltmeisterschaft fahren wollte, musste in erster Linie selbst zahlen. Sponsoren, eigenes Erspartes, Unterstützer aus dem Umfeld – so finanzierte Guillod seine Karriere. Ruhm gab es, aber keine Rendite.

Der Sprung über den Atlantik

Im Mai 2025 zog der 32-Jährige die Konsequenzen: genug von der finanziellen Einbahnstraße Europa, auf in die USA. Dort lockte die Pro Motocross Championship, eine Serie mit klaren Strukturen und hohen Prämien. Guillod schlug sich mehr als achtbar. Mit konstanten Top-Ergebnissen beendete er die Saison auf Rang neun – eine Platzierung, die ihm die Tür zu den prestigeträchtigen SMX-Playoffs öffnete.

Die Millionen-Chance

Das Konzept der Playoffs: drei Rennen, bei denen insgesamt bis zu 1,3 Millionen Dollar auf dem Spiel stehen. Drei Mal 100.000 US-Dollar für Einzelsiege, dazu eine Million für den Champion. Ein Szenario, das in Europa kaum vorstellbar ist. Für Guillod bedeutete die Teilnahme schon einen historischen Schritt – denn plötzlich fuhr er nicht mehr nur um Punkte und Prestige, sondern auch um bares Geld.

Harte Rennen, harte Dollar

In Concord startete er mit Platz 14 und kassierte dafür 3.200 US-Dollar. Eine Woche später in St. Louis dasselbe Bild: Rang 14, wieder 3.200 Dollar. Beim großen Finale in Las Vegas lief es nicht ganz so rund, Platz 15 bedeutete „nur“ 3.100 Dollar. Wer nun dachte, die Geschichte sei damit erzählt, irrt. Denn die Abrechnung nach drei Runden bescherte dem Yamaha-Piloten Gesamtrang 16 – und damit ein Gesamtpreisgeld von über 31.000 US-Dollar.

Ein Vergleich, der alles sagt

31.000 Dollar für einen 16. Platz: Das ist mehr, als Guillod in seiner gesamten MXGP-Karriere jemals an direkten Preisgeldern einfahren konnte. Jeder Top-10-Platz in Europa brachte ihm exakt null Euro – in den USA hingegen klingelte selbst bei Ergebnissen jenseits der Top Ten die Kasse.

Mehr als nur ein sportliches Abenteuer

Guillods Schritt über den Atlantik ist damit weit mehr als eine sportliche Episode. Er ist ein Statement: Motocross kann auch finanziell eine Profikarriere ermöglichen – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Der Schweizer hat bewiesen, dass es sich lohnt, Risiken einzugehen. Geld allein macht keinen Champion, aber es macht eine Karriere planbarer.

Und vielleicht ist genau das die Botschaft seines Abenteuers: Wer wagt, der gewinnt – manchmal sogar in Dollar.