Ty Masterpool will nicht nur dabei sein, er will der Beste werden
Die 250er-Motocross-Meisterschaft im Sommer 2024 hatte einige bekannte Gesichter, doch einer, der sich überraschend ins Rampenlicht katapultierte, war Ty Masterpool. Während Stars wie Haiden Deegan die Schlagzeilen dominierten, machte Ty als leise, aber extrem schnelle Last-Minute-Verpflichtung im Monster Energy Pro Circuit Team von Mitch Payton auf sich aufmerksam. Und wie! Der 22-Jährige holte nicht nur seinen ersten Gesamtsieg, sondern bescherte Mitch Payton den 300. Triumph seiner beeindruckenden Teamgeschichte. Ganz schön viel für einen „Ersatzfahrer“.
Ty Masterpool hatte einiges zu beweisen, als er für Pro Circuit ins Rennen ging. Und das tat er auch – mit Stil. In High Point gelang ihm sein erster großer Sieg. Für ihn der Lohn harter Arbeit, für das Team von Mitch Payton ein historischer Moment. Der 300. Sieg? Kein Druck. Aber für Ty, der mit Mitchs Maschinen schon lange vertraut war, fühlte es sich fast wie eine Heimkehr an – mit einem Sahnehäubchen in Form dieses Meilensteins.
Nach High Point war für Masterpool noch lange nicht Schluss. In Red Bud legte er nach und sicherte sich einen beeindruckenden zweiten Gesamtrang. Besonders sein packendes Duell mit Haiden Deegan sorgte für Furore. Wer dachte, Ty sei einfach nur froh, dabei zu sein, lag weit daneben. „Ich bin hier, um zu gewinnen“, scheint sein stilles Motto zu sein – und er hat nicht vor, das zu ändern. Sein Anspruch ist es, sich nicht nur als Mitläufer zu sehen, sondern als einen der besten Fahrer im Feld. „Ich will nicht nur dabei sein, ich will der Beste werden.“ Und diesen Anspruch unterstreicht er mit jeder Runde, die er fährt.
Pro Circuit: Mehr als nur ein Team
Für Masterpool scheint Pro Circuit nicht einfach nur ein Arbeitgeber zu sein, sondern fast wie eine Familie. „Es braucht eine ganze Armee, um das möglich zu machen“, könnte man sein Verhältnis zum Team beschreiben. Hier zählt nicht nur, wer auf dem Motorrad sitzt, sondern auch, wer im Hintergrund die Fäden zieht. Eine gute Maschine und ein starkes Team – Ty weiß, dass er beides hat und fühlt sich bei Pro Circuit sichtlich wohl. Fast schon wie ein Fahrer, der angekommen ist.
Star Yamaha oder Kawasaki Pro Circuit?
Ty hat bereits beide Maschinen unter sich gehabt, und obwohl Yamaha als König der 250er-Klasse gilt, ist er absolut begeistert von seiner Kawasaki. „Ich liebe das Pro Circuit-Bike“, könnte man seine Begeisterung zusammenfassen. Es scheint also nicht nur ein Fahrer-Team-Match zu sein, sondern auch ein Fahrer-Bike-Match.
Ursprünglich als Lückenfüller für den Sommer geholt, hat Ty Masterpool schnell bewiesen, dass er mehr als nur eine Notlösung ist. Das Team erkannte sein Potenzial, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis er einen festen Vertrag für 2025 in der Tasche hatte. Die Verhandlungen liefen schon früh im Sommer, aber für Ty war immer klar, dass er bei Pro Circuit bleiben will. Und Pro Circuit will ihn auch – ein Win-Win.
SMX und die Sache mit der Fitness
Obwohl er bei den SMX-Rennen in diesem Jahr den neunten Gesamtrang holte, war Ty selbst nicht ganz zufrieden. Das Problem? Die Fitness. Nach zwei Operationen, darunter eine Blinddarm-Entfernung und zwei Leistenbrüche, war er noch nicht wieder in Topform. „Man kann nur so gut fahren, wie der Körper es zulässt“, scheint eine Lektion zu sein, die Ty schmerzlich lernen musste. Aber das Gute daran: Er weiß, was er zu tun hat, und ist fest entschlossen, im nächsten Jahr mit voller Fitness zurückzukehren.
Kalifornien oder Texas? Hauptsache, es läuft
Ob in Kalifornien oder Texas – Ty ist bereit, überall zu trainieren, wo es für ihn und sein Team am besten ist. Obwohl er in Texas wohnt, macht er keinen Hehl daraus, dass der Staat mehr eine Frage der Praktikabilität als der Vorliebe ist. „Ich bin in Texas, weil es für mein Training ideal ist“, sagt er ohne Umschweife. Der Lifestyle? Nebensache. Effizienz? Oberste Priorität.
Egal, ob es um die Ost- oder Westküste für die kommende Supercross-Saison geht, Ty Masterpool wird bereit sein. Nach einer kurzen Erholungspause in Kalifornien wird er sein Bootcamp starten und sich mit Vollgas auf 2025 vorbereiten. Und wer weiß, vielleicht wird er im nächsten Jahr nicht mehr nur als der „Ersatzfahrer“ im Gedächtnis bleiben, sondern als einer, der ganz oben steht.