Triumph mit Jordon Smith und Austin Forkner in der 450er Klasse
Jordon Smith und Austin Forkner bilden das Triumph Aufgebot in der 450SX Saison 2026.
Triumph Factory Racing macht ernst: Nur zwei Jahre nach dem Einstieg in den Offroad-Rennsport folgt 2026 der nächste große Schritt. Die Briten debütieren offiziell in der hart umkämpften AMA 450SX-Klasse – und schicken dafür zwei Fahrer ins Rennen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aber genau deshalb perfekt in dieses Kapitel passen: Jordon Smith und Austin Forkner.
Während Smith derzeit seine Schulterverletzung ausheilt, übernimmt Forkner den Saisonauftakt – und damit eine Rolle, die ursprünglich ganz anders geplant war. Doch was auf dem Papier wie ein Notfallplan wirkt, entwickelt sich zunehmend zum Momentum-Move für Triumph.
Jordon Smith: Der geplante Anführer muss warten – aber nicht lange
Smith erlebte 2025 eine starke erste Saison mit Triumph: Podien, Speed, Konstanz – und vor allem Triumphs erster 250SX-Main-Event-Sieg der Teamgeschichte. Der Schritt in die 450SX war folgerichtig, und Smith selbst brennt darauf, endlich loszulegen.
„Ich bin wirklich excited, die 450SX zu fahren und mit Triumph den nächsten Schritt zu gehen“, sagt Smith. „Ich habe meine Zeit in der 250er-Klasse gehabt, viele gute Ergebnisse eingefahren – und ich glaube, dass ich dieses Level in die 450er mitnehmen kann.“
Doch der Crash beim SMX-Finale in Las Vegas veränderte den Zeitplan drastisch. Eine Schulter-OP – Rotatorenmanschette und Labrum – machte eine Saisonvorbereitung unmöglich. „Wir arbeiten jeden Tag an der Reha, es läuft gut, aber ein Start in Anaheim ist nicht machbar. Das ist super enttäuschend, gerade weil dieser 450er-Einstieg für mich und das Team so ein großer Moment ist“, erklärt Smith.
Der Comeback-Plan steht trotzdem schon: Arlington, Runde 7.
Austin Forkner: Spontan in die 450SX – und überraschend passend
Während Smith rehabilitiert, brauchte Triumph eine Lösung, um das 450er-Debüt nicht zu verschieben. Die Antwort fand sich im eigenen Truck: Austin Forkner.
Forkner hatte in den letzten Wochen einige Tests auf dem TF 450-X absolviert – ursprünglich nur, um ein Gefühl für das zukünftige Bike zu bekommen. Doch sofort wurde klar: Das passt besser als gedacht. „Ich bin super excited für die Chance, 450SX zu fahren“, sagt Forkner. „Ob es am Ende ein Warm-up für die 250SX East wird oder vielleicht sogar eine komplette 450er-Saison – das wird man sehen. Aber ich will herausfinden, wo ich in dieser Klasse stehe.“
Für Triumph war die Entscheidung logisch. Forkner fühlte sich schnell wohl, die Zeiten überzeugten, die Teamchemie stimmte. Und: Er wirkt reifer als je zuvor.
Warum Triumph jetzt bereit ist für die 450er
Triumphs amerikanischer Racing-General Manager Jeremy Coker beschreibt den Schritt als „wichtigen Meilenstein“ – und macht kein Geheimnis daraus, dass die ursprünglichen Pläne anders aussahen.
Man wollte mit Smith starten. Doch seine Verletzung zwang das Team zum Umdenken – und eröffnete Forkner die unerwartete Chance. „Nachdem wir Austin auf dem 450er gesehen haben, war klar: Er ist bereit, und das ist eine großartige Möglichkeit für ihn und für uns“, erklärt Coker.
Auch Triumphs globaler Rennchef Ian Kimber sieht die Situation als Chance, nicht als Rückschlag: „Natürlich ist die Situation nicht ideal. Aber das ist Racing. Wir wissen, wie motiviert Jordon ist – und wir wissen, wie viel Potenzial Austin auf dem 450er hat. Jetzt geht es darum, Woche für Woche Fortschritte zu machen.“
Für Triumph bedeutet Forkners Einsatz vor allem eines: Der 450er-Einstieg beginnt pünktlich – mit zusätzlichem Schwung, bevor Smith zurückkehrt.
Die übrige Mannschaft: Fokus, Aufbau, Weiterentwicklung
Während Smith und Forkner die 450SX-Truppe bilden, wird Mikkel Haarup das Outdoor-Programm bestreiten. Der Däne startet in der Pro Motocross-Serie auf der TF 450-X und soll gleichzeitig wichtige Entwicklungsarbeit für Triumphs geplante MXGP-Rückkehr 2027 leisten.
Dazu kommt Jalek Swoll, der nach seiner Verletzungspause in die 250SX East zurückkehrt und schon 2025 mit starken Leistungen und einem Pro-Motocross-Podium gezeigt hat, dass auf ihn Verlass ist.
Triumph meint es ernst – und 2026 wird zum Prüfstein
Was als sauberer, langfristig geplanter 450er-Einstieg begann, wurde durch Smiths Verletzung einmal auf links gedreht – und wirkt jetzt stärker denn je. Forkner bekommt seine Chance. Smith kommt zurück, sobald er bereit ist. Triumph hat das Material, das Team und den Mut, die Klasse nicht nur zu betreten, sondern sie tatsächlich herauszufordern.
