Thunder Valley National – Rot dominiert Blau

Chance Hymas dominiert das Thunder Valley National 2025 in Lakewood. / Foto: Align Media
Das diesjährige Rennen beim Thunder Valley National in Lakewood war ein Fall für sich. Die in der Höhe und am Hang gelegene Strecke brachte neben großen Sprüngen auch einen sehr tiefen und weichen Boden mit sich, der zusätzlich viel Arbeit am Fahrstil erforderte. Smooth zu sein und die Distanz zu überstehen war der Schlüssel zum Erfolg. Diese Aufgabe war nicht leicht.
Hymas bricht Deegans Siegesserie
Chance Hymas siegt in Lakewood souverän, indem er sich der bisher anspruchsvollsten Strecke in der noch jungen Saison bestens anpasste und beide Läufe dominierte. Mit viel Druck von Haiden Deegan kam Hymas bestens zurecht und schien viel Selbstvertrauen aus dem Sieg vom letzten Jahr mitgenommen zu haben:
„Heute wurde ein Traum wahr. Der Tag war einfach perfekt – schnellster im Qualifying, Holeshots und beide Läufe gewonnen.“
Deegan kämpfte hingegen regelrecht mit seinem Motorrad gegen die Strecke, statt mit ihr zu fahren.
„Er fährt zu aggressiv, statt etwas langsamer, aber dafür im Durchschnitt schneller“, sagte Vater Bryan. Fehler, Stürze und eine mühsame Aufholarbeit waren die Folge. Diese bekam auch das Bike zu spüren: In den letzten fünf Minuten verlor es deutlich an Leistung. Von der Box kam die Anweisung: Hochschalten – Bike schonen und irgendwie ins Ziel kommen.
Auch Triumph-„Fill-In“-Rider Mikkel Haarup machte derweil, beim Thunder Valley National, wieder auf sich aufmerksam. Der Däne, der sich zu Anfang des Jahres eher auf Testfahrten mit Triumph konzentrieren wollte, fuhr in Hangtown bereits vorne mit und knüpfte in Lakewood an diese Leistung an. Zeitweise hielt er sich stabil unter den Top 4.
Shimoda und Kitchen konnten hingegen nicht ganz an ihre starke Performance von Hangtown anknüpfen. Für Deegan gilt es nun, seinen Fokus auf High Point zu legen und zurückzuschlagen:
„Mir hat der Flow gefehlt. Aber wenn so meine schlechten Tage aussehen, bin ich happy. Danke an das Team, das den Motor so schnell gewechselt hat.“
Star Racing Yamaha setzt Lawrence unter Druck
Die lange Testwoche von Star Racing Yamaha zwischen Hangtown und Thunder Valley scheint Früchte getragen zu haben. Das Team ist bekannt dafür, viele Ressourcen zu investieren, um das Bike möglichst individuell an den Fahrer anzupassen. Justin Cooper und Eli Tomac – beide mit unterschiedlichen Fahrwerksspezifikationen unterwegs – waren so in der Lage, Jett Lawrence zeitweise in Schach zu halten oder unter Druck zu setzen.
Eli wirkte motiviert und hungrig auf den Sieg: „Es war ein ständiges Hin und Her. Jeder hatte seine Spots, an denen er Zeit gut machte oder verlor. Ich wollte ein paar Bike-Längen gutmachen und bin in einer Kurve weggerutscht. Nächstes Wochenende wird wieder gepusht.“
Am Ende war Jett aber mit seinem Fahrstil wie gemacht für die Strecke und sicherte sich mit einem 1-1-Ergebnis den Gesamtsieg:
„Es war eine Kombination aus harter Arbeit und Ruhe. Keine Fehler machen – denn die Strecke kann schnell zuschlagen.“
Auch ein immer wieder stark fahrender Aaron Plessinger und Hunter Lawrence machen die Top 5 derzeit zu einer spannenden Sache. Plessinger musste sich im zweiten Lauf nach einem schlechten Start mühsam durchkämpfen:
„Ich war dann einfach platt. Am Ende bin ich aber zufrieden.“
Der nächste Halt der Serie ist Mt. Morris, Pennsylvania. High Point wird erneut zum Spektakel der Meisterschaft. Während alle gespannt auf die Rückkehr von Ken Roczen und Chase Sexton warten, freuen wir uns auf eine solide Top 5 – und den nächsten Schlagabtausch zwischen Tomac und Jett Lawrence.