Thunder Valley National: Facts rund um das Rennen in Colorado

Kehrt Tom Vialle nach dem verpatzten Wochenende beim Hangtown Motor Classic in Lakewood zurück auf das Podium? / Foto: Align Media
Wenn die AMA Pro Motocross Championship am kommenden Wochenende Station in Lakewood, Colorado macht, dreht sich nicht nur alles um Rennaction – auch die Statistik spricht Bände. Der Thunder Valley National ist seit fast zwei Jahrzehnten fester Bestandteil des Kalenders und hat sich als einer der traditionsreichsten und bedeutendsten Stopps der Serie etabliert. Ein Blick auf die Faktenlage zeigt: Dieses Rennen hat Geschichte geschrieben – und tut es Jahr für Jahr aufs Neue.
20 Jahre Thunder Valley – eine Erfolgsgeschichte
Seit 2005 ist der Thunder Valley Motocross Park Teil der AMA Pro Motocross Championship. In diesem Jahr findet dort die 21. Ausgabe des Nationals statt – nur RedBud und Spring Creek blicken auf eine längere Serie an ununterbrochenen Austragungen zurück. Was 2005 mit einem Doppelsieg von Ricky Carmichael begann, entwickelte sich schnell zu einem Klassiker des Rennkalenders.
Höhenlage als besondere Herausforderung
Die Strecke liegt auf rund 1.700 Metern über dem Meeresspiegel – und genau das macht Thunder Valley so speziell. Die dünne Luft stellt Fahrer, Teams und Motoren vor eine besondere Herausforderung. Weniger Sauerstoff bedeutet: geringere Motorleistung, höhere körperliche Belastung, andere Abstimmungen. Wer hier siegt, hat nicht nur fahrerisch überzeugt, sondern auch technisches Verständnis und körperliche Fitness bewiesen.
Champions lieben Colorado
Ein interessanter statistischer Wert: In der 450er-Klasse gewann der spätere Meister in 11 von 20 Austragungen auch das Rennen in Thunder Valley – eine beeindruckende Quote von 55 Prozent. Allerdings gelang das zuletzt nur einmal in den vergangenen fünf Jahren. In der 250er-Klasse liegt die Quote bei 45 Prozent, mit einem aktuellen Aufwärtstrend: Die letzten drei Thunder-Valley-Sieger wurden später auch Meister (Hunter Lawrence, Jett Lawrence, Haiden Deegan).
Hersteller im Fokus: Dominanz, Serien, Überraschungen
- Honda hat aktuell einen Lauf in Colorado: Die Marke gewann die letzten vier Rennen in Folge in der 450er-Klasse – je zweimal durch Ken Roczen und Jett Lawrence. Der letzte Nicht-Honda-Sieger war Eli Tomac 2020.
- In der 250er-Klasse schrieb Kawasaki zwischen 2005 und 2011 Geschichte mit sieben Gesamtsiegen in Folgeund unglaublichen 14 Moto-Siegen am Stück. Seitdem blieb Team Green aber ohne Moto-1-Sieg – ein harter Bruch mit der eigenen Vergangenheit.
- Yamaha wiederum hat seit 2018 jeden Moto-1-Lauf in Thunder Valley gewonnen, konnte aber nur einmal auch den zweiten Lauf und dreimal das Gesamtklassement für sich entscheiden. Konstanz im Auftakt, aber Schwächen im Finish?
Roczen & Thunder Valley: Eine Rekordbeziehung
Ken Roczen ist der erfolgreichste Fahrer auf dieser Strecke – der Deutsche hält mit fünf Gesamtsiegen den Rekord und teilt sich die Bestmarke für acht Moto-Siege mit Ryan Villopoto. Auch wenn Roczen 2024 nicht am Start ist, bleibt sein Name eng mit Thunder Valley verbunden.
MXoN 2010: Thunder Valley wird Weltbühne
Ein Highlight in der Historie war 2010: Thunder Valley wurde als dritter US-Track Austragungsort des prestigeträchtigen FIM Motocross of Nations. Das US-Team um Ryan Dungey, Andrew Short und Trey Canard triumphierte vor heimischem Publikum – ein historischer Moment für die US-Motocross-Szene.
Mehr als nur ein Rennen
Thunder Valley ist weit mehr als eine Etappe im Kalender – es ist ein Gradmesser für Titelchancen, ein Ort voller Geschichte und ein Prüfstein für Fahrer und Maschinen. Wer hier gewinnt, setzt ein Zeichen – sportlich, physisch und strategisch. In der Höhenluft Colorados wird nicht nur um Punkte gekämpft, sondern auch um Prestige. Denn eines ist sicher: Statistiken mögen trocken wirken – doch in Thunder Valley erwachen sie jedes Jahr aufs Neue zum Leben.