Team USA im Umbruch: Verletzungssorgen vor dem Motocross of Nations

Haiden Deegan könnte nach seinem Schlüsselbeinbruch für das MXoN Team USA ausfallen.
Das Motocross of Nations gilt als das wichtigste Nationenevent im Offroad-Kalender – eine Art „Motocross-Weltmeisterschaft der Teams“. Für Team USA, das traditionell mit hohen Erwartungen an den Start geht, steht die diesjährige Ausgabe jedoch schon vor dem ersten Gate-Drop unter keinem guten Stern.
Beim SMX-Finale in Las Vegas erlebten die US-Stars einen Abend zum Vergessen. Zwei zentrale Teamstützen kamen schwer zu Sturz: Haiden Deegan brach sich das Schlüsselbein und fällt damit voraussichtlich für das MXoN aus. Chase Sexton stürzte ebenfalls – sein genauer Verletzungsstatus ist allerdings noch offen, was seine Teilnahme fraglich macht.
„Im Moment habe ich keine Ahnung, was passiert. Ich bin mehr damit beschäftigt, dass unser Team heute Abend auseinandergefallen ist“, sagte ein sichtlich ernüchterter Eli Tomac nach dem Finale. „Es war ein schrecklicher Abend für Team USA.“
Wer ersetzt Deegan?
Der Ausfall von Haiden Deegan ist ein herber Schlag. Der 18-Jährige galt als wichtiger Hoffnungsträger im Aufgebot. Nun muss ein Ersatz gefunden werden. Tomac betont, dass es dabei weniger um große Namen gehe, sondern um Einstellung: „Es muss jemand sein, der wirklich motiviert ist und es unbedingt machen will. Wer auch immer das ist – er sollte von sich aus anklopfen.“
Ob Sexton rechtzeitig fit wird, entscheidet sich in den kommenden Tagen. Ohne ihn würde eine zweite Schlüsselrolle unbesetzt bleiben. Damit rücken plötzlich Fahrer in den Fokus, die ursprünglich gar nicht auf der Shortlist standen.
Stimmungslage und Vorbereitung
Eigentlich wollte Tomac die kommenden zwei Wochen nutzen, um gezielt auf das MXoN umzubauen: „Ich nehme mir ein paar Tage Auszeit und stelle dann das Bike wieder auf Motocross-Setup um.“ Doch die aktuelle Lage wirft die gesamte Planung durcheinander. Statt konzentrierter Vorbereitung herrscht Unsicherheit.
Auch die Fans stellen sich die Frage: Kann Team USA in dieser Konstellation überhaupt konkurrenzfähig antreten? Oder droht bereits im Vorfeld ein Rückschlag gegen die starken Teams aus Europa und Australien?
Historische Bedeutung
Das MXoN hat für die USA traditionell große Strahlkraft. Mit insgesamt 23 Siegen sind die Amerikaner Rekordhalter, doch in den vergangenen Jahren wechselte die Vormachtstellung immer wieder. 2022 in RedBud konnten Tomac, Sexton und Justin Cooper den Titel zurückholen – ein Prestigeerfolg. Entsprechend groß ist der Druck, erneut eine schlagkräftige Mannschaft ins Rennen zu schicken.
Ausblick
Die kommenden Tage werden entscheidend. Bestätigt sich bei Sexton eine Verletzung, muss Team USA gleich zwei Positionen neu besetzen. Und selbst wenn er antreten kann, bleibt die Frage, wie fit er sein wird. Sicher scheint: Der Traum von einer eingespielten, stabilen Mannschaft für das MXoN ist wohl geplatzt.
Für Eli Tomac und die US-Mannschaft geht es nun darum, in kurzer Zeit Lösungen zu finden – und trotz der Rückschläge als Einheit aufzutreten.