SX-Series – Ein Meilenstein im deutschen Supercross?
Mit dem Auftakt der neuen SX Serie könnte ein Meilenstein im Deutschen Supercross gelegt worden sein. Wir werfen einen Blick auf die Debüt-Veranstaltung und erklären, warum uns während der Finalläufe Cross-Finals-Vibes ergriffen.
Seit Monaten wurde von Backyard und Benzim die erste Amateur Supercross Serie Deutschlands angekündigt, aber so richtig wusste man nicht, was einen erwartet, schließlich kannte man in Deutschland bisher kaum SX-Outdoor-Events noch SX-Rennen für Amateure.
Echte Amateure?
Mindestens echte Amateure, denn in der Ausschreibung war klar vorgegeben, dass zum Beispiel Fahrer, die sich bereits für das Abendprogramm des SX-Cup qualifiziert haben, nicht starten durften. Plus einige weitere Voraussetzungen.
Das Debüt fand beim GSC Salzgitter statt, einem Verein, der in den letzten Jahrzehnten eher durch seinen legendären Partybus „Schattenmachen“ Ruhm und Ehre erreichte, als durch große Events. Doch das sollte nichts bedeuten, denn sowohl der SX-Track als auch die gesamte Veranstaltung waren wirklich gut.
Viel positives Feeedback
Familie Siegl beschreibt den Event wie folgt: „Für uns war es von Anfang bis Ende eine absolut perfekte Veranstaltung und definitiv eine Bereicherung für unseren Sport. Die Strecke war wirklich gut angelegt, sodass auch ein 65er-Fahrer alles springen konnte. Felix durfte am Freitagabend eine Testfahrt machen, damit Kai Haase und Philipp Klakow schauen konnten, ob das so für alle Klassen passte… Es war alles super vorbereitet! Alle Klassen hatten viel Fahrzeit, was wohl an dieser Stelle der größte Unterschied zu Dortmund war.“
„Die Siegls“ betonten außerdem, dass die Kids-Klassen absolut gleichwertig zu den anderen Klassen waren und die volle Aufmerksamkeit bekamen. Dies hatten Jan und Benedikt von Benzim im Vorfeld auch angekündigt. Die Serie soll vor allem dem Nachwuchs helfen, im Supercross Fuß zu fassen.
Felix Siegl setzte sich übrigens in der 65er-Klasse mit 3 Siegen im Triple Crown Format durch und ist damit auf den Spuren seines Vaters Daniel, der einer der besten Deutschen Supercrosser war. Einfach hatte es Felix aber nicht, denn Jonas Pägelow bot ihm Paroli und wurde Tageszweiter. Lenny Herbig kletterte als Dritter auf das Podium.
Prominente Helfer
Sein „Erstes Mal“ hatte Nico Koch als Streckensprecher zusammen mit Jan Hoffmann und diese Kombo glänzte. Beide machten einen Mega-Job, das „Halloooooooo Salzgitter“ überließen sie dennoch Tommi Deitenbach. „The Voice“ war mit Sohn Jan vor Ort und schaute sich den Event an. Schließlich zahlt die Serie ins SX Dortmund ein, wo beide federführend beteiligt sind.
Mit Noah Ludwig war ein weiterer „Promi“ in den Event eingebunden. Noah hisste die blaue Flagge und übergab die Siegespokale. Letzteres tat auch Kai Haase, der sich zudem um die Strecke kümmerte.
Der Track sorgte für Action.
Die Strecke, die die Salzgitteraner dort hingezaubert haben, war absolut raceble und bot sowohl bei den Kids als auch bei den SX-Beginnern oder SX2 und SX1-Klasse richtig geile Rennen. Wir wissen nicht, ob das sonnige Wetter und der fantastische Hauptpreis in der SX2-Klasse verantwortlich für das spektakulärste Rennen des Wochenendes waren, aber es war sehenswert. Permanente Zwei-, Drei- und sogar Vierkämpfe sorgten für mächtig Stimmung!
Neilas Pecatauskas ist der Mann, der sich die größten Chancen auf den Startplatz, samt von Triumph zur Verfügung gestellter TF 250-X, beim Indoor SX ausrechnen kann. Der Mann auf dem schwarzen Bike sprang als Erster über den Zieldouble nach dem absolut spektakulärsten Rennen des Wochenendes: „Es war das geilste Event, dass ich jemals gefahren bin! Die Stimmung war mega und für mich lief es von Anfang an sehr gut, obwohl ich erst das vierte Mal überhaupt auf der Viertakt 250er gefahren bin.“
Auf dem Podium folgten ihm Tim Eppelmann und Luca Harms, dahinter Eric Jette und Dino Skoppek. Namen, die man allesamt von den Cross Finals kennt. So kam es auch zu den Finals-Vibes während der Rennen. Amateur-Fahrer geben auf dem Track alles, angefeuert von Familie, Freunden, Fans. Unbekannte Namen sind überraschend gut und am Ende ist ein ganz besonderer Flair zu spüren.
Ein Meilenstein?
Ist die SX-Series also ein ähnlicher Meilenstein wie die Cross Finals? Es ist noch zu früh, um dies zu beurteilen. Die Finals haben über Jahre einen Hype aufgebaut, der allerdings immer mehr verblast. Dennoch haben sie nachhaltig den deutschen MX-Sport verändert und das getan, wo die SX-Series nun am Anfang steht.