Supercross-Philadelphia bringt Spannung ins Titelrennen

Start zum Main Event der 450SX-Klasse beim Supercross Philadelphia

Start zum Main Event der 450SX-Klasse beim Supercross Philadelphia. / Foto: Align Media

In Philly wurde’s ernst: Sexton bläst zur Aufholjagd, Webb kontert, Roczen hält dagegen – und in der 250er-Klasse zeigen die Young Guns, dass die Supercross Zukunft ziemlich spannend aussieht.

Kein Regen, perfekte Bedingungen, volles Haus – und ein Chase Sexton, der durchs Feld pflügt – das zeichnete das Supercross Philadelphia aus. Nach einem ordentlichen Chaos in der ersten Kurve setzte der Red Bull KTM-Star zum großen Comeback an und sicherte sich in der 13. Runde der Monster Energy AMA Supercross Championship seinen vierten Saisonsieg. Sein Motto: „Erster im Qualifying, erster im Heat, erster im Main Event – läuft bei mir.“ Sexton verkürzte mit seinem Sieg den Rückstand in der Gesamtwertung auf nur noch 12 Punkte – und das Finale der Saison verspricht Spannung pur.

Webb bleibt cool – und kämpferisch

Auch Cooper Webb (Monster Energy Yamaha Star Racing) ließ sich vom First-Turn-Schlamassel nicht aus der Ruhe bringen und folgte Sexton wie ein Schatten durchs Feld. „Es war ein richtiger Kracher von Rennen“, so Webb, der sich am Ende mit Platz zwei zufriedengeben musste – aber mit Blick auf die Punktewertung lässig anmerkte: „Nächste Woche hau ich ihn um.“ Ein bisschen Trash-Talk gehört halt auch dazu, wenn’s um den Titel geht.

Roczen beißt sich durch – mit nur einem halben Fuß

Ken Roczen (Progressive Insurance ECSTAR Suzuki) fuhr mit schmerzverzerrtem Gesicht, aber großem Kämpferherz auf Rang drei. Der Deutsche erwischte den Holeshot und führte große Teile des Rennens – trotz angeschlagener Schulter und lädiertem rechten Fußgelenk. Besonders fies bei fünf Rechtskurven: Der Fuß muss eigentlich runter – aber Roczen biss sich durch. „Manchmal will ich aufgeben, aber mein Team bringt mich immer wieder zurück.“ Chapeau, Kenny!

Cole Davies rockt die 250SX-Showdown-Bühne

Cole Davies holte in Philadelphia seinen zweiten Sieg in Folge.
Cole Davies holte in Philadelphia seinen zweiten Sieg in Folge. / Foto: Align Media

Im 250SX East/West Showdown ließ Cole Davies (Monster Energy Yamaha Star Racing) die Konkurrenz alt aussehen – und das mit gerade mal zwei Profisiegen auf dem Konto. Der West-Coast-Rookie ließ sich vom großen Namen auf der Startliste nicht beeindrucken: „Ich mach einfach mein Ding.“ Erfreulich auch für Teammitglied Will, der laut Davies seine Haare behalten darf – offenbar war ein Friseurbesuch die Wetteinsatz-Alternative.

Deegan will mehr – aber bloß nicht stürzen

Haiden Deegan, der Tabellenführer der Western Division, fand spät ins Rennen und kam auf Platz zwei ins Ziel. Der Youngster ist zwar weiterhin an der Spitze der Tabelle, hadert aber mit seinem eigenen Sicherheitsmodus: „Vielleicht fahr ich zu schlau… oder zu langsam? Mal sehen.“ Immerhin: Keine Fehler, viel Flow – und Platz eins bleibt sein.

Hampshire rettet Punkte, Handgelenk und Humor

Dritter wurde RJ Hampshire (Rockstar Energy Husqvarna), der im ersten Startversuch schon Schlimmes befürchtete: „Ich dachte, mein Handgelenk ist wieder Schrott.“ Doch der Neustart spielte ihm in die Karten, er holte sich die Führung – und wertvolle Punkte. Jetzt liegt er punktgleich mit Seth Hammaker in der Eastern Division, der als Vierter bei seinem Heimrennen nicht ganz zufrieden war.

Next Stop: New Jersey – Showtime in East Rutherford

Am kommenden Wochenende macht der Supercross-Zirkus Halt im MetLife Stadium (East Rutherford, NJ). Und wer die Show lieber live erleben will: Tickets für die letzten vier Runden gibt’s noch auf SupercrossLIVE.com – aber schnell sein lohnt sich.