Supercross Dortmund: Königliche Ehren und Meisterträume

Gregory Aranda wurde am zweiten Abend des Supercross Dortmund ADAC SX Cup Champion

Gregory Aranda wurde am zweiten Abend des Supercross Dortmund ADAC SX Cup Champion

Die Westfalenhalle bebte – und das nicht nur wegen der dröhnenden Motoren, sondern vor allem wegen der Fans, die am Samstag, beim Supercross Dortmund, eine spektakuläre Show geboten bekamen. Supercross at its best! Und mittendrin: Greg Aranda, der Mann, der offenbar den ADAC SX Cup abonniert hat. Platz zwei beim Finale reichte dem Franzosen aus dem Sturm Racing Team, um sich erneut die Krone der Serie aufzusetzen. Sein Geheimnis? Ein schlechter Start, gefolgt von einem Meisterplan.

„Ich habe mich erst ins Rennen finden müssen“, gab Aranda nach seinem Lauf zu, „aber dann habe ich an die Meisterschaft und die Königs-Wertung gedacht.“ Man muss Prioritäten setzen – und genau das hat der Champion gemacht. Während Landsmann und Teamkollege Maxime Desprey das Rennen dominierte, zeigte Aranda einmal mehr, dass er nicht umsonst seit Jahren zur Elite zählt. Mit einem Augenzwinkern gratulierte er Desprey: „Es ist wirklich schwer, hier zu gewinnen. Glückwunsch, Maxime!“ Kein Neid, sondern echter Teamspirit.

Desprey: Comeback mit Stil und Speed

Maxime Desprey, der nach einem schweren Sturz vor zwei Jahren erst einmal eine Zwangspause einlegen musste, war nach seinem Triumph völlig aus dem Häuschen. „Die Strecke ist anspruchsvoll und verzeiht keine Fehler“, sagte er. Fehler? Fehlanzeige! Desprey schnappte sich den Tagessieg und ein dickes Grinsen, mit dem er an die Spitze der SX1 zurückkehrte.

Drama um Tixier und das Comeback des Jahres

Während Aranda seinen Titel klarmachte, musste sich Jordi Tixier nach einem Sturz im Finallauf mit Rang acht begnügen. Sein Traum vom großen Coup zerplatzte wie ein überstrapazierter Hinterreifen. Aber keine Sorge, Tixier ist niemand, der klein beigibt – nächstes Jahr heißt es bestimmt wieder: Angriff!

Und dann wäre da noch Cedric Soubeyras, der ’König von Dortmund‘ 2024. Zwei Monate nach einer Hüftverletzung kehrte er nicht nur zurück, sondern auch aufs Podium. „Das ist eine Erlösung für mich“, sagte er, sichtlich gerührt. Wer braucht schon ein Drehbuch, wenn das echte Leben solche Geschichten schreibt?

Und jetzt?

Die große Frage bleibt: Ist Greg Aranda aktuell der beste Supercross-Pilot in Europa? Mit seiner Konstanz und seinem unermüdlichen Siegeswillen macht er jedenfalls eine verdammt gute Figur – und hat sich die Krone definitiv verdient. Aber eins ist sicher: Konkurrenz wie Desprey, Tixier und Co. schläft nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass das nächste Rennen genauso spektakulär wird!

Calvin Fonvielle und der heißeste Showdown des Abends

Während die großen Jungs die Halle rockten, lieferten die SX2-Piloten ein Rennen für die Geschichtsbücher. Calvin Fonvielle (KTM Sarholz Racing Team) setzte sich in einem packenden Finale durch und sicherte sich endlich seinen ersten Cup-Titel. Dabei ging es auf den letzten Metern noch einmal so eng zu, dass die Zuschauer den Atem anhielten – und das bei 0,805 Sekunden Abstand auf den Zweitplatzierten Jules Pietre. „Als mein Teamchef mir nach dem Ziel zeigte, dass ich Meister bin, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen“, so Fonvielle.

Übrigens: Für die deutschen Fahrer in SX1 und SX2 gab es zwar keine Podestplätze, dafür aber tosenden Applaus. Maximilian Spies und Dennis Ullrich (Platz zehn und elf) sowie Paul Bloy, Nico Koch und Paul Haberland zeigten mit ihren Leistungen, dass auch auf heimischem Boden mit ihnen zu rechnen ist. Die komplette Ergebnisliste des Samstags findet ihr HIER.