Strafen: Die AMA greift beim Supercross weiter hart durch

Auch Michael Mosiman reihte sich in die AMA Supercross Sünderkartei ein.

Auch Michael Mosiman reihte sich in die AMA Supercross Sünderkartei ein. / Foto: Feld Motorsports

Die AMA hat in den vergangenen Supercross-Rennen in Daytona, Birmingham, Seattle und Indianapolis ordentlich durchgegriffen. Ob überschwänglicher Ehrgeiz, ungehorsame Gasgriffe oder einfach ein bisschen zu viel Lärm – an Disziplinarmaßnahmen mangelte es zuletzt nicht. Hier kommt der Überblick über die prominentesten Regelverstöße.

Daytona: Cowboys, Kurvenschneider und Krawallmacher

In Daytona ging es nicht nur auf der Strecke heiß her – auch abseits der Ideallinie wurde es wild.
Carson Mumford erwischte es im 250SX Main Event: Weil er sich abseits der Strecke einen Vorteil verschaffte, durfte er sich nachträglich über einen Verlust von vier Positionen freuen.

Maximus Vohland hatte gleich doppelt Pech – oder besser gesagt: doppelt Ärger mit den Offiziellen. Erst scheiterte er beim Soundcheck nach dem Rennen, was ihn drei Meisterschaftspunkte kostete, später in Indy (dazu gleich mehr) folgte der nächste Regelverstoß.

Bei den 450ern war Kyle Chisholm zu schnell für Flaggen oder Lichtsignale – beim Springen bei geschwenkter Red-Cross-Flag wurde ihm prompt seine schnellste Qualifikationsrunde gestrichen.

Indianapolis: Der Klassiker mit Regelchaos

Indy war nicht nur sportlich spannend – auch das Strafenkonto wurde gut gefüllt. Wie gesagt: Maximus Vohland, mittlerweile kein Unbekannter im AMA-Supercross-Regelbuch, wurde erneut erwischt – diesmal sprang er unter Red-Cross-Flagge in der 250SX-Quali und verlor seine schnellste Runde.

Colt Nichols schaffte sogar den Doppelschlag: Erst hielt er in Quali 1 auf der Strecke an (was schlicht nicht erlaubt ist) und verlor seine beste Runde. Dann setzte er im 450SX Main Event noch einen drauf: Wieder ein Sprung unter Red-Cross-Flagge, diesmal mit der doppelten Strafe – fünf Meisterschaftspunkte weg und eine Reduzierung des Preisgeldes um zwei Platzierungen. Autsch.

Jeff Reynolds wurde für „übermäßig aggressives Racing“ im 250SX Heat Race verwarnt – schriftlich, versteht sich. Kein Punktabzug, aber definitiv ein „Wir-beobachten-dich“-Moment.

Birmingham: Wenn’s rot leuchtet – bitte nicht springen

Auch in Birmingham ging es nicht ohne Regelverstöße – die Red Cross Flagge war offenbar das übersehene Accessoire des Tages.

Gleich drei Fahrer der SMX Next-Serie ignorierten die Signale: Jonathan Getz, Hayes Edwards und Logan Riggins verloren jeweils ihre schnellsten Runden – letzterer wurde im SMX Next Main Event zudem um zwei Positionen nach hinten versetzt.

Ronnie Orres und Izaih Clark fielen beim Soundtest durch und verloren ebenfalls ihre besten Qualirunden. Ob die Motoren zu laut oder die Nerven zu dünn waren, bleibt offen. Und Lane Shaw wollte’s offenbar besonders kurz: Ein kleiner Track Cut kostete ihn eine Position – fair ist anders.

Seattle: Strafenregen im Nordwesten

Auch im verregneten Seattle hatten einige Fahrer Probleme mit dem Regelwerk – allen voran die altbekannte Red Cross Flagge, die offenbar nach wie vor zu oft übersehen wird. Cole Davies sprang in der 250SX-Quali unter Rot und verlor seine schnellste Runde – klassischer Fall von: „Nicht gesehen“ oder „Nicht geglaubt, dass sie für mich gilt“.

Austin Politelli verstieß in 450SX Heat 2 gegen den Ablauf des Events – das kostete ihn keine Punkte, aber eine Geldstrafe. Vielleicht war die Boxengasse gemütlicher als gedacht.

Und auch Michael Mosiman reiht sich nun offiziell in die Liste der Red-Cross-Sünder ein. Im 250SX Heat 2 sprang er trotz Signal, was ihn zwei Positionen im Rennergebnis kostete. Ein Fehler mit Folgen – vor allem im engen Kampf um Platzierungen kann das schmerzen.

Fazit: Rote Flaggen, laute Motoren und vergessene Regeln

Die AMA hat in den vergangenen Supercross Rennen deutlich gemacht: Wer sich nicht an die Spielregeln hält, kriegt Post. Punkteverluste, Zeitstrafen, Geldabzüge – das volle Programm. Die Botschaft ist klar: Fair Play first – auch wenn’s schwerfällt, bei 60.000 Fans im Rücken und dem Adrenalin im Anschlag. Also, liebe Fahrer: Bei Red Cross Flaggen – bitte runter vom Gas.