Spannung, Schlamm und Sekundenkrimis

Die zweite Runde der FIM EnduroGP-Weltmeisterschaft 2025 im spanischen Oliana hatte alles zu bieten: enge Duelle, dramatische Wetterumschwünge und beeindruckende Leistungen der Top-Fahrer. Während Lokalheld Josep Garcia das Wochenende zunächst dominierte, sorgte Andrea Verona am Sonntag für einen spektakulären Schlusspunkt. Auch Triumph Factory Racing konnte mit Mikael Persson erneut ein Ausrufezeichen setzen.

Tag 1: Garcia dominiert auf heimischem Boden – Persson auf dem Podium

Der Auftakt verlief vielversprechend für die spanischen Fans. Josep Garcia (Red Bull KTM Factory Racing) setzte bereits am Freitagabend im Super Test ein deutliches Ausrufezeichen. Am Samstag legte er mit einem nahezu perfekten Renntag nach. Im ersten Cross Test unterlief ihm zwar ein kleiner Fehler, doch davon ließ er sich nicht aus dem Takt bringen.

In allen sechs darauffolgenden Sonderprüfungen war Garcia der Schnellste. Mit beeindruckender Dominanz sicherte er sich schließlich den Gesamtsieg in der EnduroGP-Klasse. Auch in der Enduro1-Wertung holte er sich den Tagessieg – mit fast 50 Sekunden Vorsprung.

Stark präsentierte sich auch Mikael Persson (Triumph Factory Racing). Der Schwede fand nach einem verhaltenen Start seinen Rhythmus und schob sich mit einer starken Schlussphase – inklusive zweitschnellster Zeit im letzten Extremtest – auf Rang drei in der Enduro1-Klasse. In der Gesamtwertung belegte er Platz sieben. Sein Teamkollege Jamie McCanney wurde Fünfter in Enduro1 und Zwölfter im Gesamtklassement.

Andrea Verona (GASGAS Factory Racing) fuhr ebenfalls ein starkes Rennen und sicherte sich mit konstanten Zeiten Platz drei im EnduroGP-Klassement sowie Rang zwei in Enduro2 – knapp hinter dem Sieger.

Tag 2: Regen, Chaos – und ein Sekundenfinale

Am Sonntag stellte das Wetter das gesamte Teilnehmerfeld auf eine harte Probe: Starke Regenfälle führten zu Verzögerungen und abgesagten Sonderprüfungen. In diesem Schlammchaos zeigte Andrea Verona Nervenstärke. Nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Duell mit Josep Garcia lag er vor der letzten Prüfung nur 0,06 Sekunden zurück – ein Hauch im Endurosport. Mit einem bärenstarken Cross Test sicherte er sich den Gesamtsieg des Tages sowie Platz eins in Enduro2 – sein erster Tagessieg der Saison.

Garcia musste sich mit Platz zwei in der EnduroGP-Wertung begnügen, konnte aber erneut Enduro1 souverän gewinnen und seine Führung in der Weltmeisterschaft ausbauen.

Mikael Persson hielt sich im Schlamm wacker, verpasste aber knapp ein weiteres Podium in Enduro1 und wurde Achter im Gesamtklassement. Trotzdem bleibt er nach zwei Runden Dritter in der E1-Wertung. Jamie McCanney zeigte am Sonntag eine verbesserte Leistung, glänzte vor allem in den Cross Tests und wurde erneut Fünfter in Enduro1 – in der Gesamtwertung liegt er nun auf Rang 11 der EnduroGP-Wertung.

Tag 1 – EnduroGP

1. Josep Garcia (KTM) 1:00:33.25
2. Zach Pichon (TM) 1:01:22.36
3. Andrea Verona (GASGAS) 1:01:39.85

Tag 2 – EnduroGP

1. Andrea Verona (GASGAS) 53:21.67
2. Josep Garcia (KTM) 53:23.11
3. Samuele Bernardini (Honda) 53:57.31

Tag 1 – Enduro2

1. Zach Pichon (TM) 1:01:22.36
2. Andrea Verona (GASGAS) 1:01:39.85
3. Nathan Watson (Beta) 1:02:46.04

Tag 2 – Enduro2

1. Andrea Verona (GASGAS) 53:21.67
2. Nathan Watson (Beta) 54:17.31
3. Theo Espinasse (Sherco) 54:42.19

Gesamtstände nach zwei Runden:

EnduroGP: 1. Josep Garcia, 2. Andrea Verona, 3. Zachary Pichon
Enduro1: 1. Josep Garcia, 2. Samuele Bernadini, 3. Mikael Persson
Enduro2: 1. Zachary Pichon, 2. Andrea Verona, 3. Nathan Watson

Ausblick auf Runde 3: Schweden ruft

Die nächste Station ist das Heimspiel für Mikael Persson: Vom 23. bis 25. Mai gastiert die WM im schwedischen Skövde. Nach einem starken Saisonstart auf technisch anspruchsvollem Terrain darf man sich auf ein weiteres Highlight freuen – mit erneutem Schlagabtausch zwischen Garcia, Verona, Persson und Co.