So funktioniert die WSX 2025

Die WSX 2025 startet 2025 die Saison in Argentinien.

Die WSX 2025 startet 2025 die Saison in Argentinien.

Die World Supercross Championship (WSX) ist zurück. 2025 geht die Serie in eine neue Saison – mit einem klaren Ziel: den ultimativen Mix aus Show, Spitzensport und Technik zu bieten. Doch wie funktioniert dieses Format eigentlich genau?

Vom Opening bis zum letzten Gate-Drop

Jedes WSX-Event folgt einem festen Ablauf. Nach der hoffentlich imposanten Opening Ceremony – mit Feuer, Licht und Teamvorstellung – geht’s für die Fahrer in die Trainingssessions und anschließend in die Superpole, wo die schnellsten Zeiten über die Startplätze entscheiden.

Danach folgt das Herzstück des Abends: drei Main Events. Diese Finalläufe summieren sich zu einem Gesamtergebnis – und bestimmen am Ende den Tagessieger in den Klassen SX1 (bis 450 ccm) und SX2 (bis 250 ccm). Das Besondere: Drei Starts, drei Rennen, volle Action. Kein Fahrer kann sich zurücklehnen, jeder Punkt zählt.

Teams, Fahrer und Klassen

Insgesamt treten sieben permanente Teams an, jedes mit zwei Fahrern pro Klasse – also vier pro Team. Sollte sich jemand verletzen, muss sofort Ersatz her. So bleibt das Feld immer voll besetzt, egal, wie intensiv die Saison wird.

Erstmals ist auch ein Elektro-Team mit dabei: Stark Future Factory Racing wagt mit der vollelektrischen Stark VARG den Schritt in die SX1- und SX2-Klasse. Damit treffen zum ersten Mal in einem Supercross-WM-Rennen Strom und Benzin direkt aufeinander – ein spannender Moment für den gesamten Sport.

In der SX2 dürfen Fahrer ab 15 Jahren starten, in der SX1 ab 16. Die obere Altersgrenze liegt übrigens bei 50 Jahren– was beweist, dass Supercross Erfahrung genauso braucht wie Mut.

Technik mit Regeln – aber Raum für Leidenschaft

Die Bikes selbst unterscheiden sich optisch durch ihre Startnummerntafeln:

  • SX1: Weißer Hintergrund, schwarze Zahlen (bis 450 ccm)
  • SX2: Schwarzer Hintergrund, weiße Zahlen (bis 250 ccm)
  • E-Bikes: Gelber Hintergrund

Jeder Fahrer darf zwei Motorräder einsetzen, Wildcards dagegen nur eines. Alle Maschinen müssen die FIM-Vorgaben erfüllen – vom Gewicht über Lautstärke (max. 114 dB) bis zur Leistung. Und ja: Bikewechsel während eines Laufs sind verboten. Wer Pech hat, muss’s selbst reparieren – mitten im Rennen.

Die Strecke: kompakt, technisch, gnadenlos

Ein WSX-Track ist ein Kunstwerk aus Erde, Rhythmus und Präzision. Mindestens sechs Meter breit, mit einer Startgeraden zwischen 30 und 80 Metern, gespickt mit Sprüngen, Whoops, Doubles und engen Kehren. Alles spielt sich in einem Stadion ab, wo jeder Zentimeter zählt – und jeder Fehler sofort bestraft wird.

Offizielle, Regeln und Flaggen – das unsichtbare Rückgrat

Hinter dem Spektakel steht ein ganzer Tross an Offiziellen: Der FIM-Rennleiter, der Clerk of the Course, technische Kontrolleure, Zeitnehmer, Flaggenchefs und sogar ein Sustainability Steward, der darauf achtet, dass alles umweltgerecht abläuft.

Auch abseits der Strecke herrscht klare Struktur – sogar bei der Kleiderordnung.
Teammitglieder müssen mit Kragenhemden oder Teamshirts auftreten; Sandalen, ärmellose Shirts oder zerschnittene Jeans sind tabu. Das mag streng wirken, gehört aber zur professionellen Außenwirkung, die die FIM bei einer Weltmeisterschaft erwartet.

Die Fahrer selbst müssen selbstverständlich Helm und Handschuhe tragen und ihre Startnummern und Namen gut sichtbar auf dem Jersey haben – ganz gleich, ob sie in der SX1 oder SX2 antreten.

Die sportlichen Regeln bleiben ebenfalls kompromisslos: keine Streckenabkürzungen, keine Fremdhilfe, kein Funkkontakt zum Team. Wer die Strecke verlässt, riskiert Disqualifikation. Und wer eine Flagge übersieht, kann wichtige Punkte verlieren.

Apropos Flaggen, die sind dabei das wichtigste Kommunikationsmittel: Gelb bedeutet „Gefahr“, Blau „Achtung, du wirst überrundet“, Rot „Abbruch“. Und wenn die weiße Flagge mit rotem Kreuz erscheint, wissen alle: Medizinisches Personal ist auf der Strecke – sofort Tempo rausnehmen.

Punkte, Neustarts und das Rennen im Rennen

Wird ein Lauf vor zwei Runden abgebrochen, gibt’s einen kompletten Neustart. Liegt der Abbruch zwischen 2 Runden und 70 Prozent Renndistanz, werden nur die restlichen Runden nachgeholt. Ab 70 Prozent gilt das Rennen als gewertet – so sind die Regeln.

Die Punktevergabe ist einfach, aber clever. In den ersten beiden Main Events erhalten nur die besten Zehn Punkte (10 bis 1). Im dritten und entscheidenden Lauf gibt’s dann die vollen WM-Zähler:

PlatzPunkte
125
222
320
418
516
6–2015–1

Sollten Fahrer punktgleich sein, entscheidet das Ergebnis des letzten Rennens. In der Herstellerwertung zählt immer nur der beste Fahrer einer Marke.

Show, Spannung und Supercross pur

Das Besondere an der World Supercross Championship ist die Mischung aus Hochleistungssport und Spektakel.
Hier trifft absolute Präzision auf Adrenalin, Pyrotechnik auf Taktik, und Leidenschaft auf modernste Technik.

Mit der Integration von Elektro-Motorrädern, jungen Talenten und erfahrenen WM-Stars zeigt die Serie, wohin sich der Sport bewegt: Richtung Zukunft – schneller, smarter, und hoffentlich nachhaltiger.