Simon Längenfelder nach seinem ersten MX2-Weltmeistertitel

Simon Längenfelder spricht über den Weg zum ersten WM-Titel.

Simon Längenfelder spricht über den Weg zum ersten WM-Titel. / Foto: KTM

Nach Jahren voller Rückschläge und Verletzungen hat Simon Längenfelder 2025 endlich den ganz großen Triumph gefeiert: den Gewinn der MX2-Weltmeisterschaft.

Der 21-jährige Deutsche, der zuvor dreimal Gesamt-Dritter geworden war, blieb in dieser Saison fit, kämpfte sich durch ein chaotisches Regenfinale in Darwin und schrieb damit ein Stück Motocross-Geschichte. Im Gespräch erzählt Längenfelder, wie hart der Weg zum Titel wirklich war, warum gerade die Niederlagen ihn stärker gemacht haben – und wieso er sich nun Gedanken über seine Startnummer für 2026 machen muss.

Simon, jahrelang warst du nah dran – jetzt hast du es geschafft. Wie fühlt es sich an, endlich Weltmeister zu sein?

Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich war mir sicher, dass der Titel weg ist – und dann sehe ich plötzlich Kay vor mir stehen. In diesem Moment konnte ich es einfach nicht fassen. Ich hätte nie erwartet, dass es doch noch klappt. Einen Augenblick lang war alles verloren, im nächsten Moment war alles zurück. Danke Gott dafür!

Ich habe dieses Jahr meinen ersten Titel geholt, nachdem ich zuvor schon dreimal Dritter in der Meisterschaft geworden bin. Die letzten beiden Jahre waren wirklich hart, weil ich jedes Jahr eine Verletzung hatte und dadurch mindestens ein Rennen aussetzen musste.

Ich will nicht sagen, dass ich ohne Verletzungen automatisch gewonnen hätte – ich glaube, ich war einfach noch nicht so weit, und die anderen Fahrer waren in diesen Jahren stärker. Aber 2025 konnte ich endlich eine komplette Saison zusammenhalten. Abgesehen von einer gebrochenen Nase blieb ich fit – und jetzt zahlt sich all die Arbeit aus.

Der Finaltag war verrückt, mit Regen und Chaos auf der Strecke. Hast du realisiert, was da passiert ist?

Ehrlich gesagt: Nein. Ich konnte im Moment selbst gar nicht verstehen, was da ablief. Dieser Regen – damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Es war einfach chaotisch. Umso glücklicher bin ich, dass ich in diesem Chaos die WM klarmachen konnte.

Du hast über Jahre Rückschläge erlebt. Glaubst du, dass dich diese harte Zeit stärker gemacht hat?

Auf jeden Fall. Man lernt immer mehr aus Niederlagen als aus Siegen. Gewinnen kann manchmal leicht aussehen, aber verlieren und wieder aufzustehen – das ist der schwierigste Teil. Ich glaube, das habe ich in den letzten Jahren ganz gut gemacht. Und jetzt hier als Weltmeister zu stehen, das fühlt sich einfach richtig gut an.

In zwei Wochen steht das Motocross of Nations in den USA an. Wie blickst du nach diesem WM-Titel auf das Event?

Die Nations sind immer etwas ganz Besonderes. Jeder weiß, dass es eines der größten Rennen im Jahr ist. Aber das Wichtigste ist, dass ich jetzt Weltmeister bin. Ab jetzt geht es einfach darum, es zu genießen und zu schauen, was passiert. Der Druck ist weg – und das fühlt sich richtig gut an. Es lag lange viel auf meinen Schultern, oder besser gesagt, ich habe mir selbst viel Druck gemacht, weil ich das Red Plate so lange inne hatte habe und der Vorsprung nie riesig war. Dass ich es trotzdem geschafft habe, macht mich sehr stolz. Jetzt freue ich mich einfach darauf, die Nations zu fahren.

Und wie sieht es mit der Startnummer für 2026 aus?

(lacht) Darüber habe ich mit meiner Freundin schon gescherzt. Wir haben gesagt, es ist gar nicht so einfach, sich nach einem Titel für eine neue Nummer zu entscheiden. Jetzt, wo es soweit ist, werde ich mir Gedanken machen. Aber das ist erstmal ein schönes „Problem“.