Simon Längenfelder: Kämpferherz im Schlamm von Agueda

Simon Längenfelder beim MXGP of Portugal in Agueda

Simon Längenfelder beim MXGP of Portugal in Agueda. / Foto: Ralph Marzahn

Beim siebten Lauf der MXGP-Saison 2025 im portugiesischen Águeda zeigte Simon Längenfelder eine seiner bislang beeindruckendsten Leistungen. Der Deutsche trotzte den widrigsten Bedingungen und sicherte sich zum zweiten Mal in Folge einen Podiumsplatz in der MX2-Klasse. Besonders der zweite Lauf unterstrich seine fahrerische Klasse, seine mentale Stärke – und seine Titelambitionen.

Starke Leistung in der Qualifikation

Bereits am Samstag in den Qualifikationsläufen deutete Längenfelder seine Form an. Trotz anhaltenden Regens und schlammiger Strecke belegte er im MX2-Qualifying den soliden fünften Platz. Dieser gab ihm eine gute Ausgangsposition für die beiden Hauptrennen am Sonntag.

Platz zwei im ersten Lauf – cleveres Rennen trotz widriger Umstände

Im ersten MX2-Moto kämpfte sich Längenfelder konsequent nach vorne. Die Strecke war tief zerfurcht und an vielen Stellen kaum passierbar. „So viel Schlamm!“, kommentierte Längenfelder später, „Es war wirklich schwer zu überholen im ersten Lauf. Es gab viel Wasser auf der Strecke, und obwohl sie versucht haben zu präparieren, gab es im Grunde nur eine Linie.“

Trotz dieser Umstände gelang es ihm, sich im Duell mit Kay de Wolf durchzusetzen und den zweiten Platz ins Ziel zu bringen – auch wenn er etwa zehn Minuten vor Schluss seine Brille abwerfen musste. Ohne klare Sicht, aber mit präziser Linienwahl und kühlem Kopf rettete er die Platzierung ins Ziel.

Lauf 2 – Von ganz hinten auf Platz vier

Der zweite Lauf begann denkbar schlecht: „Ich bin in der ersten Runde übers Vorderrad gestürzt und musste von ganz hinten aufholen. “ Doch statt aufzugeben, startete Längenfelder eine eindrucksvolle Aufholjagd – auf einer Strecke, die viele Fahrer ans Limit brachte. „Ich hatte ein gutes Gefühl auf dem Bike, leider sind mir aber die Tear-Offs ausgegangen, was das Überholen noch schwieriger gemacht hat.“

Trotz der verschmutzten Sicht, des einspurigen Kurses und des großen Rückstands pflügte er sich Platz um Platz nach vorne – bis auf Rang vier. Ein Husarenritt, der sinnbildlich für seine Entschlossenheit steht. Sein Fazit: „Ein ordentliches zweites Rennen, aber auch ein bisschen Pech. Es hätte mehr drin sein können.“

Zweiter Podestplatz in Folge und Titelkampf im Blick

Mit den Platzierungen 2 und 4 belegte Längenfelder in der Tageswertung Rang drei und stand damit zum vierten Mal in dieser Saison auf dem MX2-Podium. In der Meisterschaftswertung liegt er nun nur noch vier Punkte hinter dem Führenden und hat sich als ernsthafter Titelkandidat positioniert.

Konstanz und Kampfgeist als Erfolgsrezept

Trotz schwieriger Wetterbedingungen, einer einspurigen Strecke und unglücklicher Zwischenfälle bewies Simon Längenfelder einmal mehr seine Klasse. Mit cleverer Fahrweise, hoher Risikobereitschaft und taktischem Geschick unterstrich der Deutsche beim Portugal-GP seine Ambitionen im Titelkampf der MX2-Klasse.