Simon Längenfelder im Interview
Simon Längenfelder startete furios in die Saison 2021. Mit seinem Sieg beim Auftakt der MX2 Motocross Weltmeisterschaft in Matterley Basin verblüffte er viele Fans. Der junge Bayer ist mit großer Wahrscheinlichkeit das hoffnungsvollste Eisen im deutschen Motocross-Sport und wir wollten wissen wie es dem GASGAS Factory Piloten nach seinem Teamwechsel so geht.
MXNEWS-Online: Wie ist es für dich im GASGAS Factory Team von Claudio De Carli zu fahren und wie läuft es mit deinen Teamkollegen Jorge Prado und Mattia Guadagnini?
Simon Längenfelder: „Die Zusammenarbeit mit dem ganzen Team ist sehr familiär und so ist es mega cool für dieses großartige Team zu fahren. Mit Mattia und Jorge habe ich zwei richtig starke Trainingspartner die mich immer pushen. Das hilft mir natürlich sehr.“
MXNEWS-Online: Du wohnst ja nun in Italien, hast Du manchmal Sehnsucht nach Deutschland, und wenn ja, was vermisst Du am meisten?
Simon Längenfelder: „Ja ich lebe nun in Italien und mag das Land sehr gern. Man hat immer perfektes Wetter und top Trainingsbedingungen mit all den Strecken hier. Ab und zu vermisse ich Deutschland dann aber doch. Aber zum Home-GP bin ich wieder zu Hause und freue mich schon darauf.“
MXNEWS-Online: Nach einem grandiosen Start in die Saison und weiteren guten Ergebnissen liegst Du zur Zeit auf Platz 3 der Meisterschaft. In einem vorherigen Interview sagtest Du mal: „Ich will in ein paar Jahren Weltmeister werden und gebe alles dafür.“ Ist die Zeit jetzt reif dafür?
Simon Längenfelder: „Das stimmt, meine Saison hat mit dem Sieg in Matterley Basin super begonnen. Dann folgten einige Ups and Downs und daher war sie bisher nicht ganz perfekt. Mein Ziel in diesem Jahr ist es um weitere Siege zu fahren, der Weltmeistertitel steht in dieser Saison noch nicht ganz oben.“
MXNEWS-Online: Bei den Rennen sah man dich oft zusammen mit Antonio Cairoli. Ich denke das dir Tony wertvolle Tipps geben konnte. Werden Dir diese Tipps und Gespräche fehlen, da er nun in den USA fahren wird?
Simon Längenfelder: „Tony und ich sind ganz normal befreundet. Man spricht halt ganz normal miteinander und deswegen glaube ich dass das kein Problem sein wird. Dennoch es war gut immer wieder Tipps von ihm zu erhalten.“
MXNEWS-Online: Auch die MX2 hat mit geringen Starterzahlen zu kämpfen. Was kann man deiner Meinung nach ändern um die Gatter wieder zu füllen.
Simon Längenfelder: „Ich glaube das es einfach an den Kosten liegt. Und wenn man bedenkt was dann z.B. ein Überseerennen kostet, dass ist ja schon fast unmöglich.“
MXNEWS-Online: Beim AMA Supercross kam es nach dem Rennen in Atlanta zu heftigen Diskussionen über die ständig weiteren und höheren Sprünge. In Europa kommt es in den letzten Jahren immer wieder zu schweren Verletzungen, denkst Du das auch hier Grenzen erreicht sind und die Strecken teilweise zu gefährlich sind?
Simon Längenfelder: „Der Tripple in Atlanta war schon riesig, doch in Europa werden solche Sachen meistens sofort entschärft oder generell rausgenommen. Bei uns haben die strecken einen komplett anderen Charakter, auch öfter mal etwas gefährlicher aber das ist in unserem Sport eher normal. Aber diese Schwierigkeit macht Motocross halt aus.“
MXNEWS-Online: Wir hatten in diesem Jahr eine recht kurze Offseason, was sich aber in diesem Jahr durch das Ende der Meisterschaft im September wieder ändert. Bist Du froh wieder etwas mehr Zeit zum Erholen zu haben, oder war die Offseason 2021/2022 genau dein Ding?
Simon Längenfelder: „Ja die Zeit war echt sehr kurz. Ich hätte schon gern eine längere und ruhige Offseason. Aber in diesem Jahr hat das Team das Training mit und ohne dem Bike so gut geregelt, das ich echt happy war. So haben wir aus der kurzen Zeit dennoch das Beste rausgeholt. Aber über eine längere Pause würde ich mich schon freuen.“
MXNEWS-Online: Wie stehen die Chance dich bei einem Lauf der ADAC MX Masters in diesem Jahr zu sehen. Viele deutsche Fans würden sich über eine Teilnahme als Gaststarter sicherlich freuen.
Simon Längenfelder: „Die Chancen auf eine Teilnahme sind eher unwahrscheinlich, aber ich würde es sehr, sehr gern machen. Die ADAC MX Masters sind eine sehr geile Serie, top organisiert und geile Strecken. Mir gefällt es echt mega dort, aber durch die vielen Rennen in der Weltmeisterschaft, ist man über jedes rennfreie Wochenende froh. Als Team sind wir auf die MX2 Weltmeisterschaft fokussiert und hier versuchen wir unser Bestmögliches zu geben.“
MXNEWS-Online: Letzte Frage: Viele Fans und Kenner der Branche sehen in dir die Zukunft, und alle hoffen auf diesen Moment das Du Weltmeister wirst. Wie gehst Du mit diesem Druck um?
Simon Längenfelder: „Ja das stimmt, viele wollen mich als nächsten Weltmeister sehen und das ist auch mein erklärtes Ziel. Aber ich will nichts überstürzen und versuche auf mich zu hören. Für dieses Ziel gebe ich immer mein Bestes, und mehr kann man ja eigentlich nicht machen.“