Sicherheit im Motorsport: DMSB gibt Gas – aber nicht überall

Streckenposten stehen im Fokus des DMSB

Streckenposten stehen im Fokus des DMSB. / Symbolfoto: Infront

In den letzten Wochen war das Thema Sicherheit im Motorsport in aller Munde. MXGP Pilot Jeffrey Herlings und Piloten der ADAC MX Masters Serie haben es immer wieder angesprochen. Besonders im Fokus: die Ausbildung und Schulung von Streckenposten. Nun hat der DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) angekündigt, dass ab 2026 Streckenposten bei DMSB-genehmigten Veranstaltungen eine Lizenz benötigen. Eine Maßnahme, die bei den Fahrern auf offene Ohren trifft. Aber aufgepasst – hier gibt es einen kleinen Haken.

Die Lizenz zum Sicherheitsschalten

Der DMSB plant ab 2026 eine revolutionäre Neuerung: Jeder Streckenposten muss eine Ausbildung absolvieren und eine entsprechende Lizenz erhalten, bevor er an DMSB-genehmigten Veranstaltungen teilnehmen darf. Ein einheitlicher Ausbildungsstand, Rechtssicherheit für Veranstalter und ein Unfallversicherungsschutz für die Streckenposten – das klingt wie Musik in den Ohren der Fahrer, die schon seit Jahren bessere Schulungen für Streckenposten fordern.

Der Teufel steckt im Detail

Aber hier kommt der Knackpunkt: Diese Regelung gilt nicht für den Bereich Motocross! Während viele Disziplinen von der neuen Regelung profitieren, bleibt Motocross außen vor. Hier dürfen weiterhin nichtlizenzierte Streckenposten eingesetzt werden, vorausgesetzt, sie werden vor Ort unterwiesen. Das klingt zwar nach einer praktikablen Lösung, hinterlässt aber einen bitteren Nachgeschmack. Denn so kann es passieren, dass unerfahrene Streckenposten zum Einsatz kommen – und das sorgt nicht immer für die nötige Sicherheit.

Fahrer fordern mehr: Sicherheit mit Erfahrung

Der Unmut in der Szene ist spürbar. Nico Greutmann, EMX250 und ADAC MX Youngster Cup Pilot, brachte es kürzlich auf den Punkt: „Es müssen geschulte Track Marshals da sein. Diese müssen wissen, was sie zu tun haben und wann welche Flagge geschwenkt werden muss und wann nicht. Oftmals wird die Flagge sehr falsch eingesetzt: Sie wird geschwenkt, wenn es nicht nötig ist, und umgekehrt.“ Diese Kritik trifft nicht nur auf die Europameisterschaft zu, sondern auch auf deutsche Veranstaltungen.

Hoffnungsschimmer am Horizont?

Auch wenn der DMSB nun einen Schritt in Richtung mehr Sicherheit macht, bleibt die Frage, ob das ausreicht. Eine flächendeckende Schulung für alle Streckenposten wäre ein essenzieller Schritt, um die Sicherheit im Motocross wirklich zu gewährleisten. Schulungsfilm des DMSB – Sollte dieser den Streckenposten vor dem Rennen bzw. dem Einsatz gezeigt werden? Wir glauben schon.

Fazit

Im Motocross gibt es noch viel zu tun, um die Sicherheit auf das gewünschte Niveau zu heben. Hoffen wir, dass der DMSB hier noch eine adäquate Lösung findet – für den geilsten Sport der Welt!