Schwache Performance: KTM verkleinert Vorstand
Die Pierer Mobility Group (KTM) steht vor großen Herausforderungen. Nach einem deutlichen Umsatzeinbruch und erheblichen Verlusten im ersten Halbjahr 2024 kündigte das Unternehmen weitere Stellenkürzungen an. Nun reagiert der Motorradhersteller auf die anhaltenden Probleme und hebt seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Jahr auf. Das Unternehmen rechnet damit, die geplanten Ziele nicht mehr erreichen zu können.
Neuausrichtung des Vorstands
Nachdem man angekündigt hatte bis zu 300 Mitarbeiter entlassen zu wollen, erwischte es nun auch den Vorstand und geht mit der drastischen Verschlankung einen weiteren wichtigen Schritt in der Restrukturierung. Bisher bestand dieser aus sechs Mitgliedern, doch künftig sollen nur noch zwei Spitzenpositionen das Unternehmen führen: CEO Stefan Pierer und Co-CEO Gottfried Neumeister.
Die bisherigen Vorstandsmitglieder Hubert Trunkenpolz, Alex Pierer, Florian Kecht und Rudolf Wiesbeck wurden in diesem Zuge abgesetzt. Mit dieser Maßnahme will die Pierer Mobility Group effizienter und flexibler auf die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen reagieren.
Die Herausforderungen
Die weltweite Konjunktur ist derzeit geprägt von Rezessionen und einer schwächelnden Kaufkraft der Verbraucher. Besonders Europa und der deutsche Markt sind stark betroffen. Die stagnierende Wirtschaftslage erschwert es vielen Unternehmen, ihre Produkte abzusetzen. In den USA wiederum ist die Kaufkraft aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten und teurer Verbraucherkredite stark eingeschränkt, was den Absatz von Motorrädern weiter drückt.
Rückgänge im Motorradsegment
Das Motorradsegment selbst kämpft ebenfalls mit sinkenden Verkaufszahlen. Zwischen Januar und September 2024 fiel der Gesamtmarkt in den USA um 6,3 %, wobei der September mit einem Rückgang von 14,6 % besonders negativ herausstach. Auch in Europa zeigt sich ein ähnliches Bild, wenngleich der Markt durch Zuwächse im Niedrigpreissegment stabil geblieben ist. Dennoch bleibt die Dynamik in diesem Markt deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Prognose 2024 aufgehoben
Vor dem Hintergrund dieser wirtschaftlichen Schwierigkeiten hat Pierer Mobility seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 aufgehoben. Das Unternehmen wird sowohl beim Umsatz als auch beim Betriebsergebnis und der geplanten Reduktion von Working Capital und Nettoverschuldung hinter den Erwartungen zurückbleiben. Zudem wird bis zum Jahresende eine Überprüfung von Wertberichtigungen durchgeführt, um die finanzielle Situation des Unternehmens zu stabilisieren.
Ausblick und Zielsetzung
Mit der Straffung der Führungsstruktur und weiteren Maßnahmen will sich die Pierer Mobility Group besser auf die Zukunft vorbereiten und wettbewerbsfähig bleiben. Auch in der MXGP haben die anhaltenden Umsatzprobleme bereits ihre Spuren in den KTM, Gasgas und Husqvarna Strukturen hinterlassen.