Romain Febvre – Der stille Star der MXGP
So kennen die Fans und Fahrerkollegen Romain Febvre; ganz oben auf dem MXGP Podium.
Romain Febvre ist so ein Fahrer, der dich nicht anschreit, dass er ein Champion ist – er zeigt es dir einfach. Jedes Wochenende. Jede Runde. Ein Pilot, der selten große Worte macht, aber auf der Strecke Dinge abliefert, die man nicht schönreden muss. Der Franzose aus den Vosges hat sich über die Jahre einen Ruf erarbeitet, den man nicht kaufen kann: zuverlässig, explosiv, technisch brillant – und noch immer hungrig.
Aufgewachsen in Épinal, erst BMX, später Motocross – Febvre ist keiner, der auf einer Luxuskarriere ins Pro-Paddock gerutscht wäre. Viel eher ein Typ, der sich alles hart selbst erarbeitet hat. Heute lebt er im Süden Frankreichs, trainiert gefühlt ständig, reist rund um den Globus… und kehrt trotzdem immer wieder in seine Heimat zurück, wenn er Ruhe braucht.
Ein Bodenständiger, mitten in einer Welt, die selten leise ist.
Vom Talent zum Weltmeister – im allerersten MXGP-Jahr
Sein Aufstieg ist eine dieser Geschichten, die man sich auch zehn Jahre später noch erzählt: 2014 noch Dritter in der MX2, 2015 direkt Weltmeister in der MXGP. Kein Herantasten. Kein Übergangsjahr. Febvre kam hoch – und übernahm. Sechs GP-Siege, gnadenloses Tempo, und ein Fahrstil, der gleichzeitig aggressiv und wahnsinnig sauber wirkt.
Und danach? Keine One-Hit-Wonder-Kurve, sondern Konstanz pur. Verletzungen kamen, Rückschläge auch – aber Febvre stand immer wieder auf. Und spätestens seit seinem Wechsel zu Kawasaki 2020 ist klar: Der Mann gehört selbst in „schwierigen“ Jahren zum absoluten A-Block der Serie.
Febvre gehört zu den Bestverdienern der MXGP – und das aus gutem Grund
Motocross ist ein Sport, in dem nur wenige Fahrer wirklich gut verdienen. Febvre gehört zu dieser kleinen Gruppe – und zwar zurecht.
Sein geschätztes Kawasaki-Gehalt liegt zwischen 300.000 und 600.000 Euro pro Jahr. Je nach Saison, Form und Vertragsdetails. Dazu kommen Leistungsboni, die bei einem GP-Sieg schnell 10.000 bis 20.000 Euro zusätzlich bringen. Und weil Febvre sich über Jahre als Top-Fahrer etabliert hat, kann er auch bei seinen Partnern auf stabile Deals zählen: Helm, Boots, Bekleidung, Energy Drinks – rund 150.000 Euro jährlich dürfte das Paket wert sein.
In Summe ergibt das: rund 650.000 Euro pro Saison. Für MXGP-Verhältnisse ist das absolute Oberklasse. Kein Roczen- oder Herlings-Niveau, aber für die europäische WM-Spitze: sehr stark.
Und: In Ausnahmejahren – WM-Kampf, starke GP-Siege, Nations-Erfolge – kann das Gesamtpaket auch mal deutlich steigen.
Abseits der Strecke – Familie über alles
Privat hält Febvre sich weitestgehend zurück. Er lebt mit seiner Partnerin Mégane Closset, 2021 kam Tochter Nina zur Welt – und genau da zeigt sich eine andere Seite des Racing-Roboters, den Fans oft nur im Helm sehen. Viel Emotion, viel Ruhe, viel Erdung.
Man sieht ihn selten posen, selten laut werden – aber wenn man genau hinschaut, merkt man: Für Febvre ist die Familie sein Anker. Und dieser Anker hat ihn in den letzten Jahren vielleicht so stark gemacht wie nie zuvor.
Ein Fahrer, der nicht schreit – aber Geschichte schreibt
Romain Febvre ist keiner, der die MXGP mit großen Worten dominiert. Er macht’s mit Rundenzeiten. Mit Willen. Mit Reife. Und genau deshalb gehört er zu den wenigen Fahrern, die sowohl sportlich als auch finanziell an der Spitze stehen – in einer Serie, in der harte Arbeit längst nicht immer fair bezahlt wird.
Ein stiller Champion. Ein verdammt starker Konkurrent. Und einer der interessantesten Charaktere, die der Motocross-Sport zu bieten hat.
