Roger DeCoster wünscht sich neues MXoN Format
Roger DeCoster, seines Zeichens 500er-Weltmeister 1971, 72, 73, 75 und 76 war vor kurzem zu Gast im amerikanischen „Podcast“ DMXS Radio. Zumeist befasst man sich dort mit Fahrern, Persönlichkeiten und Themen auf deren Seite des großen Teichs.
In der neuesten Show kam der gebürtige Belgier, der bereits seit 2011 als Director of Racing für KTM Nordamerika fungiert, zu Wort.
MXoN mal anders…
Besonders interessant dürfte hierbei DeCosters Sicht auf das Motocross der Nationen sein. Immerhin ist er bereits seit 1981 Teammanager des amerikanischen Teams, das er seither schon zu 21 Siegen geführt hat.
Er hoffe, dass man in Zukunft Kompromisse in der Terminfindung des prestigeträchtigen Nationen-Cross zwischen den Parteien des MXGP, der AMA und des US-Supercross fände, so der 79-Jährige.
Zudem gibt er zu Wort, dass ihm ein Format mit 4er-Teams, bestehend aus je zwei MX2 und zwei MX1 Fahrern, die dann je zwei Läufe innerhalb ihrer Klasse fahren, besser gefallen würde. Zumal es für die „kleinen“ 250er-Fahrer unangenehm sei, im roost der 450er zu kämpfen.
Wie kommt er darauf?
Für diese Denkweise gibt es sicherlich Für und Wider. Geht man vom 2-Takt-Format des MXoN aus, so fuhr man lange Zeit in den Klassen 125, 250 und 500 jeweils ein Rennen gegen die beiden anderen Klassen, wie auch heute noch. Mit dem Unterschied, dass wir heute genau genommen nur noch zwei Klassen haben und es oft nur eine Frage der Taktik ist, welche Nation ihren MX1 Spitzenpiloten denn vielleicht doch in die Open-Klasse steckt.
Verwunderlich scheint hier, dass nun die Anregung vier statt wie bisher drei Fahrer pro Team einzusetzen ausgerechnet aus Amerika kommt. Gerade die US-Boys waren es im Laufe der letzten Dekade immer wieder, die „nur“ Fahrer ihrer zweiten oder gar dritten Wahl an den Start schickten konnten oder wollten. Teils mag dies an Verträgen der Fahrer und Hersteller gelegen haben, teils an zu engen Terminen, mal an Reisekosten oder wie auch immer.
Eine Frage der Taktik
Man könnte indessen vermuten, dass für Team USA mit einem vierköpfigen Team die Chancen auf den Titel steigen könnten. Immerhin gibt es nicht viele Nationen, die aus solch einer Vielzahl von Top-Fahrern wählen könnten, wie sie es könnten. Die Franzosen wären hier wohl eine der wenigen europäischen Aspiranten, die mehrere Asse im Ärmel hätten, während viele andere Länder kaum auf drei permanente WM-Piloten kämen, manch einer nicht einmal mit internationaler Erfahrung.
Für die 2024er-Auflage, die am 5. und 6. Oktober im englischen Matterley Basin über die Bühne gehen wird, erwarten wir aktuell noch keine Veränderung des Formates, immerhin sprechen über 100.000 Zuschauer beim vergangenen Event in Erneé eine deutliche Sprache, die zumindest aus Sicht der Fans keinen Handlungsbedarf benötigt.