Raycin Kyler schreibt Geschichte bei Loretta Lynn’s

Raycin Kyler gewinnt in Loretta Lynns. / Foto: MX Sports - Align Media
Beim 44. Monster Energy AMA Amateur National Motocross Championship feierte die 11-jährige Raycin Kyler aus Brooksville, Florida, einen historischen Erfolg: Als erste weibliche Fahrerin überhaupt sicherte sie sich den Gesamtsieg in einer offenen Klasse – der 65cc (10–11) Limited-Kategorie.
Ein historischer Erfolg, der nicht nur in den USA für Aufmerksamkeit sorgt, sondern auch den Blick auf den weiblichen Motocross-Nachwuchs weltweit lenkt.
Konstante Leistung bringt den Titel
Mit den Platzierungen 4-2-2 zeigte Kyler über alle drei Wertungsläufe hinweg eine konstant starke Performance. Ihre acht Gesamtpunkte reichten aus, um sich gegen ein stark besetztes Feld durchzusetzen.
„Ich habe mich einfach auf meine Starts konzentriert und versucht, mein Rennen zu fahren“, sagte Kyler nach dem Titelgewinn. „Dass es am Ende gereicht hat, ist einfach ein tolles Gefühl.“
Es ist ihr erster AMA National Championship-Titel – eingefahren bei ihrem dritten Auftritt in Loretta Lynn’s.
National stark, international historisch
Kyler hatte sich durch den Sieg bei einem offenen Regional Championship im Juni für das Finale qualifiziert – ebenfalls als erste weibliche Gewinnerin dieser Kategorie. Nur wenige Wochen später schrieb sie erneut Geschichte. Beim FIM Junior Motocross World Championship in Frankreich trat sie als erste weibliche Fahrerin überhaupt im Team USA an.
„Für mich war das ein riesiger Moment. Ich wollte einfach zeigen, dass wir Mädchen das auch können“, so Kyler über ihren internationalen Einsatz.
Auch in Deutschland: Mädchen mischen im MX-Nachwuchs mit
Ein Blick nach Deutschland zeigt: Auch hier behaupten sich talentierte Fahrerinnen im Nachwuchsbereich – etwa die achtjährige Lilly Reiß aus Emmering bei München. Die junge Pilotin vom MSC Freisinger Bär startete in diesem Jahr in der Klasse DMX65 gegen Jungs und scheut die Herausforderung keineswegs.
„Im Wettkampf gegen die Jungs zu fahren, das kostet schon viel Energie“, erzählt Lilly. „Aber mein Ziel ist es, immer Erste zu werden.“
Viel Bewegung im weiblichen Nachwuchsbereich
Kylers Sieg in den USA und Reiß’ Erfolge in Deutschland zeigen, wie sehr sich der Mädchen-Nachwuchs im Motocross weiterentwickelt. Während bis zum 14. Lebensjahr noch gemeinsam gestartet wird, arbeiten Talente wie Kyler gezielt an der Lücke zur Spitze – und setzen dabei auch international Impulse.
„Es ist viel Aufwand, aber Lilly liebt diesen Sport“, erklärt ihre Mutter Michaela. Die Familie investiert nahezu jedes Wochenende in Training oder Rennen – teils auch auf Strecken in Italien. Auch Raycin Kyler erhält starken Rückhalt aus ihrem Umfeld – doch letztlich sind es Talent, Disziplin und Begeisterung, die diese jungen Fahrerinnen so weit nach vorn bringen.
Ein Erfolg mit Signalwirkung – national wie international
Raycin Kyler hat in Loretta Lynn’s ein Stück Motorsport-Geschichte geschrieben. Mit ihrem Titel in einer offenen Jungenklasse hat sie ein Zeichen gesetzt – für den Nachwuchs, für den Sport, für die nächste Generation.
Und auch in Deutschland ist diese Entwicklung spürbar: Fahrerinnen wie Lilly Reiß zeigen, dass Motocross längst keine reine Männersache mehr ist. Sie fahren mit – und sie fahren vorn mit.