Pro Motocross schlägt MXGP – zumindest diesmal

Jett Lawrence bezwang beim MXoN 2025 die MXGP-Elite.
Die altbekannte Diskussion „Wer ist schneller – Pro Motocross oder MXGP?“ bekommt nach dem Motocross of Nations 2025 neuen Zündstoff. Dieses Mal dürfen sich die US-Boys bzw. ihre Serienvertreter als Sieger fühlen. Denn was Jett und Hunter Lawrence in Crawfordsville zeigten, war eine Machtdemonstration auf höchstem Niveau.
Lawrence-Brüder dominieren die Königsklasse
In der MXGP-Kategorie ließ Jett Lawrence keine Zweifel an seiner Form. Obwohl er im dritten und letzten Rennen nach einem Sturz in der ersten Runde weit außerhalb der Top 10 lag, pflügte er mit chirurgischer Präzision durchs Feld und arbeitete sich bis auf Platz 3 nach vorn. Zuvor hatte er bereits das Qualifikationsrennen und den ersten Wertungslauf gewonnen – und damit die Diskussion um die schnellste Serie eindrucksvoll befeuert.
Eli Tomac rundete das starke US-Ergebnis ab und wurde Zweiter hinter Jett. Dahinter reihten sich Romain Febvre, Tim Gajser und Lucas Coenen auf den Plätzen drei bis fünf ein – allesamt etablierte MXGP-Asse, die das Tempo der Amerikaner diesmal nicht mitgehen konnten.
Open-Klasse: Hunter setzt das Ausrufezeichen
In der Open-Kategorie war es Hunter Lawrence, der den Unterschied machte. Der ältere der beiden Brüder gewann souverän vor Jo Shimoda, während Liam Everts, Maxime Renaux und Jan Pancar die Top-Five komplettierten. Besonders bemerkenswert: Der slowenische Privatfahrer Pancar sorgte mit seiner kämpferischen Leistung für Aufsehen und bewies, dass auch außerhalb der Werksteams starke Leistungen möglich sind.
MX2 – ein kleiner Triumph für die MXGP-Weltmeisterschaft
Einzig in der MX2-Klasse konnte die MXGP-Fraktion zurückschlagen. Hier setzte sich der niederländische Kay de Wolf (Husqvarna) gegen die internationale Konkurrenz durch. Er verwies Justin Cooper, der inzwischen kein 250MX-Fahrer mehr ist, auf Platz zwei. Dahinter folgten Mathis Valin, Andrea Adamo und Kyle Webster.
Ein Sieg für die amerikanischen Serie – aber kein klarer Trend
Insgesamt zeigte das vergangene Wochenende deutlich, dass die US-Stars, allen voran die Lawrence-Brüder, derzeit das Maß der Dinge im Motocross sind. Die Kombination aus aggressiver Fahrweise, hoher Konstanz und perfektem Teamwork ließ die MXGP-Elite diesmal alt aussehen.
Doch die MXGP-Fahrer müssen sich nicht verstecken: De Wolf holte den MX2-Gesaamtsieg, Febvre und Gajser fuhren solide Top-Platzierungen, und das Niveau der europäischen Meisterschaft bleibt überragend hoch.
Am Ende bleibt also alles beim Alten – das Duell Pro Motocross vs. MXGP geht in die nächste Runde. Doch für dieses Jahr darf die US-Serie den Pokal mit nach Hause nehmen. Wo es für die Piloten in der Saison 2026 wieder rundgeht, bevor man sich am Wochenende des 2. bis 4. Oktober zur nächsten Auflage des MXoN in Ernée trifft, erfahrt ihr in unserer Kalenderübersicht zur MXGP und Pro Motocross Serie.