Pit Beirer fordert kürzere Rennsaison

Pit Beirer - KTM Motorsportchef

Pit Beirer - KTM Motorsportchef. Foto: Ray Archer

Pit Beirer, Motorsportdirektor von KTM und selbst siebenfacher Grand-Prix-Sieger, hat genug von überfüllten Rennkalendern. Er fordert eine kürzere Saison in den USA, da die derzeitigen 31 Rennen der SuperMotocross-Weltmeisterschaft (SMX) seiner Meinung nach einfach zu viel sind.

Beirer äußert Bedenken über 31 Rennen

Während einer Pressekonferenz, die KTM für Chase Sexton veranstaltete, äußerte Beirer offen seine Bedenken. Die AMA Supercross, Pro Motocross und seit letztem Jahr auch die SMX-Serien umfassen insgesamt 31 Rennen. Promoter Feld hält für die von ihm organisierte Supercross-Saison am 17-Runden-Kalender von Januar bis Mai fest, während Pro Motocross nun 11 Runden umfasst, die bis in den August reichen. Die im letzten Jahr eingeführten SMX-Playoffs setzen im September noch drei weitere Rennen oben drauf, was Beirer als eindeutig übertrieben ansieht.

Zu viele Rennen: Fahrer stehen unter Druck

„Ich möchte etwas Persönliches ansprechen“, begann Beirer. „Als ehemaliger Fahrer und jemand, der eng mit Teams und Fahrern zusammenarbeitet, bin ich der Meinung, dass wir den Jungs in den USA zu viel abverlangen. Das klingt vielleicht nicht für jeden logisch, aber ich denke, es ist Zeit, das Ganze zu überdenken.“

Beirer brachte ein Beispiel, das vielen Fahrern aus der Seele sprechen dürfte: „Manchmal verletzen sich Fahrer, und ich habe erlebt, dass sie dabei sogar erleichtert sind. Das ist die einzige Zeit, in der sie mal durchatmen können, ohne den Druck, gleich zum nächsten Rennen hetzen zu müssen. Es ist unglaublich, was Chase leistet – die ganze Supercross- und Motocross-Saison durchzustehen und jetzt noch bei SMX anzutreten. Aber das ist einfach zu viel.“

Plädoyer für weniger Rennen und längere Karrieren

Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Ich liebe Motocross, ich würde die Jungs am liebsten jede Woche auf der Strecke sehen. Aber langfristig müssen wir als Fabrik auf die Organisatoren einwirken, um den Kalender etwas zu entschlacken. Wir verlangen einfach zu viel,“ so der Deutsche.

Beirer: Erfolg und Fahrerwohl im Fokus

Pit Beirer, inzwischen eine Schlüsselfigur auch im MotoGP-Paddock, hat in den letzten zwei Jahrzehnten maßgeblich dazu beigetragen, KTM an die Spitze der Meisterschaften zu führen. Die Ernennung von Roger DeCoster und Ian Harrison im Jahr 2010 war ein Wendepunkt für die österreichische Marke, die seitdem in den USA auf höchstem Niveau mitmischt.

Mit seinem Vorstoß zur Rennkalender-Reduktion stellt Beirer erneut unter Beweis, dass er nicht nur für Erfolge, sondern auch für das Wohl der Fahrer einsteht.