Nico Koch trotzt Chaos-Woche und fährt in Hyderabad aufs Podium
Nico Koch mit seinem ersten Pokal der Indian Supercross Racing League. / Foto: Reise - Koch
Die Meldung über sein Podium in Hyderabad ging schnell durch die Szene, aber was dahinter steckt, ist eigentlich die viel aufregendere Geschichte. Denn Nico Koch hat an diesem Wochenende nicht einfach einen dritten Gesamtrang geholt – er hat gezeigt, wie viel Ehrgeiz und Leichtigkeit in einem Fahrer stecken, der sich durch eine absolute Chaos-Woche kämpft und trotzdem lächeln kann.
Zurück aufs kleinere Bike – und plötzlich passt alles wieder
Der Niedersachse war 2024 noch mit der 450er in der ISRL unterwegs. Jetzt sitzt er wieder auf dem kleineren Bike – und man hat das Gefühl, als würde ihm genau das den Rückenwind geben, den er gebraucht hat. Das Motorrad passt zu ihm, zu seinem Stil, zu seiner Art, Rennen zu lesen. Es wirkt, als hätte der Wechsel ihm nicht nur mehr Agilität, sondern auch mehr Selbstvertrauen zurückgegeben.
Eine Woche, die eigentlich nicht podiumstauglich war
Und dieses Selbstvertrauen brauchte er dringend, denn die Woche begann alles andere als traumhaft. Nach der Landung in Bangalore wartete der volle Jetlag-Hammer – kombiniert mit Fieber und Halsschmerzen. Der Körper sagte „Pause“, der Kalender sagte „Weiterfahren“. Also rollte Koch am Mittwoch mit Grippe zur Kawasaki – und fuhr sie trotzdem ein, weil Aufgeben einfach nicht sein Ding ist.
Dann der nächste Schlag: Der Flug nach Hyderabad verspätete sich um 17 Stunden. Und als würde das nicht reichen, verschwand auch noch seine Tasche mit den normalen Klamotten. Ein Rennwochenende zum Einrahmen – aber eher unter „bitte nie wieder“.
Wenn es drauf ankommt, liefert er
Doch genau da zahlt sich Erfahrung aus. Am Freitag stand er ohne große Show im Training, fokussiert wie immer. Am Samstag stand er am Startgatter – und plötzlich war alles, was die Woche so kompliziert gemacht hatte, egal. Koch wirkte frei, sauber, kontrolliert. In Lauf 2 zeigte seine Fahrweise genau das, was man sieht, wenn ein Fahrer und sein Bike plötzlich dieselbe Sprache sprechen: Rhythmus, Flow, Vertrauen.
Der Moment, der alles dreht
Am Ende steht ein dritter Gesamtrang – sein erstes Podium in der ISRL. Und vielleicht sogar eines der wertvollsten. Nicht, weil es ein Podium ist, sondern weil es ein Statement ist: Egal, wie verrückt die Woche läuft, egal, wie viele Rückschläge sich stapeln – wenn du dranbleibst, kann am Ende etwas richtig Großes stehen.
Ein Anfang, kein Zufall
Hyderabad war nicht nur ein gutes Rennen. Es war ein Moment, der zeigt, wie viel Potenzial in Nico Koch steckt. Und wie weit ihn der Weg mit dem kleineren Bike tragen könnte. Am 20.-21. Dezember geht es dann zur finalen Runde der Serie nach Calicut, bevor es dann Anfang Januar in die USA geht um hier die AMA Supercross Meisterschaft zu bestreiten.
