Neuanfang für Austin Forkner: Kann Triumph die Wende bringen?
Austin Forkner galt früh als eines der vielversprechendsten Talente bei Kawasaki. Seit seiner Amateurkarriere beim Kawasaki Junior Team fuhr er als der nächste Superstar und sollte in die Fußstapfen von James Stewart und Ryan Villopoto treten. Doch anstelle der erwarteten Titelsammlung und Rennsiege füllte sich Forkners Laufbahn immer wieder mit verletzungsbedingten Pausen – vor allem in den letzten vier Jahren, in denen er es kaum über zwei Rennen pro Saison hinaus schaffte.
Die ständigen Verletzungen stellten nicht nur Forkner selbst vor mentale Herausforderungen, sondern auch sein Team Pro Circuit Kawasaki. Im Fahrerlager und bei der Konkurrenz galt Forkner trotz seiner Ausfälle als ernstzunehmender Gegner und Titelanwärter. Doch nach zahlreichen Rückschlägen in seiner Kawasaki-Zeit entschied sich Forkner für einen überraschenden, aber mutigen Schritt: den Wechsel zu Triumph.
Mentale Neuausrichtung mit Trainer Ryan Hughes
Die Entscheidung, Pro Circuit Kawasaki zu verlassen, mag für viele überraschend gekommen sein, doch für andere, die Forkners Reise mit seinem Trainer Ryan Hughes verfolgen, war der Schritt nur folgerichtig. Hughes, ein erfahrener Trainer mit Fokus auf die ganzheitliche Entwicklung von Fahrern, arbeitete in den letzten Jahren intensiv mit Forkner an seiner mentalen Einstellung – ein Aspekt, den der Sport oft vernachlässigt.
Bereits vor der Supercross-Saison 2023 war sich Forkner seiner Verletzungsanfälligkeit bewusst und hatte in Zusammenarbeit mit Hughes eine neue Herangehensweise entwickelt. Die Priorität lag nicht mehr auf dem Titel, sondern auf der eigenen Gesundheit und einer verletzungsfreien Saison um dann anschließend darauf aufbauen zu können. Forkner ließ zum ersten Rennen in Anaheim hören dass er versuche den Druck zu mindern und einen klaren Fokus auf die eigene Regeneration und nachhaltige Erfolge richte. Doch das Schicksal schlug erneut zu: Bereits nach dem Start zum Main-Event verletzte sich Austin erneut schwer und musste die Saison frühzeitig beenden.
Positive Mentalität und ungewöhnliche Methoden
In der Vorbereitung auf 2024 suchte Forkner erneut nach neuen Ansätzen, um endlich die Verletzungsmisere zu durchbrechen. Gemeinsam mit Hughes setzte er diesmal auf ein umfassendes mentales Training. Dazu gehörten tägliche positive Affirmationen, eine bewusste Wortwahl, um das eigene Unterbewusstsein zu stärken, und Techniken zur Steigerung des Glaubens an die eigenen Fähigkeiten. Zwar sind solche Methoden in der Vorbereitung eher selten, doch Forkner ist nicht der einzige Fahrer, der auf mentale Stärke setzt – auch Haiden Deegan erwähnte schon das ein oder andere Wort über diese Methode.
Nach einem weiteren Saisonaus aufgrund eines schweren Sturzes in Arlington befand sich Austin Forkner erneut in einer dunklen Phase. Es wurde immer deutlicher, dass die Häufung der Verletzungen nicht nur den Körper, sondern auch seinen Willen und seine Leidenschaft für den Sport beeinflussten. Gedanken an den Rücktritt wurden laut, und viele zweifelten daran, ob Forkner jemals wieder zu alter Stärke zurückfinden könnte.
Neuanfang mit Triumph – Ein Ende der Verletzungsserie?
Mit seinem Wechsel zu Triumph setzt Austin Forkner jetzt ein Zeichen für einen Neuanfang. Diese Entscheidung könnte der Bruch mit seiner bisherigen Pechsträhne sein, die ihn fast seine Karriere gekostet hätte. Gemeinsam mit einem neuen Team und frischer Energie möchte Forkner den verletzungsbedingten Rückschlägen ein Ende setzen und sich wieder auf das konzentrieren, was ihm seinen Ruf als Ausnahmefahrer eingebracht hat: sein Speed und sein Talent auf dem Motorrad.
Die kommende Saison wird zeigen, ob der Wechsel zu Triumph für Austin Forkner den Wendepunkt darstellt und er sein Potenzial unter neuer Flagge endlich wieder voll entfalten kann.