MXoN 2025: Deutsches Aufgebot mit sechs Fahrern benannt

Für das wohl prestigeträchtigste Motocross-Rennen des Jahres, das MXoN, ist der nächste Schritt getan: Die Teamchefs Marcel Dornhöfer und Karsten Schneider haben das erweiterte Aufgebot für das Monster Energy FIM Motocross of Nations 2025 bekanntgegeben. Insgesamt sechs Fahrer wurden in den vorläufigen Kader berufen – darunter Routiniers, Hoffnungsträger und Ken Roczen.

Am 4. und 5. Oktober trifft sich die Motocross-Weltelite auf dem legendären Ironman Raceway in Indiana (USA) – und auch Deutschland will ein starkes Team aufstellen. Die finale Besetzung der drei Startplätze in den Klassen MXGP (MX1), MX2 und Open erfolgt in den kommenden Wochen. Doch der erweiterte Kader zeigt bereits, wie groß die Leistungsdichte im deutschen MX-Sport aktuell ist.

Roczen im MXoN Kader – Comeback möglich

Besonders viel Aufmerksamkeit zieht die Nominierung von Ken Roczen auf sich. Der ehemalige MX2-Weltmeister und mehrfache AMA-Champion zählt zu den bekanntesten Gesichtern des internationalen Motocross und war 2012 maßgeblich am bislang einzigen deutschen Triumph beim MXoN beteiligt.

Ob Roczen beim diesjährigen Event in Indiana tatsächlich an den Start geht, ist zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch offen. Nach einer Verletzung in der laufenden Saison hängt ein möglicher Einsatz von seiner Genesung sowie der Freigabe durch sein US-Team und Sponsoren ab. Klar ist: Sollte Roczen fit und verfügbar sein, wäre er sportlich und symbolisch eine große Verstärkung für das deutsche Team. Seine internationale Erfahrung, sein Renommee und sein Speed auf hartem Untergrund machen ihn nach wie vor zu einem der wichtigsten Kandidaten für das Line-up.

Längenfelder als feste Größe

Simon Längenfelder präsentiert sich aktuell in Topform und führt die MX2-Weltmeisterschaft an. Der 21-Jährige aus dem Red Bull KTM-Werksteam gehört zu den konstantesten und technisch stärksten Fahrern der Saison – mit klarer Perspektive auf den Weltmeistertitel.

Auch im Kontext des Motocross of Nations hat Längenfelder bereits mehrfach seine Klasse unter Beweis gestellt. Er gilt als verlässlicher Punktelieferant, der auf internationalem Niveau mit Präzision, Speed und mentaler Stabilität überzeugt. Mit seiner aktuellen Form und Erfahrung in der MX2-Klasse ist er ein klarer Kandidat für das finale Aufgebot in Indiana.

Erfahrene Stützen: Nagl und Koch

Mit Max Nagl steht ein erfahrener Teamleader bereit. Der 37-Jährige überzeugt in der laufenden Saison beim ADAC MX Masters mit konstant starken Leistungen. Sein umfangreiches Know-how und seine Rolle als Führungspersönlichkeit sind für das Team von unschätzbarem Wert.

Für Nagl wäre ein Einsatz beim MXoN ein weiteres Kapitel in einer langen und erfolgreichen Karriere, bei dem er seine Erfahrung gewinnbringend einbringen könnte.

Auch Tom Koch, international für Beta unterwegs, gehört erneut zum erweiterten Aufgebot – und freut sich über die erneute Nominierung. „Letztendlich bin ich nominiert für die jährliche Wahl – das freut mich natürlich“, so Koch. „Aber klar, wer dann wirklich fährt, ist nochmal eine andere Sache. Das liegt am Ende oft nicht in der Hand der Fahrer.“

Gerade mit Blick auf die diesjährige Austragung in den USA sei der logistische Aufwand größer als bei Rennen in Europa, was möglicherweise Einfluss auf die finale Auswahl haben könne. Koch zeigt sich gespannt, wann und wie die Entscheidung kommuniziert wird – und wer letztlich „den Zuschlag bekommt oder vielleicht auch absagt.“

Junge Power im Fokus: Ludwig und Spies hoffen auf MXoN-Einsatz in den USA

Dazu kommen zwei junge Fahrer, die in der laufenden Saison mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Noah Ludwig, Gesamtsieger beim ADAC MX Masters in Mölln, überzeugte zuletzt mit schnellen Starts und solider MXGP-Pace.

Maximilian Spies mischt nicht nur bei den Masters vorne mit, sondern punktet auch regelmäßig in der MXGP. So äußerte sich der Becker-Racing Pilot erfreut über seine Nominierung: „Auf jeden Fall freue ich mich darüber, dass ich nominiert bin. Es wäre für mich ein großer Traum, in Amerika an den Start gehen zu können. Die Saison ist noch lang, und bis dahin kann viel passieren. Aber natürlich würde ich mich sehr freuen – ich denke, es wäre eine riesige Chance für mich, dort ein Rennen zu fahren und gerade auch für Deutschland an den Start zu gehen. Das ist schon ein Traum, der in Erfüllung gehen würde. Ich wäre sehr stolz, für mein Land an den Start zu rollen.“

Wer am Ende die drei Startplätze erhält, wird nach sportlichen Kriterien entschieden – doch auch Logistik, Teamverfügbarkeit und Hersteller-Support spielen eine Rolle.

MXoN Team Germany will geschlossen auftreten

Was das Team 2025 auszeichnet, ist laut Schneider und Dornhöfer vor allem die Mischung: „Wir freuen uns über die große Leistungsdichte und die Mischung aus Erfahrung, Speed und junger Power im Kader 2025“, so die Teamchefs Dornhöfer und Schneider. „Unser Ziel ist ein geschlossenes, starkes Team in die USA zu entsenden – sportlich wie organisatorisch.“

Die kommenden Wochen bleiben spannend: Wer wird Deutschland beim MXoN 2025 vertreten? Klar ist schon jetzt – das Team hat das Potenzial, in den USA ein Wörtchen mitzureden.

Das Motocross of Nations gilt als inoffizielle Team-Weltmeisterschaft des Motocross. Jeder Nation treten drei Fahrer in den Klassen MXGP, MX2 und Open an – die besten zwei Ergebnisse pro Lauf werden gewertet. Deutschland gewann den Titel bislang einmal, 2012.