MXGP von Australien: Das Millionen-Fiasko

Der MXGP Australien 2025 stand aufgrund Finazierungsproblemen auf der Kippe.

Der MXGP Australien 2025 stand aufgrund Finazierungsproblemen auf der Kippe.

Noch lange bevor das erste Gatter in Australien fällt, gibt es schon den ersten Aufreger. Die Regierung des Northern Territory, der Region Australiens, in der der MXGP von Australien am 21. September 2025 ausgetragen werden soll, steht vor einem teuren Problem.

Das ursprünglich mit 1,65 Millionen Australischen Dollar (AUD) veranschlagte Motocross-Weltmeisterschaftsprojekt auf der Hidden Valley-Rennstrecke wird deutlich teurer als geplant. Aktuell belaufen sich die Baukosten auf 8,15 Millionen AUD – das Fünffache der ursprünglichen Schätzung. Umgerechnet sind das etwa 4,91 Millionen Euro (EUR) basierend auf dem aktuellen Wechselkurs.

Ein kostspieliges Erbe

Wie australische Medien nun berichteten, wurde das Projekt von der vorherigen Regierung überstürzt angekündigt, ohne eine solide Planung oder realistische Budgetierung. Die neue Ministerin für Großveranstaltungen, Marie-Clare Boothby, macht ihrer Vorgängerregierung schwere Vorwürfe: „Man hat sich vor der Wahl eine schnelle Schlagzeile sichern wollen, ohne sich Gedanken über die tatsächlichen Kosten zu machen. Jetzt explodieren die Ausgaben, und die Steuerzahler müssen es ausbaden.“

Zwei schlechte Optionen

Nach der Wahl stand die Regierung vor einer unangenehmen Entscheidung. Sie konnte aus dem Vertrag aussteigen. Das hätte jedoch Millionen an Vertragsstrafen gekostet. Die andere Option war, das Projekt fortzusetzen. Dafür mussten aber zusätzliche Gelder bereitgestellt werden. Dieses Geld fehlt nun an anderer Stelle, wie Bildung, Gesundheit oder Sicherheit.

Zeitdruck und hohe Risiken

Das Rennen zum MXGP von Australien ist für den 21. September 2025 angesetzt. Doch die Bauarbeiten müssen schnell fertiggestellt werden, da die Regenzeit in Australien immer wieder zu Verzögerungen führt, was zusätzliche Kosten bedeuten würde. Noch problematischer: Wichtige Zugangswege für andere Motorsportarten in Hidden Valley wurden nicht eingeplant. Diese Nachbesserung kostet weitere 730.000 AUD (etwa 439.679 EUR).

Doch nicht nur die Baukosten sorgen für Kopfschmerzen. Auch die Lizenzgebühren für den MXGP-Rechteinhaber Infront Moto Racing schlagen kräftig zu Buche. Offizielle Zahlen gibt es nicht, doch klar ist, dass die Kosten für die Veranstaltung noch weiter steigen werden.

Geld umgeschichtet – Zukunft im Blick

Um das Finanzloch zu stopfen, musste die Regierung handeln. Sie hat 6,5 Millionen AUD (etwa 3,91 Millionen EUR) aus einem anderen Projekt umgeleitet. Das Geld war für einen geplanten Vertrag mit der National Basketball League vorgesehen. Der Vertrag wurde jedoch nie unterzeichnet. Daher konnte das Budget anderweitig genutzt werden.

Trotz der finanziellen Herausforderungen bleibt Boothby optimistisch. „Wir sorgen dafür, dass dieses Event ein Erfolg wird und langfristig dem Tourismus und der Sportgemeinschaft zugutekommt.“

Ob die Rechnung am Ende aufgeht, bleibt jedoch abzuwarten.