MXGP – Silly Season 2024

Wie in jedem Jahr startet die Silly Season der verschiedensten Serien zur Mitte der Saison, so auch in der MXGP. Doch bahnen sich für die Saison 2025 gravierende Änderungen im Paddock an, allen voran innerhalb der Pierer Mobility AG, seines Zeichens Inhaber der Marken KTM, Gasgas und Husqvarna.

KTM, Husqvarna & Gasgas

Wir gehen davon aus, dass Husqvarna im Jahr 2025 kein GP-Team mehr haben wird und die Marke ihr MX-Projekt einstellt. Somit bleiben nur noch KTM und GasGas als die beiden österreichischen Marken im MXGP-Paddock übrig. Dies wäre ein schwerwiegender Einschnitt für das Team des derzeitigen Tabellenführers Kay de Wolf. Doch wie man sagt, schließt sich eine Tür, öffnet sich eine andere. Daher soll Neestan die Teamstruktur des derzeitigen Red Bull KTM Factory Teams aus Mattighofen übernehmen. Dies dürfte vor allem auf weitere Einsparungen innerhalb der Pierer Gruppe zurückzuführen sein.

Für das Neestan-Team im Jahr 2025 erwarten wir Jeffrey Herlings als MXGP-Piloten. Gerüchten zufolge könnte Kay de Wolf, der noch bis Ende 2025 einen Vertrag in Österreich hat, zu KTM wechseln und sich Herlings anschließen. Der 19-Jährige wird jedoch nicht wie erwartet als MX2-Pilot gehandelt, sondern als Rookie in der MXGP-Klasse. Hier sind jedoch noch keine endgültigen Entscheidungen gefallen.

Im Hause GasGas erwarten wir, dass man sich weiterhin an den langjährigen Vertrag von Simon Längenfelder gebunden fühlt und ihn auch 2025 ins Rennen schickt. Jorge Prado wird nach seinem erfolgreichen SX-Test Anfang der Saison 2024, voraussichtlich 2025, den Schritt in die USA wagen. Ein Ersatz in der MXGP-Klasse wird im Hause GasGas nicht erwartet.

Gebben Comeback

Gebben van Veenroy plant offenbar ein Comeback als ein KTM-Satellitenteam, unterstützt von SF (ehemals HSF Logistics). Das Fahrer-Lineup könnte einen Piloten aus der EMX250 umfassen, wobei Cas Valk eine realistische Chance auf einen Ride in der MX2-Weltmeisterschaft hat.

Wen zieht es in Richtung Ducati?

Es scheint, als könnte Mattia Guadagnini, der erst kürzlich bei Neestan angeheuert hat, möglicherweise den Weg zurück nach Italien antreten. Bei Ducati wird er als potenzieller MXGP-Pilot gehandelt. An seiner Seite könnte der aktuelle MX2-Weltmeister Andrea Adamo stehen. Diese Annahme basiert auf seiner Nähe zum Team durch seine Freundin Elena Maddi und seinem langjährigen Mentor Antonio Cairoli. Der Name Maddi ist im Ducati-Lager bekannt, da Marco und Corrado Maddi derzeit die Entwicklung der Ducati mit Fahrer Alessandro Lupino vorantreiben. Der neunfache Weltmeister Antonio Cairoli unterstützt den 20-jährigen Sizilianer schon seit langem.

Ab in die USA

Auch im Team Coenen deuten sich Veränderungen an, bedingt durch die Einschnitte bei der Pierer AG. Gerüchten zufolge könnten die beiden 17-jährigen Brüder in der kommenden Saison den Sprung in Richtung USA wagen. Doch überraschenderweise sollen sie nicht auf KTM- oder Husqvarna-Bikes antreten, sondern auf Hondas um die Punkte kämpfen.

Ein weiterer Fahrer, der möglicherweise den Weg in die USA einschlägt, ist Mikkel Haarup. Der Triumph-Factory-Pilot kämpft in dieser Saison um einen Platz im Team für die Saison 2025. Allerdings stellt die Altersgrenze eine Hürde dar, da Haarup 2025 in die MXGP-Klasse aufsteigen müsste. Gerüchten zufolge wird das 450ccm-Bike der Briten jedoch nicht rechtzeitig für die kommende Saison fertig sein, was eine vertragliche Klausel auslösen würde – den Weg in die USA. Es ist derzeit unklar, ob Haarup dort einen Platz im Motocross-Only-Deal ergattern wird oder sogar bereits die Supercross-Saison bestreiten wird.

Team Green

Gerüchten zufolge steht der erste Fahrer für das neue MX2-Kawasaki-Team bereits fest. Diese Entscheidung steht im Zusammenhang mit den Entwicklungen in Mattighofen. Es wird gemunkelt, dass Liam Everts, der Viertplatzierte der MX2-Weltmeisterschaft 2023, bei Kimi Räikkönens Team sein neues Zuhause gefunden hat. Everts liegt derzeit mit einem Rückstand von 92 Punkten auf De Wolf auf dem vierten Platz der MX2-Meisterschaft.