MXGP Rumor Mill – Wer bekommt die letzten Factory-Plätze 2026?

Jan Pancar könnte seinen ersten MXGP-Werksvertrag erhalten. / Foto: Ralph Marzahn
Während sich die Motocross-Weltmeisterschaft in ihrer wohlverdienten Offseason befindet, brodelt die Gerüchteküche im Paddock schon gewaltig. Zahlreiche Fahrer haben ihre Zukunft bereits geklärt – doch stehen unter anderem zwei Werksteams mit offenen Plätzen da: Beta Factory Racing und das neue Fantic Factory Team unter der Leitung von Jacky Martens. Und wie so oft in der MXGP, sind die Namen, die hinter den Kulissen kursieren, alles andere als unbedeutend.
Beta sucht den Neuanfang
Beim Beta Factory Team steht ein klarer Schnitt bevor. Nach einem durchwachsenen Jahr mit Tom Koch und Ben Watson scheint man in Rignano sull’Arno die Weichen für einen Neuanfang zu stellen. Beide Fahrer konnten die Erwartungen der Italiener 2025 nicht erfüllen – zu viele Ausfälle, zu wenig Top-10-Resultate, zu selten die Präsenz, die man sich für ein Werksteam erhofft hatte.
Während Koch sein Abschied bereits in aller Munde ist, soll sich nun auch Watson gegen ein weiteres Jahr auf der RX 450 entschieden haben. Drei Saisons auf der Beta waren genug – der Brite will laut Paddock-Quellen ein neues Kapitel aufschlagen.
Die Nachfolge ist jedoch alles andere als klar. Bis dato stand Mattia Guadagnini als Partner von Watson im Raum, doch weit gefehlt. Denn gleich zwei ehemalige Yamaha-Piloten sollen bei Beta auf der Shortlist stehen:
- Jago Geerts, der nach seinem Yamaha-Abschied und dem verletzungsbedingt schwierigen MXGP-Einstieg eine neue Chance sucht.
- Rick Elzinga, der großgewachsene Niederländer, der trotz solider Leistungen in der MX2 noch kein festes Werksteam für 2026 gefunden hat.
Beide gelten als talentiert, fleißig und motiviert – Eigenschaften, die Beta dringend braucht, um das Projekt RX 450 endlich aus dem Mittelfeld zu führen. Ein möglicher Wechsel würde ein klares Zeichen setzen: Beta scheint entschlossen, sein MXGP-Projekt mit frischem Fahrerkaliber und neuem Schwung wieder anzukurbeln.
Fantic formiert sich unter Jacky Martens
Auch unter dem neuen, noch nicht bestätigtem Fantic Factory Zelt stehen die Zeichen auf Umbruch – und zwar auf erfolgsorientierte Kontinuität. Der Belgier Jacky Martens, einst selbst Weltmeister und mittlerweile ein erfahrener Teammanager, wird das Fantic-Projekt, welches bis jetzt von Louis Vosters geführt wurde, 2026 weiterführen und möchte das Team neu aufstellen.
Als gesetzter Fahrer gilt Brent van Doninck, der bereits in der laufenden Saison mit soliden Ergebnissen und Top-10-Platzierungen überzeugte. Martens und van Doninck – das hat schon in der Vergangenheit funktioniert, und die gemeinsame Arbeit soll nun Früchte tragen.
Spannender ist dagegen die Frage nach dem zweiten Platz. Laut mehreren Quellen soll Jan Pancar kurz vor seinem ersten Werksteam-Vertrag stehen. Der Slowene, der sich in den letzten Jahren als Privatfahrer einen Namen gemacht hat, beeindruckte zuletzt beim Motocross of Nations in den USA, wo er auf einer privaten KTM sensationell mit den Topstars mithalten konnte.
Pancar gilt als zäher, konstanter Fahrer mit großem Entwicklungspotenzial – genau das, was Fantic sucht, um in der MXGP dauerhaft Fuß zu fassen.
Zwei Teams, viele Optionen – und jede Menge Spannung
Die letzten offenen Plätze in der MXGP könnten den Verlauf der Saison 2026 entscheidend beeinflussen. Während Beta nach drei schwierigen Jahren dringend frischen Wind braucht, formiert sich Fantic zu einem ambitionierten Herausforderer.
Sollten tatsächlich Geerts und Elzinga bei Beta anheuern und Pancar neben van Doninck bei Fantic landen, wäre das nicht nur ein Neustart für beide Marken – sondern auch ein klares Zeichen, dass die MXGP-Saison 2026 sportlich wie personell für einige Überraschungen sorgen dürfte.