MXGP im Wandel: Die neue Generation fordert die Spitze heraus

Lucas Coenen ist einer der jungen Wilden, die die MXGP-Elite aufmischen wollen.

Lucas Coenen ist einer der jungen Wilden, die die MXGP-Elite aufmischen wollen. / Foto: Ralph Marzahn

Die MXGP-Klasse steht an einem Wendepunkt. Während etablierte Namen wie Tim Gajser (28), Romain Febvre (33) und Glenn Coldenhoff (34) weiterhin den Ton angeben, rückt eine neue Generation nach – jung, hungrig und bestens vorbereitet auf die große Bühne. Mit Fahrern wie Lucas Coenen (18), Kevin Horgmo (24) und Andrea Bonacorsi (21) formiert sich ein starkes Nachwuchsfeld, das immer häufiger in der Weltspitze mitmischt.

Der Nachwuchs erobert die Bühne

Coenen sorgte bereits in seiner Rookie-Saison mit Laufsiegen und einem Podium für Aufsehen, Horgmo glänzt durch Konstanz und Platzierungen in den Top 10 auf privatem Material, und Bonacorsi überraschte beim Schlammrennen in Cozar mit einem Podium. Doch das ist nur der Anfang. Mit dem amtierenden MX2-Weltmeister Kay de Wolf steht ein weiteres Ausnahmetalent bereits in den Startlöchern. Der Niederländer wird ab 2026 in die Königsklasse aufsteigen – ein weiterer Beweis dafür, dass der Generationswechsel nicht nur im Gange ist, sondern sich in den kommenden Jahren weiter intensivieren wird.

Der Einfluss von Social Media

Bemerkenswert ist, dass die neue Fahrergeneration nicht nur auf der Strecke überzeugt, sondern auch im digitalen Raum zu Hause ist. Social Media ist für sie kein Zusatz, sondern ein fester Bestandteil ihrer Karriere. Sie wissen genau, wie sie sich vermarkten, ihre Erfolge in Szene setzen und Nähe zu ihren Fans herstellen. Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube sind für sie mehr als Unterhaltung – sie sind Werkzeuge zur Reichweitensteigerung und Markenbildung.

Zwar hat Tim Gajser mit seinen 428.000 Followern auf Instagram derzeit noch die Nase vorn – auch was digitale Präsenz betrifft. Doch wie lange noch? Talente wie Coenen, de Wolf oder auch Liam Everts wachsen in diese Welt hinein, kommunizieren direkter, agieren strategischer und sprechen eine jüngere Zielgruppe an, die sich auch abseits der Rennen für die Persönlichkeiten hinter dem Helm interessiert.

Die Balance zwischen Erfahrung und jugendlichem Elan

Doch auch wenn die jungen Wilden mit Tempo, Talent und medialem Gespür auftrumpfen – die Altmeister halten noch dagegen. Gajser dominiert die bisherigen Saisonrennen mit acht Laufsiegen, Febvre bleibt konstant gefährlich, und Herlings wird sich nach seiner Verletzungspause wieder an die Spitze zurück arbeiten. Die Erfahrung der Routiniers ist nach wie vor ein entscheidender Faktor, aber der Abstand schmilzt.

Der Generationenwechsel ist in vollem Gange

Die MXGP erlebt aktuell einen der spannendsten Umbrüche seit Langem. Auf der Strecke trifft Routine auf Risikobereitschaft, Abgeklärtheit auf jugendliche Angriffslust. Abseits der Piste begegnen sich Traditionsbewusstsein und moderne Selbstvermarktung. Eines ist sicher: Der Generationenwechsel hat begonnen – und er macht die Zukunft der MXGP spannender denn je.