MSR-Meisterschaft – Der Kalender 2026 ist draußen
Tom Oster gehört seit Jahren zu den Startern des MSR.
Wenn draußen noch diskutiert wird, ob man das Bike überhaupt schon aus der Garage holen sollte, ist die Planung für 2026 längst abgeschlossen. Der MSR geht mit einem Kalender an den Start, der weniger durch Effekthascherei auffällt, dafür aber umso deutlicher zeigt, wie sich eine regionale Rennserie sinnvoll weiterentwickelt: mit Maß, mit Richtung – und mit dem Mut, auch unbequeme Entscheidungen zu treffen.
Struktur statt Aktionismus
Die Saison spannt sich erneut von April bis Oktober und folgt damit einem bewährten Rhythmus. Zehn Rennwochenenden bilden das sportliche Fundament, ergänzt durch einen festen Ausbildungsbaustein im Frühjahr und einen klar definierten Abschluss im Herbst. Der Auftakt findet erneut in Aarbergen statt – nicht aus Gewohnheit, sondern weil sich der Standort als verlässlicher Startpunkt etabliert hat. Kontinuität ist hier kein Mangel an Ideen, sondern ein Qualitätsmerkmal.
Strecken, die nichts verschenken
Der weitere Verlauf der Saison liest sich wie ein Querschnitt dessen, was die MSR ausmacht: technisch anspruchsvolle Kurse, ehrliche Böden und Strecken, auf denen Routine genauso zählt wie Mut. Geisleden, Meckbach und Kassel/Spessart stehen sinnbildlich für genau diese Art von Racing. Keine Showstrecken, sondern Orte, an denen sich zeigt, wer sein Handwerk beherrscht.
Gleichzeitig öffnet der Kalender Raum für bewusste Rückgriffe. Mit Sontra und Kaltenholzhausen kehren Veranstaltungen zurück, die sportlich wie organisatorisch gefehlt haben. Noch deutlicher wird dieser Ansatz mit dem Stopp in Goldbach: Nach zwei Jahrzehnten Pause kehrt die Serie an einen Ort zurück, der für viele mehr Erinnerung als Rennstrecke war – und nun wieder sportliche Relevanz bekommt.
Entwicklung beginnt vor dem ersten Start
Bevor überhaupt Punkte vergeben werden, richtet sich der Blick traditionell auf den Nachwuchs. Der Jugendlehrgang im März ist kein symbolischer Pflichttermin, sondern Teil eines langfristigen Verständnisses: Rennserien, die nicht ausbilden, altern schneller als ihre Fahrer. Die MSR hält an diesem Ansatz fest – unabhängig davon, wie groß oder klein das Starterfeld ist.
Erfahrung bekommt eine eigene Bühne
Mit der neuen MX 55+ Klasse reagiert die Serie auf eine Realität, die viele Organisationen ignorieren: Ein großer Teil der aktiven Fahrer ist nicht jünger geworden – aber auch nicht langsamer im Kopf. Die neue Klasse ist kein Zugeständnis, sondern Anerkennung. Wer über Jahrzehnte fährt, soll nicht an Altersgrenzen scheitern, sondern passende sportliche Rahmenbedingungen vorfinden.
Elektrisch, aber kontrolliert
Auch das Thema Elektromotorräder wird 2026 nicht ausgeklammert. Ihre Zulassung in ausgewählten Klassen erfolgt nicht aus Trendbewusstsein, sondern unter klar definierten technischen Vorgaben. Der Fokus liegt auf Vergleichbarkeit und Fairness – nicht auf Symbolpolitik. Ein Schritt nach vorn, aber mit Handbremse.
Ein Kalender mit Haltung
Der MSR 2026 schreit nicht nach Aufmerksamkeit. Sie überzeugt durch Klarheit. Der Kalender wirkt durchdacht, nicht aufgebläht. Die Neuerungen sind gezielt, nicht beliebig. Wer Rennen fahren will, findet hier keinen Zirkus – sondern eine Serie, die weiß, was sie leisten kann und was nicht.
Und genau das könnte ihr größter Vorteil sein.
MSR-Meisterschaft Kalender 2026
14./15.03. Jugendlehrgang Obersinn
18./19.04. Aarbergen
02./03.05. Geisleden
16./17.05. Meckbach
30./31.05. Kassel/Spessart
27./28.06. Schefflenz
25./26.07. Goldbach
15./16.08. Sontra
05./06.09. Bad Salzungen
19./20.09. Schrecksbach
03./04.10. Kaltenholzhausen
14.11. Meisterfeier Bad Orb
