Max Nagl: Mit neuem Schwung in die Saison 2025

Max Nagl in seiner Weber Werke MX Gear. / Foto: Weber-Werke
Max Nagl startet 2025 mit einem frischen Wind in seiner Karriere. Nach zwei Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit mit Honda wechselt der 37-Jährige nun zu Triumph und stellt sich einer neuen Herausforderung – und das mit einer gehörigen Portion Motivation. „Es wird spannend, es ist ein neues Projekt, und ich habe das Gefühl, jetzt wieder bei null anzufangen.“
Doch keine Sorge, der erfahrene Fahrer weiß, wie man den Turbo zündet. „Die Motorräder kamen etwas später als geplant, aber das war ja eingeplant. Jetzt geht es Schritt für Schritt voran – ein Bike nach dem anderen. Ich bin zuversichtlich für die Saison, aber es wird definitiv anders als die letzten Jahre“, erklärt er mit einem Lächeln.
Der Wechsel zu Triumph: Ein neuer Anreiz
Mit 37 Jahren, fast 38, merkt Max Nagl, dass es Zeit für eine Veränderung ist. „Ich habe bei Honda alles erreicht, was ich mir vorgenommen hatte. Es war klar, dass ich etwas Neues brauche, ein neues Ziel, neue Motivation. Das war der Moment, als ich mich für Triumph entschieden habe“, gibt er offen zu.
Für den Dörr-Motorsports Neuzugang ist es weniger der Titel, der ihn reizt, sondern vor allem die Möglichkeit, gemeinsam mit Triumph ein neues Projekt aufzubauen und das Bike weiterzuentwickeln. „Ich bin einer der ersten Fahrer, der das neue 450er Bike fährt, und klar, zu Beginn gibt es immer mal ein paar Probleme. Aber das gehört dazu. Meine Aufgabe ist es, das Team zu unterstützen und das Motorrad gemeinsam weiter zu verbessern“, so Nagl.
Ein kalkuliertes Risiko: Die Entscheidung für das neue Projekt
Die Entscheidung für das neue Projekt sei ein kalkuliertes Risiko, das Nagl mit voller Überzeugung eingeht. „Es ist ein Risiko für beide Seiten – neues Team, neues Motorrad, niemand wusste, wie es laufen würde. Aber genau das hat mich gereizt. Es ist viel Arbeit, aber auch eine riesige Chance, etwas Neues zu schaffen“, erklärt er.
Weiterhin hebt er im Weber-Werke-Interview hervor, dass das Vertrauen in die Zusammenarbeit mit den Ingenieuren in Großbritannien entscheidend für die Wahl von Triumph war. „Wir haben eine sehr gute Arbeitsbeziehung. Wir entwickeln das Bike gemeinsam, und das gibt mir die Motivation, weiterzumachen.“
Ziele 2025: Ein Jahr des Lernens und Testens
Für 2025 hat Max Nagl klare Ziele, aber er geht es mit einer realistischen Erwartung an. „Es wird ein Jahr des Lernens und Testens. Wir probieren neue Teile aus, schauen, was funktioniert und was nicht. Ein Titel wird in diesem Jahr wohl noch schwierig, aber wir haben den Plan, für 2026 richtig anzugreifen“, sagt Max mit einem Augenzwinkern.
Und auch wenn er weiß, dass es noch einige Stolpersteine geben wird, nimmt er sich selbst den Druck. „In den letzten Jahren wollte ich unbedingt den Titel – und der Druck war enorm. Jetzt kann ich das entspannter angehen. Natürlich strebe ich immer noch nach dem Titel, aber ich nehme mir den Stress nicht mehr so sehr“, sagt der gebürtige Deutsche.
Mehr Social Media: Nagl macht einen Schritt nach vorn
Neben der Arbeit auf der Strecke gibt es für den Triumph-Piloten auch einen kleinen Umstieg in den sozialen Medien. „Ich bin nicht der größte Fan von Social Media, aber bei den ADMX Masters werde ich immer von einer Kamera begleitet, und die Aufnahmen werden dann auf YouTube und Instagram geteilt. Ich werde versuchen, etwas mehr Content zu erstellen und zu schauen, ob es den Leuten gefällt“, gibt er zu. Zwar möchte er nicht mit Social Media übertreiben, aber er ist bereit, ein wenig mehr zu zeigen.
Saisonvorbereitung 2025: Ein neuer Ansatz
Die Saisonvorbereitung 2025 läuft für den aus Weilheim stammenden Piloten etwas anders als gewohnt. „Ich habe meine Winterpause verlängert, weil die 450er-Bikes später kamen als geplant. Ich wollte mich wirklich erholen, nachdem 2024 eine lange Saison war. Wenn ich im Dezember oder Januar mit dem Training angefangen hätte, wäre das viel zu früh gewesen. Man kann nicht vier Monate lang für eine Saison trainieren“, erklärt er.
Auch weiß er genau, wie er sich auf die Saison vorbereiten muss, um den Peak zur richtigen Zeit zu erreichen. „Ich war Mitte Februar zum ersten Mal wieder auf dem Bike und habe ein paar Dinge ausprobiert. Insgesamt habe ich jetzt etwa 12 Stunden auf dem Motorrad verbracht, aber der Saisonstart ist ja auch noch eine Weile hin“, sagt der Bayer.
Spaß am Entwickeln: Ein neues Motorrad erfordert Geduld
Er sieht es als spannende Herausforderung, das neue Motorrad weiterzuentwickeln. „Es macht richtig Spaß, mit einem neuen Motorrad zu arbeiten. Man fängt bei Null an, probiert neue Teile aus, verändert Details. Die Arbeit mit Kayaba und dem Chassis ist natürlich auch etwas anderes, als einfach das Honda-Chassis zu übernehmen. Da geht es wirklich von vorne los“, erklärte Nagl.
Und er scheint auf dem richtigen Weg zu sein: „Gestern hatten wir einen tollen Testtag in Grefenbräuch. Wir haben viel mit der Kupplung und dem Chassis gearbeitet, und der Tag endete viel besser, als er begann. Das motiviert mich für die nächsten Tests.“
Die Konkurrenz in der Masters-Serie: Max bleibt gelassen
Trotz des neuen Projekts ist der fünffache ADAC MX Masters Champion natürlich auch auf die Konkurrenz gespannt. „Es gibt viele starke Fahrer in der Masters-Serie, aber das ist für mich kein Grund, mich zu verstecken. Ich freue mich darauf, die Herausforderung anzunehmen und gegen sie zu fahren“, meint er. Auch wenn er die Namen der Gegner weniger verfolgt, weiß er, dass die Serie spannend bleibt. „Es wird immer noch Fahrer geben, die es in sich haben, aber das trägt nur zum Wert der Serie bei.“
Karriere-Rückblick: Zahlen und Titel verlieren an Bedeutung
Und was ist mit der Karriere insgesamt? „Für mich sind Titel momentan nicht so wichtig. Wenn ich irgendwann zurückblicke und sehe, was ich erreicht habe, wird es viel mehr Spaß machen, als es jetzt der Fall ist“, sagt Max Nagl abschließend, der sich vor allem auf den kommenden Abschnitt seiner Karriere freut. Es ist klar: Mit Triumph an seiner Seite wird er 2025 alles geben – und wer weiß, was die Zukunft noch bringt.
Das komplette Video inklusive einiger Actionaufnahmen findet ihr auf Youtube.