Mattia Guadagnini schließt sich der Kritik von Herlings an
Nach dem MXGP of Castilla La Mancha im spanischen Cozar war Mattia Guadagnini alles andere als glücklich – und das aus mehr als einem Grund. Der Italiener, der beim Rennen stürzte und im Krankenhaus landete, fand deutliche Worte zu den Umständen. „Der Unfall war sicherlich auch meine Schuld, aber was dort abging, war eine einzige Katastrophe,“ meinte der Noch-Husqvarna-Pilot.
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Staubwolken und Wasserspiele
Das Rennen in Cozar hatte für Guadagnini vor allem einen großen Gegner: die Strecke. „Es war so staubig, dass man die Linien kaum sehen konnte,“ beschwerte sich der Italiener nach dem Rennen. „Und dann haben sie kurz vor dem Moto so viel Wasser auf die Absprünge und Landungen gebracht, dass es eher nach einer Wasserrutsche als nach einem Motocross-Rennen aussah. Sicherheit als Priorität? Davon waren wir an diesem Tag weit entfernt.“ Ein Kommentar, der zeigt, wie ernst es ihm mit seiner Kritik an die FIM und Promoter Infront ist.
Überholen? Eher Fehlanzeige!
Neben den rutschigen Bedingungen prangerte Guadagnini auch die generellen Überholmöglichkeiten – oder besser gesagt, das Fehlen davon – bei vielen Grand Prix-Rennen an. „Auf etwa drei Vierteln der Strecken kannst du Überholmanöver vergessen. Hast du einen guten Start, kannst du in die Top 5 fahren. Wenn nicht, dann wirst du wohl irgendwo bei Platz 13 oder 15 rumschleichen,“ erklärte der Italiener trocken. Das Problem ist seit mehreren Jahren bekannt und so beklagen sich die Fahrer regelmäßig über die eingleisigen Strecken. Es ist dringend notwenig die Strecken so zu gestalten, dass die Rennen spannender und weniger von einem guten Start abhängig werden.
Rennen oder Prozession?
Mattia Guadagnini fand deutliche Worte, die auch einen internationalen Vergleich nicht scheuen: „Ich wette, die Jungs aus den USA lachen sich schlapp, wenn sie unsere Rennen im Fernsehen sehen.“ Ein bitterer Kommentar, der den Frust vieler europäischer Fahrer widerspiegelt. Während in den USA die Strecken mehr Raum für spannende Duelle und Überholmanöver bieten, scheint es bei vielen europäischen Grand Prix eher wie eine Prozession zuzugehen – vorneweg derjenige, der den besten Start erwischt hat, und dahinter kaum Chancen auf Bewegung.
Ein Wink mit dem Zaunpfahl
Guadagninis Kritik trifft ins Schwarze: Die Sicherheit, die Streckenbedingungen und die Rennformate in Europa brauchen eine dringende Überholung. Ob die Verantwortlichen auf die Beschwerden hören, bleibt abzuwarten. Aber eins ist klar: Wenn sogar die Fahrer Witze darüber machen, dass sie im TV zum Gespött der Amerikaner werden, dann ist es wohl an der Zeit, einiges zu überdenken.
Auch MXGP Kollege Jeffrey Herlings richtete harte Worte in Richtung der Verantwortlichen und dürfte zusammen mit Guadagnini nur das aussprechen, was andere Fahrer denken