Marcel Stauffer – Kreuzbandriss in Tensfeld

Marcel Stauffer beim ADAC MX Masters in Tensfeld.

Marcel Stauffer beim ADAC MX Masters in Tensfeld.

Es sind oft nur Sekunden, die im Motocross zwischen Sieg und Schicksalsschlag entscheiden. Marcel Stauffer weiß das besser als die meisten – erneut wird der Österreicher von einer Verletzung ausgebremst. Nur eine Woche nach seinem gefeierten Gesamtsieg bei den ADAC MX Masters in Bielstein kam für den Österreicher beim fünften Saisonlauf in Tensfeld das jähe Aus – Kreuzband- und Seitenbandriss im Knie.

Mit Rückenwind ins Wochenende – dann der Schockmoment

Alles hatte so gut begonnen: Nach intensiven Sand-Trainings unter der Woche reiste Stauffer voller Selbstvertrauen mit dem tschechischen Osicka MX Team nach Tensfeld. Im Zeittraining lief es ordentlich, die Startposition stimmte. Doch das Rennglück hielt nicht lange. Gleich im ersten Lauf kam es in der Startkurve zum Chaos. Stauffer stürzte nicht, musste aber einem vor ihm gefallenen Fahrer ausweichen – und genau dabei passierte es: Der Fuß klemmte zwischen Rad und Gabel ein, das Knie verdrehte sich.

Beeindruckend: Trotz Schmerzen im Knie und einem defekten Kupplungshebels, der aus dem Startcrash resultierte, kämpfte sich Stauffer durchs Feld. Doch das Knie spielte nicht mit. Die Schmerzen zwangen ihn schließlich zum Aufgeben.

Sonntag: Hoffen, Bangen – und bittere Gewissheit

Am Sonntagmorgen versuchte der KTM-Pilot noch einmal alles. Warm-up, Belastungstest, letzte Hoffnung. Doch es half nichts. Die Schmerzen waren zu stark, das Risiko zu groß. Marcel entschied sich für den einzig vernünftigen Weg: Rennverzicht, ärztliche Untersuchung. Die Diagnose kam schnell – Kreuzbandriss, Seitenbandriss, Saison vorerst auf Eis gelegt.

Wie Marcel berichtet, steht er in engem Austausch mit seinen Ärzten. Derzeit wird gemeinsam abgewogen, ob eine Operation tatsächlich notwendig ist – oder ob eine konservative Behandlung ausreicht. Denn laut aktuellen Einschätzungen sorgt seine gut aufgebaute Muskulatur, trotz der Verletzung, bereits jetzt für starke Stabilität. Statt eines operativen Eingriffs bevorzugt Marcel daher, die Muskulatur gezielt weiter zu stärken, um möglichst bald wieder voll belastbar zu sein.

Eine Saison mit Höhepunkten – und einem jähen Ende

Stauffer hatte 2025 ein starkes Jahr hingelegt, auch wenn er nicht mitten im Titelkampf der ADAC MX Masters Klasse war. Mit seinem Sensationssieg in Bielstein hatte er ein Ausrufezeichen gesetzt und sich auf Platz sechs der Gesamtwertung vorgearbeitet. Umso größer ist nun die Lücke, die sein Ausfall im Osicka MX Team und im Fahrerfeld reißt.

Comeback? Keine Frage!

Doch wer Stauffer kennt, weiß: Das Kapitel ist nicht zu Ende. Nach der nötigen OP will der Österreicher Schritt für Schritt zurückkommen – mit Blick auf 2026. Sein Kampfgeist ist legendär, sein Hunger auf Racing ungebrochen. Die Fans werden ihn vermissen, keine Frage. Aber ebenso sicher ist: Wenn Marcel Stauffer zurückkommt, wird er alles daransetzen, wieder ganz vorne mitzumischen. Bis dahin heißt es: Gute Besserung, Marcel – und bis bald!