Lucas Coenen verhindert belgische MXoN Teilnahme
Wenn persönliche Belange über den Teamgeist gestellt werden, trifft das eine Nation wie Belgien hart – und genau das geschah am gestrigen Abend. Mit großem Bedauern gab das belgische MXoN-Team bekannt, dass es seine Teilnahme am diesjährigen Motocross of Nations (MXoN) zurückziehen muss. Teammanager Joël Roelants erläuterte in einer offiziellen Stellungnahme die Hintergründe dieser schweren Entscheidung.
Verletzungspech und unvorhersehbare Umstände
Eine Reihe von Verletzungen und unvorhersehbaren Umständen zwangen das Team dazu, diesen Schritt zu gehen. Vor wenigen Wochen musste das belgische Team bereits auf Liam Everts verzichten, der sich beim Rennen in China einen Genickbruch zugezogen hat und sich derzeit in der Rehabilitation befindet. Dass auch Sacha Coenen ausfallen würde, wurde beim Grand Prix in Spanien zur traurigen Gewissheit. Dies versetzte das Team in eine äußerst komplizierte Lage.
Ein möglicher Retter in der Not?
Glücklicherweise waren Jago Geerts und Brent van Doninck bereit, in die Bresche und für die Nation einzuspringen. Doch eine entscheidende Frage blieb: Wer sollte in welcher Klasse antreten? Da weder Geerts noch van Doninck in dieser Saison auf einem MX2-Bike gefahren waren, blieb für beide nur die Option auf das größere Bike.
Lucas Coenen: Ein Zweischneidiges Schwert
Die einzige praktikable Lösung für das belgische Team wäre gewesen, Lucas Coenen in die MX2-Klasse zu versetzen. Lucas hatte die gesamte Saison über auf dem kleinen Bike beeindruckende Leistungen gezeigt, die letzten Grand Prix dominiert und sich den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft gesichert. Doch trotz dieser Erfolge war Lucas nicht bereit, beim kommenden Motocross of Nations (MXoN) in der MX2-Klasse zu starten. Er blieb dabei sein Debüt auf der 450ccm Maschine in Matterley Basin geben zu wollen.
Diese Entscheidung stellte nicht nur das Team vor eine enorme Herausforderung, sondern hinterließ auch einen schalen Beigeschmack. Indem Lucas seine persönlichen Belange über die Interessen des Teams stellte, sorgte er dafür, dass das belgische Team ohne eine vollständige und wettbewerbsfähige Aufstellung dastand.
Teamgeist oder Eigeninteresse?
In einer Zeit, in der Teamgeist und Zusammenhalt gefragt wären, machte sich Lucas damit nicht nur rar, sondern hinterließ auch einen eher unschönen Eindruck. Ein solches Verhalten könnte langfristig Fragen zur Loyalität und zum Engagement aufwerfen, insbesondere in einem Umfeld, in dem jeder Einzelne für den Gesamterfolg von Bedeutung ist. Es bleibt zu hoffen, dass Lucas aus dieser Situation lernt und beim nächsten Mal die Interessen des Teams über seine eigenen stellt.
Update
Das belgische Team startet nach einer weiteren Pressemitteilung, nun doch beim MXoN in Matterley Basin.