Ken Roczen auf der Pipes Motorsports Suzuki

Ken Roczen auf der Pipes Motorsports Suzuki. / Foto: Die Suzuki RM Z450 sieht seit Jahren unverändert aus. / Foto: Convrg Media

Über Jahre hinweg war es still um Suzuki im internationalen Motocross. Die RM-Z450 wirkte wie stehengeblieben, seit dem letzten Grand-Prix-Sieg 2016 fehlte die Weiterentwicklung. Während andere Hersteller ihre Modelle konsequent modernisierten, hielten sich die Japaner auffällig zurück. Viele Fans stellten sich längst die Frage: Wo führt der Weg der Gelben hin?

Neue Bewegung im „gelben Lager“

In den vergangenen Monaten deutet sich nun ein Kurswechsel an. Ausgerechnet Ken Roczen, seit mehreren Jahren Suzukis Aushängeschild im Supercross, berichtet von neuen Impulsen. Im Gespräch mit Lewis Phillips erklärte der Deutsche: „Ich hatte in diesem Jahr mehr Meetings mit den Japanern als jemals zuvor. Sie steigen wieder stärker ein, und wir haben viele Dinge, die wir in der kommenden Saison testen wollen.“

Ein Signal, das zu einem entscheidenden Zeitpunkt kommt. Roczen verhandelt derzeit über seine Zukunft, und die Bereitschaft Suzukis zu investieren, könnte maßgeblich für seine Entscheidung sein. Parallel dazu bahnt sich mit Jason Anderson ein weiterer Top-Fahrer an – erstmals seit 2016 könnten damit gleich zwei 450F-Champions im gelben Trikot an den Start gehen.

Struktur im Hintergrund

Auch abseits der großen Schlagzeilen bewegt sich etwas. Testfahrer Kyle Chisholm arbeitete zuletzt in Florida Seite an Seite mit japanischen Technikern an Konzepten für 2026. Für Roczen ist das ein wichtiger Schritt, denn ein professionelles Testprogramm galt lange als Schwachpunkt im Suzuki-System.

Verpasste Chancen und neue Hoffnung

Dass die jüngsten Entwicklungen keine Selbstverständlichkeit sind, zeigt die Vergangenheit. Kevin Strijbos versuchte 2020 mit einem privaten Suzuki-Team den Wiedereinstieg zu erleichtern – ohne Erfolg. Auch Louis Vosters, bekannt für seine hochprofessionelle Wilvo-Struktur, bot 2023 eine perfekte Plattform. Doch erneut blieb die Antwort aus Japan negativ.

Nun aber scheinen die Verantwortlichen in Hamamatsu bereit, größere Schritte zu gehen. Auf der Agenda steht unter anderem ein elektrischer Anlasser, den Roczen als „essentiell“ bezeichnete. Ziel sei es, das Motorrad nachhaltig zu verbessern, statt nur schnelle Lösungen zu suchen.

Ausblick

Ob daraus tatsächlich ein Neuanfang entsteht, bleibt offen. Klar ist jedoch: So zuversichtlich wie derzeit hat man Ken Roczen als Suzuki-Piloten lange nicht erlebt. Für Fans und Szene könnte das der Beginn einer spannenden neuen Phase im gelben Lager sein.