KTM Krise: Übernimmt Can-Am Besitzer das Zepter?

Steht KTM vor der Übernahme durch BRP?

Steht KTM vor der Übernahme durch BRP? / Foto: KTM

2025 sollte für KTM der Wendepunkt werden. Mit dem indischen Hersteller Bajaj wurde ein potenter Investor gefunden, der die Österreicher finanziell stabilisieren sollte. Die Produktion, die seit November ruhte, lief im März kurzzeitig wieder an. Doch die Hoffnung währte nicht lange: Der vereinbarte Schuldentilgungsplan platzte, und mit ihm auch der nächste Versuch, den Turnaround zu schaffen.

Ein neuer Interessent: BRP bringt sich in Stellung

Während KTM weiter ums Überleben kämpft, taucht nun ein neuer Akteur auf: Bombardier Recreational Products (BRP). Der kanadische Konzern, zu dem Marken wie Can-Am, Ski-Doo und Rotax gehören, soll laut Berichten Interesse an einer Übernahme zeigen – allerdings nur, wenn der Preis entsprechend niedrig ist. BRP hält sich offiziell bedeckt. Auf Nachfrage erklärte das Unternehmen lediglich, dass es regelmäßig strategische Zukäufe prüfe, aber Gerüchte grundsätzlich nicht kommentiere.

Spannend ist dabei vor allem die Verbindung zu Rotax. Die Motorenschmiede liefert bereits Triebwerke für zahlreiche KTM-Modelle. Eine Übernahme – oder zumindest der Kauf einzelner Unternehmensbereiche – könnte BRP also direkten Zugang zu wichtigen Technologien verschaffen.

Auch Finanzinvestoren wittern eine Gelegenheit

Neben BRP sollen auch große US-Investoren wie Apollo und BlackRock ein Auge auf KTM geworfen haben. Laut Informationen der Plattform GPOne sucht die Investmentbank Citigroup seit Monaten intensiv nach neuen Geldgebern für das Unternehmen. Das Ziel: Europas größten Motorradhersteller mit frischem Kapital wieder konkurrenzfähig machen.

Ein kontrollierter Absturz als möglicher Ausweg

Noch vor wenigen Wochen schien ein völliger Kollaps von KTM unvorstellbar. Heute sieht das anders aus. Zwar gilt es als unwahrscheinlich, dass die Marke komplett von der Bildfläche verschwindet – zu stark ist ihre Historie, zu bekannt ihr Name. Doch ein temporäres Scheitern, das den Weg für einen Neuanfang ebnet, wird zunehmend realistischer.

Vielleicht muss KTM erst ein Stück weit untergehen, um sich in neuer Form wieder zu erheben. Eine Zukunft gibt es – aber sie wird KTM wohl in anderer Gestalt erleben.